Lichttherapien im Trend
Auf der Suche nach effektiven Methoden für ein klares Hautbild stoßen viele auf die Lichttherapie, auch bekannt als Phototherapie. Diese Behandlung wird sowohl in Kosmetikstudios als auch in Hautarztpraxen angeboten. Aktuell sind auch zahlreiche Geräte für den Heimgebrauch auf Social-Media-Plattformen wie Instagram im Trend, die eine Lichttherapie in den eigenen vier Wänden ermöglichen.
Bevor man jedoch ein solches Gerät benutzt, sei es zu Hause oder im Kosmetikstudio, sollte man herausfinden, welches Licht für die eigene Haut am besten geeignet ist. Die am häufigsten verwendeten Lichttherapien sind Rotlicht und Blaulicht. Doch welche Vorteile bietet Letzteres und worauf sollte man achten?
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So wirkt die Blaulicht-Therapie
Die Lichttherapie nutzt sichtbares Licht unterschiedlicher Wellenlängen, um Hauterneuerung zu stimulieren und Entzündungsreaktionen zu lindern. Insbesondere das blaue Licht, mit einer Wellenlänge von 420 bis 480 Nanometern, zielt darauf ab, das Aknebakterium Propionbacterium acnes zu bekämpfen und so entzündete Pickel zu behandeln.
Ergänzend wird oft rotwelliges Licht eingesetzt, dem antientzündliche und wundheilungsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden.
Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit der Phototherapie. In einer Studie wurde eine Verringerung der Anzahl entzündlicher Akneläsionen festgestellt, und die Mehrheit der Versuchspersonen war der Ansicht, dass die Behandlung mit blauem Licht eine bessere und deutlich schnellere Besserung bewirkte als ihre vorherige Hautpflege.
Ein zusätzlicher Vorteil war die Steigerung des Hautglanzes, der Hautglätte und des allgemeinen Erscheinungsbildes.
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Wie schnell kann man Ergebnisse erwarten?
Die Ergebnisse der Blaulichttherapie für die Haut können je nach behandelter Erkrankung und der individuellen Reaktion des Körpers variieren. Bei der Behandlung von Akne können erste Verbesserungen oft bereits nach 2 bis 4 Sitzungen sichtbar sein, wobei die vollständigen Ergebnisse typischerweise nach 4 bis 6 Behandlungen auftreten, die über mehrere Wochen verteilt sind.
Bei Sonnenschäden kann es 1 bis 4 Sitzungen dauern, bis die Haut deutlich verbessert ist, wobei jährliche Nachbehandlungen erforderlich sein können. Für die Heilung der behandelten Hautfläche, beispielsweise nach der Entfernung von Läsionen, dauert es in der Regel 7 bis 14 Tage, bis Rötungen und Krustenbildung abheilen.
Geduld und regelmäßige Nachsorge sind wichtig, da wiederholte Anwendungen oft notwendig sind, um dauerhafte Ergebnisse zu erzielen.
Mögliche Nebenwirkungen
Die Blaulichttherapie gilt allgemein als sicher, birgt jedoch einige mögliche Risiken und Nebenwirkungen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Rötungen, Schwellungen, empfindliche Haut, kleine Blutergüsse oder Blasen im behandelten Bereich.
Die Haut kann sich nach der Behandlung verkrusten oder abschälen, was jedoch meist innerhalb von 7 bis 14 Tagen abheilt. Wenn lichtempfindliche Medikamente eingesetzt werden, ist die Haut für mehrere Wochen nach der Behandlung extrem lichtempfindlich, weshalb direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden sollte.
Bei unsachgemäßer Nachsorge besteht ein Risiko für Hautinfektionen, insbesondere wenn Blasen entstehen und nicht richtig behandelt werden. Bei der photodynamischen Therapie können manchmal Schwellungen auftreten, die in manchen Fällen zu Atemproblemen führen können. In solchen Fällen sollte sofort eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
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Für wen eignet sich die Behandlung?
Die Blaulichttherapie eignet sich für Menschen, die unter Hautproblemen wie Akne, Sonnenschäden, aktinischer Keratose oder oberflächlichem Hautkrebs leiden. Sie kann auch bei Depressionen mit saisonalem Muster eingesetzt werden.
Nicht geeignet ist die Behandlung dagegen für Personen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen wie Porphyrie (einer seltenen Blutstörung), Lupus oder Allergien gegen lichtempfindliche Medikamente. Menschen mit stark lichtempfindlicher Haut sollten die Therapie ebenfalls vermeiden.
Vor der Behandlung sollte man sicherheitshalber immer mit eine:r Ärzt:in reden, um sicherzustellen, dass die Blaulichttherapie die richtige Wahl ist und keine Risiken für die Gesundheit besteht.
Vorsicht bei Heimgeräten
Bei der Verwendung von Lichttherapie-Geräten für den Heimgebrauch ist Vorsicht geboten. Unkorrekte Anwendung oder fehlerhafte Geräte können Haut- oder Augenschäden verursachen. Im Schadensfall ist der Verbraucher oft auf sich allein gestellt und muss den Nachweis der Herstellerhaftung erbringen, was sich als schwierig erweisen kann.
Beratung und Kosten
Vor einer Entscheidung für die Lichttherapie wird empfohlen, einen Dermatologen zu konsultieren. Es kann sogar sein, dass bei starker Akne Krankenkassen einen Teilbetrag der Behandlungen mit nachgewiesenem Nutzen übernehmen können.
Ästhetische Behandlungen müssen sonst in der Regel selbst bezahlt werden. Außerdem ist es sinnvoll, die Behandlung in einem Kosmetikstudio zu planen, um mögliche Reaktionen zu testen, bevor man in ein – zum Teil recht teures – Gerät investiert.
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Die richtige Nachsorge
Die richtige Nachsorge nach einer Blaulichttherapie ist wichtig, damit deine Haut gut heilen kann und Nebenwirkungen gering bleiben. Wasche die behandelte Stelle vorsichtig mit milder Seife und Wasser und halte sie sauber.
Schütze deine Haut vor Sonnenlicht, da sie jetzt besonders empfindlich ist – vermeide direkte Sonne für mindestens eine Woche. Sonnenschutzmittel helfen hier nicht, da sie lichtempfindliche Reaktionen nicht verhindern, also trage lockere Kleidung, um die Stelle abzudecken.
Wenn Krusten oder Schwellungen auftreten, kratze nicht daran, damit keine Infektionen entstehen. Bei Schmerzen oder Rötungen können kühlende Umschläge oder spezielle Pflegeprodukte, die dein:e Ärzt:in dir empfohlen hat, helfen. Gönn dir in den nächsten Tagen Ruhe und achte darauf, wie deine Haut sich erholt.
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