Netzwerke im Gehirn: Ein Wunderwerk der Natur
Das menschliche Gehirn ist ein faszinierendes Netzwerk aus Milliarden von Neuronen, die miteinander kommunizieren und so Gedanken, Gefühle und Bewegungen ermöglichen. Diese Verbindungen sind die Grundlage für unsere geistige Gesundheit und unser Wohlbefinden. Wenn wir unser Gehirn gesund halten, können wir unsere kognitiven Fähigkeiten verbessern, schwere Krankheiten vorbeugen wie beispielsweise Alzheimer oder Depressionen und so ein erfüllteres Leben führen. Es gibt viele Möglichkeiten, unsere Gehirngesundheit zu fördern, und laut der Neurowissenschaftlerin Frau Dr. Manuela Macedonia gibt es fünf wichtige Punkte, die man bei der Gehirngesundheit beachten sollte: Stressvermeidung, Schlaf, Bewegung, Ernährung, soziale Beziehungen und Ruhe.
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Stressvermeidung: Der Schlüssel zur inneren Balance
Stress ist eine der größten Bedrohungen für die Gesundheit unseres Gehirns. Von Konflikten über beruflichem Stress oder auch Umständen, die in unserem Hinterkopf schlummern, können uns überlasten. Auch die Unsicherheiten und Belastungen der letzten Jahre durch Corona, Inflation und Kriege haben sich auf die Gehirngesundheit ausgewirkt, indem Unterbewusst bei sehr vielen Menschen ein chronischer Stress entstanden ist. Denn laut einer Studie vertreten Wissenschaftler die These, dass das Gehirn sozusagen erstmals an sich denkt, also quasi ein Egoist ist. Die Devise: „Zuerst komme ich“. So können unvorhergesehene Situationen und vermeintliche Bedrohungen neben anderen Faktoren wie beruflichen oder privaten Problemen auch unbewusst Stress auslösen. Dieser chronische Stress kann die Struktur und Funktion des Gehirns beeinträchtigen und zu Problemen wie Angst, Depression und Gedächtnisstörungen führen. Auch löst Stress Heißhunger aus, wie eine umfangreiche Studie aus dem Jahr 2023 belegt. Um Stress zu vermeiden, ist es wichtig, sich regelmäßig Zeit für Entspannung und Erholung zu nehmen. Techniken wie Meditation, Yoga und Atemübungen können helfen, den Geist zu beruhigen und den Körper zu entspannen. Auch das Setzen von realistischen Zielen und das Priorisieren von Aufgaben kann helfen, Stress zu reduzieren.
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Schlaf: Erholung für den Geist
Schlaf ist essenziell für die Regeneration des Gehirns. Während des Schlafs werden nicht nur Erinnerungen konsolidiert, sondern auch schädliche Abfallstoffe aus dem Gehirn entfernt. Schlafmangel kann zu ernsthaften kognitiven Beeinträchtigungen führen, einschließlich Konzentrationsschwierigkeiten und erhöhter Reizbarkeit. Auch Entzündungen können im Körper entstehen, wenn man zu wenig Schlaf hat. Das hat eine Studie bereits Anfang der 2000er Jahre gezeigt, die in dem Buch von Dr. Macedonia näher erläutert wird. Dabei wurden Personen zwischen 23 und 3 Uhr wachgehalten und wiesen nach Schlafentzug höhere Entzündungswerte auf als ohne Schlafentzug. Eine regelmäßige Schlafroutine und eine entspannende Schlafumgebung sind also nicht nur entscheidend für eine gute Schlafqualität, sondern auch für ein gesundes Gehirn. Ziel sollte es sein, jede Nacht 7-9 Stunden ungestörten Schlaf zu bekommen, um die Gehirnfunktion optimal zu unterstützen.
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Bewegung: Fitness für den Geist
Körperliche Aktivität ist nicht nur für die körperliche Gesundheit wichtig, sondern hat auch zahlreiche Vorteile für das Gehirn. Regelmäßige Bewegung verbessert die Durchblutung und erhöht die Sauerstoffversorgung des Gehirns, was die kognitiven Funktionen stärkt und das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen verringert. Schon moderate Aktivitäten wie zügiges Gehen oder leichtes Joggen können positive Effekte haben. Besonders förderlich sind Sportarten, die sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen bieten, wie beispielsweise Tanzen. Eine Studie der Universitäten Mailand und Pavia zeigte, dass besonders Bewegung mit den Beinen Auswirkungen auf die Gehirngesundheit hat. Also am besten man setzt neben Tanzen auch auf Radfahren, Laufen oder auch Spaziergänge.
Ernährung: Nährstoffe für das Gehirn
Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit unseres Gehirns. Bestimmte Nährstoffe, wie Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Vitamine, sind besonders wichtig für die Gehirnfunktion. Eine Übersichtsstudie hat die Ernährungsgewohnheiten von europäischen Menschen über 60 Jahren untersucht und dabei festgestellt, dass die Mehrheit sich zu ungesund ernährt: Zu viele gesättigte Fettsäuren, Zucker und auch zu gesalzene Speisen sowie auch zu wenig Ballaststoffe. Dabei wurden auch zu wenig Vitamine, vor allem Vitamin D, B12, Folsäure und Kalzium. Laut der Neurowissenschaftlerin Manuela Macedonia sollte man sich aber nicht auf Nahrungsergänzungsmittel verlassen, sondern versuchen, die entsprechenden Stoffe über die richtige Ernährung aufzunehmen. Hochwertige Öle, selbst gebackenes Brot und Eier von freilaufenden Hühnern können schlechte Fette erst gar nicht in den Körper gelangen lassen. Für genügend Vitamin D sind Makrele, Schwertfisch und Lachs sowie UV-bestrahlte Pilze wertvoll, bestimmte Gemüsesorten wie Brokkoli und Grünkohl erhöhen den Vitamin B-Spiegel. Für mehr Folsäure, die für den Zellstoffwechsel wichtig ist, empfehlen sich Leber, Spinat, Tomaten, Orangen und Weizenkeime. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, da Dehydration die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Vermeiden Sie übermäßigen Konsum von Zucker und gesättigten Fetten, um die Gehirngesundheit zu unterstützen.
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Soziale Beziehungen: Gemeinsam stark
Soziale Interaktionen sind ein wesentlicher Faktor für die geistige Gesundheit: Der Austausch mit anderen Menschen kann die Stimmung verbessern und das Gehirn stimulieren. Enge Freundschaften und familiäre Bindungen bieten emotionale Unterstützung und helfen, Stress abzubauen. Soziale Aktivitäten wie gemeinsames Spielen oder Diskutieren fördern zudem die geistige Flexibilität und das Gedächtnis. Engagement in Gemeinschaftsaktivitäten oder das Erlernen neuer Fähigkeiten in Gruppen kann ebenfalls positive Effekte auf die Gehirngesundheit haben. All dies fehlte während der Pandemie, und zahlreiche Studien belegen, dass die Menschen unter den Einschränkungen litten. Neben Schlafstörungen und Angstzuständen zeigten vor allem jüngere Menschen, wie Kinder und Jugendliche, eine Abnahme von Interesse und Lebensfreud., wie eine Studie aus der Schweiz zeigte.
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Ruhe und Spiritualität: Inneren Frieden finden
Mit der Rückkehr des „normalen Lebens“ ist auch die Ruhe der Lockdowns verschwunden. Dabei sind Ruhephasen genauso wichtig wie Aktivitäten. Meditative Praktiken können helfen, den Geist zu entspannen und das innere Gleichgewicht zu finden. In welcher Form dies geschieht, bleibt jedem selbst überlassen: Ob Sound Healing, Achtsamkeitsmeditation oder Qui Gong – mentales Training hilft, Emotionen zu kontrollieren. Laut einer Studie, die im Buch von Dr. Macedonia zitiert wird, lernt man auch, die Aufmerksamkeit von bedrohlichen Dingen abzulenken und sich auf das zu konzentrieren, was wichtig ist. Spiritualität – in welcher Form auch immer – kann auch ein Gefühl von Sinn und Zugehörigkeit vermitteln, was wiederum das seelische Wohlbefinden stärkt. Regelmäßige Zeiten der Besinnung und inneren Einkehr sind unerlässlich, um das Gehirn von den Anforderungen des Alltags zu entlasten und die psychische Gesundheit zu fördern.
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Fazit: Ganzheitliche Ansätze für ein gesundes Gehirn
Die Förderung der Gehirngesundheit erfordert daher letztlich einen ganzheitlichen Ansatz, der verschiedene Aspekte unseres Lebens berücksichtigt und nicht durch Nahrungsergänzungsmittel gelöst werden kann. Durch Stressvermeidung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, gepflegte soziale Beziehungen und Ruhe bzw. Spiritualität können wir die Funktion unseres Gehirns optimal unterstützen und unser allgemeines Wohlbefinden steigern. Indem wir auf unsere psychische Gesundheit achten, investieren wir in ein langfristig erfülltes und gesundes Leben. Es lohnt sich, diese Schritte in den Alltag zu integrieren und das Wunderwerk Gehirn bestmöglich zu pflegen.
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