Hormone als Schlüssel zur Fettreduktion
Kurz vor dem Sommer wollen viele Menschen noch ein paar Kilo abnehmen, meist rund um die Bauchregion oder an den Schenkeln. Dabei lautet meist das Credo: Weniger essen und mehr Sport zu treiben – doch ist das der richtige Weg? Je nachdem, was in deinem Körper vor sich geht, kann mehr dahinterstecken. Der Schlüssel zu leichterer Fettreduktion könnte in deinem Hormonhaushalt stecken, denn bestimmte hormonelle Ungleichgewichte im Körper führen zu bestimmten Gewichtsverteilungsmustern. Hormone sind für die Funktionen Stoffwechsels essentiell, insbesondere Insulin und Östrogen, regeln aber auch die Körperzusammensetzung, Körperfettanteil und Fettverteilung, zeigt eine Studie der Clinical Science aus dem Jahr 2023. Dabei entwickelte ein Chiropraktiker vier Hauptkörpertypen, über die man wissen muss: Nebenniere, Schilddrüse, Leber und Eierstock, und schrieb darüber in seinem Buch „Die 7 Prinzipien der Fettverbrennung“. Jeder Typ hat spezifische Merkmale und gesundheitliche Herausforderungen, die durch dominante Hormone bestimmt werden.
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Nebennieren-Körpertyp
Ein rundes Gesicht und überschüssiges Gewicht um die Mitte können auf Stress hindeuten, der dazu führt, dass der Körper Fett um die Organe herum speichert. Die Nebennieren, die sich oberhalb der Nieren befinden, spielen eine große Rolle bei der Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Sowohl bewusster emotionaler Stress als auch unbemerkte Faktoren wie Schimmel oder toxische Lebensmittel können dazu führen, dass der Körper mehr Fett einlagert. Um dem entgegenzuwirken, sind Stressabbau-Techniken wie Meditation, das Entfernen von Giftstoffen aus der Umgebung und die Bewältigung von Lebensstressoren wichtig. Außerdem solltest du ausreichend Schlaf bekommen und achtsam mit deinem Körper umgehen. Achte auf eine ausgewogene Ernährung und Bewegung, vermeide jedoch anstrengende Übungen und drastische Kalorieneinschränkungen. Empfehlenswert sind Lebensmittel mit hohem Proteingehalt, hohem Magnesium- und Fettgehalt sowie Gemüse, insbesondere Kreuzblütler wie Kohl und Brokkoli.
Schilddrüsen-Körpertyp
Schilddrüsenhormone spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Fettverbrennung. Eine Überfunktion der Schilddrüse kann die Fettspeicherung erschweren, eine Unterfunktion die Fettverbrennung verlangsamen. Wenn du feststellst, dass dein Gewicht allmählich zunimmt oder unerklärliche Gewichtsschwankungen auftreten, könnten Schilddrüsenprobleme die Ursache sein. Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind Haarausfall, Kälteempfindlichkeit und trockene Haut. Daher ist es wichtig, die Schilddrüse zu untersuchen, um eine genaue Diagnose zu stellen. Extreme Diäten und übermäßige körperliche Aktivität können jedoch mehr schaden als nützen. Wenn ein Schilddrüsenproblem diagnostiziert wird, kann die richtige Medikation oft zu einer Gewichtsabnahme führen, unterstützt durch eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse und regelmäßiger Bewegung.
Leber-Körpertyp
Die Leber ist ein etwa 1,5 Kilogramm schweres Organ, das sich unterhalb des rechten Brustkorbs befindet. Sie filtert Giftstoffe und spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung. Menschen mit Leberproblemen haben in der Regel dünne Beine und einen hervorstehenden Bauch. Dieses Bauchfett unterscheidet sich von anderen Fettansammlungen im Körper und kann unabhängig vom Gesamtgewicht auftreten. Es fühlt sich oft wie ein Ballon unter der Haut an und entsteht nicht nur durch Fettgewebe, sondern auch durch Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle. Dies kann ein Anzeichen für Leber- oder Nierenprobleme oder andere ernsthafte Gesundheitsprobleme sein, weshalb es wichtig ist, dies mit deinem Arzt zu besprechen. Der Konsum von Alkohol und eine Ernährung, die reich an verarbeiteten Lebensmitteln ist, können zu diesem Problem beitragen. Auch fetthaltige und eiweißreiche Lebensmittel sollten mit Vorsicht genossen werden. Bewegung wie Wandern und Yoga sowie eine kohlenhydratarme Ernährung können helfen, Bauchfett abzubauen und die Lebergesundheit zu unterstützen.
Eierstock-Körpertyp
Übergewicht an Hüften und Oberschenkeln kann ein Hinweis auf zu viel Östrogen sein. Dieser Überschuss kann durch verschiedene Faktoren wie östrogenhaltige Verhütungsmittel, hormonelle Veränderungen in deinem Körper, einen niedrigen Progesteronspiegel und andere Faktoren verursacht werden. Wenn du Symptome wie Akne, das PMS oder Spannungsgefühle in den Brüsten bemerkst, kann es sein, dass deine Hormone aus dem Gleichgewicht geraten sind. Um dem entgegenzuwirken, solltest du hormonelle Verhütungsmittel meiden, dich entgiften und mit einem Arzt für funktionelle Medizin zusammenarbeiten, um deine Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, gesunden Fetten und Proteinen und füge Krafttraining hinzu, um die Fettverbrennung zu fördern und die Insulinverwertung zu verbessern. Vermeide Sojaprodukte, da sie pflanzliche Östrogene enthalten.
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Mischformen
Ein hormonbasierter Ansatz zur Gewichtsregulierung berücksichtigt die individuellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Körpertypen und passt Diät- und Lebensstilstrategien entsprechend an. Jeder Körpertyp – ob Nebennieren-, Schilddrüsen-, Leber- oder Eierstocktyp – reagiert anders auf Nahrung, Stress und Bewegung. Daher ist es wichtig, die spezifischen Bedürfnisse deines Körpertyps zu verstehen, um deine Gesundheit zu verbessern und dein Gewicht effektiv zu regulieren. Es kann vorkommen, dass du Merkmale von zwei oder mehr Körpertypen in dir vereinigst. In diesem Fall ist es besonders wichtig, auf die Signale deines Körpers zu hören und einen umfassenden Plan zu entwickeln, der all deine individuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Das Erkennen deines spezifischen Körpertyps oder einer Kombination von Körpertypen ist der Schlüssel zu einer gesunden Ernährung und einem maßgeschneiderten Lebensstil.