16 Persönlichkeitstypen im Detail
Hast du dich schon einmal gefragt, warum du in bestimmten Situationen anders reagierst als deine Freund:innen, Familienmitglieder oder Kolleg:innen? Der 16-Persönlichkeiten-Test, auch bekannt als Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI), ist ein spannendes Instrument, das dabei helfen kann, die Nuancen deiner Persönlichkeit zu verstehen. Mit diesem Test kannst du nicht nur die Mechanismen deines eigenen Verhaltens entschlüsseln, sondern auch die Dynamik in deinen Beziehungen zu anderen Menschen erkennen. Der Test existiert bereits seit über 80 Jahren und basiert auf den Theorien des berühmten Psychologen Carl Gustav Jung. Heute ist der MBTI eines der am weitesten verbreiteten Instrumente zur Persönlichkeitsanalyse und wird in vielen Bereichen eingesetzt, von der Persönlichkeitsentwicklung bis hin zur Karriereberatung. Doch was steckt hinter diesem Test? Wie wird er durchgeführt und wie interpretiert man die Ergebnisse?
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Entstehung des Persönlichkeitstests
In den 1940er Jahren setzten die beiden Psychologinnen Katharine Cook Briggs und ihre Tochter Isabel Briggs Myers ihre Köpfe zusammen und entwarfen ein aufschlussreiches Modell, das helfen sollte, unser inneres Ich besser zu verstehen. Inspiriert wurden sie von den Ideen des Schweizer Psychologen Carl Gustav Jung, dessen Buch „Psychologische Typen“ die Grundlage ihrer Forschung bildete. Jung war ein echter Pionier, der die Menschen in zwei Lager einteilte: die introvertierten Denker, die sich gerne in ihre eigene Gedankenwelt zurückziehen, und die extrovertierten Charismatiker, die ihre Energie aus sozialen Interaktionen schöpfen. Doch Briggs und Myers hatten Größeres vor. Sie wollten die komplexe Welt der menschlichen Persönlichkeit entschlüsseln und ein praktisches Werkzeug schaffen, das jedem von uns hilft, seine eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen. Also machten sie sich an die Arbeit und entwickelten vier zentrale Gegensatzpaare, die die Grundlage für 16 einzigartige Persönlichkeitstypen bildeten:
- Extraversion (E) vs. Introversion (I): Diese Skala beschreibt, woher jemand seine Energie zieht. Extravertierte Menschen fühlen sich durch soziale Interaktionen belebt und energisch, während introvertierte Personen ihre Energie durch Zeit allein aufladen.
- Sensing (S) vs. Intuition (N): Diese Skala bezieht sich darauf, wie Menschen Informationen aufnehmen. Personen, die „Sensing“ bevorzugen, konzentrieren sich auf konkrete, greifbare Informationen, während Menschen mit einer Neigung zur „Intuition“ abstrakte Konzepte und Muster bevorzugen.
- Thinking (T) vs. Feeling (F): Diese Skala beschreibt, wie Menschen Entscheidungen treffen. „Thinker“ bevorzugen rationale, objektive Kriterien, während „Feeler“ emotionale und wertbasierte Überlegungen in ihre Entscheidungen einbeziehen.
- Judging (J) vs. Perceiving (P): Diese Skala zeigt, wie Menschen mit der Außenwelt umgehen. „Judgers“ bevorzugen Struktur, Planung und Organisation, während „Perceivers“ Flexibilität und Spontaneität bevorzugen.
Die Kombination dieser vier Skalen ergibt 16 verschiedene Persönlichkeitstypen. Zum Beispiel ist ein INTJ eine introvertierte Person, die Informationen intuitiv aufnimmt, rationale Entscheidungen trifft und einen strukturierten Lebensstil bevorzugt. Hier ist ein Überblick über alle 16 Persönlichkeitstypen.
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Denker und Planer
- INTJ – Der Architekt: Strategisch, entschlossen und unabhängig. INTJs sind visionäre Denker, die gerne Pläne schmieden und strukturiert vorgehen.
- INTP – Der Logiker: Kreativ, analytisch und wissbegierig. INTPs hinterfragen ständig die Welt um sie herum und suchen nach logischen Erklärungen.
- ENTJ – Der Kommandeur: Führungsstark, effizient und entschlossen. ENTJs übernehmen gerne Verantwortung und setzen ambitionierte Ziele durch.
- ENTP – Der Debattierer: Innovativ, geistreich und herausfordernd. ENTPs lieben es, Debatten zu führen und neue Ideen zu entwickeln.
Idealisten und Harmonie-Sucher
- INFJ – Der Advokat: Idealistisch, entschlossen und empathisch. INFJs streben danach, die Welt zu einem besseren Ort zu machen und haben oft einen tiefen Sinn für Moral.
- INFP – Der Mediator: Kreativ, harmoniesuchend und mitfühlend. INFPs haben starke Werte und suchen nach innerer Harmonie und Bedeutung im Leben.
- ENFJ – Der Protagonist: Charismatisch, inspirierend und engagiert. ENFJs sind geborene Anführer, die andere motivieren und positive Veränderungen vorantreiben.
- ENFP – Der Aktivist: Begeistert, kreativ und freiheitsliebend. ENFPs streben nach neuen Möglichkeiten und Abenteuern und sind leidenschaftlich in ihren Idealen.
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Verwalter und Beschützer
- ISTJ – Der Logistiker: Zuverlässig, verantwortungsbewusst und praktisch. ISTJs bevorzugen geordnete, stabile Umgebungen und schätzen traditionelle Werte.
- ISFJ – Der Verteidiger: Loyal, pflichtbewusst und fürsorglich. ISFJs setzen sich stark für andere ein und sind oft die „Beschützer“ in sozialen Strukturen.
- ESTJ – Der Exekutor: Organisiert, entschlossen und effizient. ESTJs übernehmen gerne die Führung und sorgen dafür, dass alles nach Plan verläuft.
- ESFJ – Der Konsul: Unterstützend, gemeinschaftsorientiert und sozial. ESFJs achten stark auf die Bedürfnisse anderer und helfen, Harmonie zu bewahren.
Abenteurer und Improvisierer
- ISTP – Der Virtuose: Praktisch, spontan und handlungsorientiert. ISTPs lieben es, mit ihren Händen zu arbeiten und schnelle Lösungen zu finden.
- ISFP – Der Abenteurer: Sensibel, künstlerisch und spontan. ISFPs sind kreative Freigeister, die sich stark von Emotionen leiten lassen.
- ESTP – Der Unternehmer: Energisch, pragmatisch und risikofreudig. ESTPs suchen nach sofortigen Ergebnissen und lieben das Abenteuer und die Herausforderung.
- ESFP – Der Entertainer: Lebensfroh, gesellig und spontan. ESFPs genießen das Leben in vollen Zügen und lieben es, im Mittelpunkt zu stehen und Spaß zu haben.
Warum der Test so beliebt ist
Der 16-Persönlichkeiten-Test hat sich in vielen Lebensbereichen als nützlich erwiesen. Im beruflichen Kontext hilft der Test, Teams zu verstehen und die Zusammenarbeit zu verbessern. Indem er Einblicke in individuelle Arbeitsstile und Kommunikationspräferenzen gibt, ermöglicht es der MBTI Unternehmen, die besten Kombinationen von Persönlichkeiten zusammenzustellen, um Konflikte zu minimieren und die Produktivität zu steigern. Teams, die unterschiedliche Persönlichkeitstypen erkennen und wertschätzen, können effektiver zusammenarbeiten, indem sie sich auf die Stärken jedes Einzelnen konzentrieren und Schwächen ausgleichen. Der Test wird aber nicht nur am Arbeitsplatz eingesetzt. Viele Menschen nutzen den MBTI auch für ihre persönliche Entwicklung. Er bietet eine wertvolle Möglichkeit zur Selbstreflexion und hilft, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen. Indem er aufzeigt, wie individuelle Neigungen und Präferenzen das Verhalten beeinflussen, ermöglicht es der Test, Kommunikationsmuster zu erkennen und persönliche Ziele klarer zu definieren.
Wenn du herausfinden willst, welcher Persönlichkeitstyp auf dich zutrifft, kannst du den Test auf der Website 16personalities.com durchführen.
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Kritik am 16-Persönlichkeiten-Test
Trotz seiner Popularität hat der MBTI auch Kritiker. Ein häufiges Argument ist, dass die wissenschaftliche Basis des Tests nicht solide genug ist. Einige Psycholog:innen bezweifeln die Gültigkeit der Ergebnisse, da dieselben Personen zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche Ergebnisse erzielen können. Diese Unbeständigkeit wirft die Frage auf, wie zuverlässig der Test wirklich ist. Ein weiteres Problem ist, dass der Test die menschliche Persönlichkeit stark vereinfacht. Die einfache Einteilung in „Extraversion“ oder „Introversion“ wird der Komplexität menschlichen Verhaltens nicht gerecht. Viele Menschen bewegen sich zwischen diesen Polen und können sich in verschiedenen Situationen unterschiedlich verhalten, was der MBTI nicht vollständig erfasst. Diese Vereinfachung kann dazu führen, dass Menschen in bestimmte Schubladen gesteckt werden, was zu Missverständnissen über ihre Fähigkeiten und Eigenschaften führen kann.
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Alternativen zum MBTI
Wenn du nach einer anderen Möglichkeit suchst, die Persönlichkeit zu verstehen, gibt es das Big-Five-Persönlichkeitsmodell. Dieses Modell beschreibt fünf wichtige Eigenschaften: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Im Gegensatz zum MBTI, der Menschen in feste Kategorien einteilt, betrachtet das Big-Five-Modell die Persönlichkeit als Skala. Das bedeutet, dass es mehr Spielraum für verschiedene Eigenschaften gibt. Dadurch eignet es sich besser für die psychologische Forschung und für praktische Anwendungen.