Vorsicht: Diese Medikamente mindern den Sonnenschutz

Viktoriia Lomtieva /istock

Medikamenteneinnahme und Sonneneinstrahlung

Wenn Du Medikamente einnimmst, ist es wichtig, auch an die Wechselwirkungen mit Sonnenlicht zu denken. Bestimmte Arzneimittel, darunter gängige Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Antibiotika, können die Haut empfindlicher für UV-Strahlen machen. Die Folgen reichen von Rötungen über Brennen und Schwellungen bis hin zu Blasenbildung und Verfärbungen. Besonders betroffen sind häufig verwendete Wirkstoffe wie Diclofenac und Ibuprofen, die oft zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden, sowie bestimmte Antibiotika wie Doxycyclin, das zur Behandlung von bakteriellen Infektionen verordnet wird. Auch andere Medikamentengruppen, wie einige Antidepressiva, Diuretika und Antihistaminika, können die Hautempfindlichkeit erhöhen. Diese unerwartet höhere Lichtempfindlichkeit macht sich meist erst langfristig in Form von bleibenden Hautverfärbungen bemerkbar, wie Studien belegen. Es ist daher ratsam, vor der Einnahme von Medikamenten die Packungsbeilage zu lesen und bei Unsicherheiten einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren.

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Sonnenschutz minimiert: Die größten Fehler

Wer Medikamente einnimmt, die die Haut lichtempfindlicher machen, sollte auf einen sehr guten Sonnenschutz achten und die Mittagssonne meiden. Fensterglas ohne UV-Schutz und dünne Kleidung bieten keinen ausreichenden Schutz. Bei starken Hautreaktionen kann eine Anpassung der Medikamentendosis oder eine Behandlungspause im Sommer sinnvoll sein. Auch kosmetische Inhaltsstoffe wie Retinol können die Sonnenbrandgefahr erhöhen, somit sollte man immer die Hautpflege an die Jahreszeit anpassen. Auch Beauty-Behandlungen wie Miconeedeling oder Laser-Behandlungen sollte man auf jeden Fall auf die kälteren Monate verlegen.

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Sonnenschutz und Nahrungsergänzungen

Es gibt Bedenken, dass bestimmte Nahrungsergänzungsmittel den Sonnenschutz beeinträchtigen könnten. Insbesondere Antioxidantien wie Beta-Carotin, Vitamin E und Selen, die häufig zur Hautgesundheit und zum Schutz vor UV-Schäden eingenommen werden, könnten in hohen Dosen die Hautempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht erhöhen. Dies könnte den Schutzfaktor von Sonnenschutzmitteln reduzieren und das Risiko von Sonnenbrand und Hautschäden erhöhen. Es ist wichtig, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln vor einem Urlaub in der Sonne mit seinem Arzt zu besprechen.  Der Einfluss von Nahrungsergänzungsmitteln auf den Sonnenschutz ist ein komplexes Thema und bedarf weiterer Forschung, um eindeutige Empfehlungen geben zu können.

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Unterschätztes Risiko Johanniskraut?

Entgegen der landläufigen Meinung ist die Lichtempfindlichkeit durch Johanniskraut bei therapeutischen Dosierungen und Vermeidung extremer Sonnenstrahlung meist kein Problem. Dennoch solltest du dich informieren, ob deine Medikation eine erhöhte Sensibilität der Haut gegenüber UV-Strahlung verursacht, um unangenehme Reaktionen zu vermeiden.

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Prävention und Pflege vor und nach Sonnenschutz

Sollte es trotz Vorsichtsmaßnahmen zu Hautreaktionen kommen, können Hydrocortisoncreme oder Aloe-Vera-Gel Linderung verschaffen. Diese Mittel helfen, Reizungen und Schwellungen zu reduzieren. Um Hautreaktionen durch Medikamente und Sonne vorzubeugen, empfiehlt es sich auch, die Medikamenteneinnahme auf den Abend zu legen und einen hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden. Nach jedem Sonnenbad ist eine After-Sun-Pflege ratsam, um die Hautregeneration zu unterstützen. Bei Neigung zu Hautreaktionen sollten Produkte ohne Fett, Emulgatoren und Parfüm bevorzugt werden.

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