Vitamin C und unreine Haut: Verursacht dein Serum mehr Schaden als Nutzen?

Vitamin C

Das Multitalent Vitamin C

Vitamin C ist aus der Hautpflege nicht mehr wegzudenken. Seine vielfältigen Wirkungen sind bekannt: Es hellt den Teint auf, regt die Kollagenproduktion an und bietet einen starken Schutz vor schädlichen freien Radikalen. Doch während viele von uns die Vorteile dieses Multitalents der Hautpflege genießen, können bei anderen Anwender:innen unerwartete Irritationen oder Hautunreinheiten auftreten. Was steckt hinter diesen Reaktionen? Und musst du deshalb ab sofort auf diesen wichtigen Wirkstoff in deiner Hautpflegeroutine verzichten?

Warum Vitamin C irritieren kann

Ascorbinsäure, die aktive Form von Vitamin C, ist zwar die stärkste, aber auch die reizempfindlichste Form. Diese Empfindlichkeit ist in erster Linie auf den niedrigen pH-Wert der Ascorbinsäure zurückzuführen, der stark säuerlich und typischerweise bei etwa 3,5 liegt. Dieser saure pH-Wert ist notwendig, damit Vitamin C seine volle Wirksamkeit entfalten kann, kann aber bei höheren Konzentrationen von 15-20 % zu Irritationen führen, insbesondere bei Personen mit empfindlicher Haut oder bei Menschen, die bereits zu Rötungen, Brennen oder Juckreiz neigen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man mit diesen Hauttypen auf die Vorteile von Vitamin C verzichten muss, denn auch hierfür gibt es eine Lösung. In der Hautpflege werden auch Vitamin-C-Derivate eingesetzt, also modifizierte Wirkstoffe, die besser auf die Bedürfnisse bestimmter Hauttypen abgestimmt sind.

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Arten von Vitamin C und Derivaten in der Hautpflege

Die Kosmetikindustrie hat verschiedene Formen von Vitamin C entwickelt, um die Wirksamkeit zu maximieren und gleichzeitig Irritationen zu vermeiden. Hier sind einige der gängigsten Formen:

  • Ascorbinsäure (L-Ascorbinsäure): Die reine und stabilste Form von Vitamin C, die in höheren Konzentrationen am effektivsten ist. Sie eignet sich am besten für fettige oder kombinierte Hauttypen, da sie die Poren verfeinern kann.
  • Magnesium Ascorbyl Phosphat (MAP): Ein wasserlösliches Derivat, das sanfter zur Haut ist und bei höheren pH-Werten wirkt. MAP eignet sich gut für empfindliche Hauttypen und hat zudem feuchtigkeitsspendende Eigenschaften.
  • Sodium Ascorbyl Phosphate (SAP): Ein weiteres wasserlösliches Derivat, das bei Akne und Rosacea eingesetzt wird. Es wirkt entzündungshemmend und kann Hautunreinheiten reduzieren.
  • Ascorbyl Palmitat: Diese fettlösliche und stabilere Form von Vitamin C hat jedoch eine schwächere Wirkung. Diese Form wird häufig in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen eingesetzt und eignet sich für trockene Hauttypen.
  • Tetrahexyldecyl Ascorbat (THD): Eine lipophile Form von Vitamin C, die gut in die Haut eindringen kann. Sie ist stabiler und verursacht weniger Irritationen, was sie ideal für empfindliche Haut macht.
  • Ascorbyl Glucoside: Eine stabilere und weniger reizende Form von Vitamin C, die auch die Kollagenproduktion anregen kann. Diese Form eignet sich für alle Hauttypen, insbesondere für trockene und empfindliche Haut.
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Anwendung von Vitamin C je nach Hauttyp

In der Regel kannst du der INCI-Liste (Liste der Inhaltsstoffe) eines Hautpflegeprodukts entnehmen, welches Vitamin C oder welches Vitamin C-Derivat verwendet wurde. So kannst du beim nächsten Hautpflegekauf gezielt Produkte auswählen, die deinem Hauttyp entsprechen.

  1. Normale bis fettige Haut: Ascorbinsäure ist hier ideal, da sie hilft, überschüssigen Talg zu regulieren und das Hautbild zu verfeinern. Konzentrationen von 15-20% sind wirksam. THD und Ascorbyl Glucoside sind ebenfalls gute Optionen, insbesondere wenn Irritationen ein Problem darstellen. Verwende diese Produkte morgens nach der Reinigung und vor der Anwendung von Sonnenschutzmitteln. Beginne mit einer niedrigen Konzentration und steigere diese nach Bedarf.
  2. Trockene Haut: Hier sind sanftere Derivate wie MAP oder THD zu bevorzugen. Diese Formen sind feuchtigkeitsspendend und reizen die Haut nicht so stark. Ascorbyl Palmitat kann ebenfalls hilfreich sein, sollte aber mit Vorsicht verwendet werden, da seine Wirksamkeit begrenzt ist. Verwende Vitamin C nach einem hydratisierenden Serum, um die Feuchtigkeit zu bewahren. Trage dann eine Feuchtigkeitscreme auf, um die Feuchtigkeit einzuschließen.
  3. Empfindliche Haut: Für empfindliche Hauttypen sind MAP, SAP und Ascorbyl Glucoside empfehlenswert. Diese Derivate bieten alle Vorteile von Vitamin C, ohne die Haut übermäßig zu reizen. Beginne mit einer niedrigeren Konzentration und steigere diese allmählich, um die Toleranz zu testen. Verwende es nur alle zwei bis drei Tage, um deine Haut an das Produkt zu gewöhnen. Bei positiven Ergebnissen kannst du die Anwendung schrittweise erhöhen.

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Können Menschen mit Akne Vitamin C verwenden?

Auch Menschen, die unter Akne leiden oder deren Haut zu Akne neigt, können von Vitamin C profitieren. Vitamin C hat antioxidative Eigenschaften, die helfen können, Entzündungsprozesse zu reduzieren und die Haut zu beruhigen. Außerdem fördert es die Kollagenproduktion, was die Heilung von Aknenarben unterstützen kann. Es ist jedoch wichtig, die richtige Form von Vitamin C zu wählen. Ascorbinsäure ist zwar die wirksamste Form, kann aber bei empfindlicher Haut Reizungen hervorrufen. Sodium Ascorbyl Phosphate ist hier besonders nützlich, da es entzündungshemmende Eigenschaften hat und die Haut klären kann. MAP und THD sind ebenfalls vorteilhaft, da sie hautfreundlich sind und keine zusätzlichen Reizungen verursachen. Beginne am besten mit Sodium Ascorbyl Phosphate in einer niedrigeren Konzentration und verwende es abends, um die Haut nicht unnötig zu reizen. Kombiniere es mit einer leichten, nicht komedogenen (porenverstopfend) Feuchtigkeitscreme.

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Kombination mit anderen Wirkstoffen

Ein weiterer entscheidender Faktor, der zu Irritationen führen kann, ist die Kombination von Vitamin C mit anderen Wirkstoffen in Hautpflegeprodukten. Besonders häufig sind Mischungen mit Retinol oder Alpha-Hydroxysäuren (AHAs), die für ihre exfolierenden Eigenschaften bekannt sind. Diese Inhaltsstoffe können die Hautoberfläche schälen und die Hautbarriere schwächen. Wenn du zum Beispiel sowohl Retinol als auch Ascorbinsäure in deiner Routine verwendest, kann die synergistische Wirkung dieser beiden Wirkstoffe die Haut überfordern und zu unerwünschten Reaktionen führen. Hautreaktionen können auch von der Häufigkeit der Anwendung und der Reihenfolge der Produkte abhängen. Bei empfindlicher Haut ist es daher wichtig, bei der Anwendung solcher Kombinationen vorsichtig zu sein und eventuell einen zeitlichen Abstand zwischen der Anwendung von Vitamin C und anderen Wirkstoffen einzuhalten. Die Verwendung eines milden Reinigungsprodukts, die Verwendung von Feuchtigkeitscremes und eine schrittweise langsame Gewöhnung der Haut an den Produkt können ebenfalls dazu beitragen, Reizungen zu minimieren und gleichzeitig die Vorteile von Vitamin C zu nutzen.

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