Versteckte Anzeichen: So zeigt dein Körper, dass du unter Stress leidest

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Stress – ein häufiger Begleiter im Alltag

Stell dir vor, du bist auf dem Weg zu einer wichtigen Prüfung und wartest nervös in der U-Bahn. Plötzlich bleibt die Bahn stehen und es gibt eine technische Störung. Deine Gedanken rasen, du stellst dir vor, dass du zu spät kommst und schlecht abschneidest. Dein Hypothalamus, die kleine Schaltzentrale in deinem Gehirn, aktiviert die Stressreaktion: „Stresshormone ausschütten!“. Dein Herz schlägt schneller, deine Atmung wird flacher und deine Muskeln spannen sich an. Diese Reaktion soll dir helfen, in kritischen Momenten schnell zu handeln. Doch wenn Stresshormone ständig ausgeschüttet werden, kann das ernsthafte Folgen für deine Gesundheit haben. Chronischer Stress schleicht sich oft unbemerkt in dein Leben und dein Körper sendet Warnsignale, die leicht übersehen werden. Welche Anzeichen deuten darauf hin, dass du unter Dauerstress leidest, und warum ist es wichtig, sie zu beachten?

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1. Müde, egal wie lange du schläfst?

Du kennst das: Du liegst abends pünktlich im Bett und schläfst vielleicht sogar die empfohlenen sieben bis neun Stunden. Trotzdem fühlst du dich am nächsten Morgen ausgelaugt. Wie kann das sein? Dauerstress ist der Übeltäter. Wenn du ständig unter Druck stehst, schüttet dein Körper das Hormon Cortisol aus, das deinen Schlafrhythmus stört. Selbst wenn du lange genug schläfst, kommt dein Körper nicht in die Tiefschlafphasen, die für eine vollständige Regeneration notwendig sind. Cortisol hält dein Gehirn und deine Nerven auch im Schlaf auf Trab, so dass du dich trotz langer Ruhephasen völlig erschöpft fühlst. Deine Müdigkeit wird chronisch und dein Körper schreit förmlich nach einer Pause.

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2. Verspannungen und unerklärliche Schmerzen

Ein weiteres, oft unterschätztes Symptom von Dauerstress sind anhaltende Muskelverspannungen und unerklärliche Schmerzen. Vor allem im Nacken- und Schulterbereich, aber auch im unteren Rücken staut sich die Anspannung. Unter Dauerstress spannt sich die Muskulatur unwillkürlich an – der Körper bereitet sich auf „Kampf oder Flucht“ vor. Doch was passiert, wenn man diesen Zustand nicht auflöst? Die Muskeln bleiben dauerhaft verspannt, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt. Viele Menschen führen diese Beschwerden auf Fehlhaltungen oder Bewegungsmangel zurück, ohne zu erkennen, dass ihr Stresslevel der eigentliche Auslöser ist. Chronische Nacken- und Rückenschmerzen können ein deutliches Signal deines Körpers sein, dass du dringend Stress abbauen musst, bevor die Anspannung dich komplett lähmt.

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3. Stress und Verdauungschaos

Magen und Darm sind eng mit unserem Nervensystem verbunden – so eng, dass man oft vom „Bauchgehirn“ spricht. Wenn du ständig unter Stress stehst, gerät auch dein Verdauungssystem aus dem Gleichgewicht. Vielleicht hast du häufiger mit Blähungen, Krämpfen oder Durchfall zu kämpfen, ohne eine klare Ursache dafür zu finden. Dauerstress hemmt die Verdauung, weil der Körper in Stressphasen Energie an andere Stellen leitet, um sich auf mögliche Gefahren vorzubereiten. Der Verdauungstrakt wird weniger durchblutet und arbeitet langsamer. Für viele Betroffene äußert sich das in typischen Symptomen wie einem Reizdarm, der von Bauchschmerzen bis zu einem ständigen Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall reicht. Auch Übelkeit oder plötzliches Unwohlsein nach dem Essen können ein Zeichen dafür sein, dass der Körper gestresst ist und die Verdauung nicht mehr so bewältigen kann, wie er sollte.

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4. Hautprobleme und Haarausfall

Stress geht im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut – und wirkt sich sogar auf die Haare aus. Das Stresshormon Cortisol regt die Talgproduktion an, wodurch die Haut fettiger wird und vermehrt Unreinheiten und Pickel entstehen. Auch chronische Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis können sich unter Dauerstress verschlimmern. Aber auch die Haare leiden: Haarausfall ist ein häufiges, aber oft übersehenes Stresssymptom. Dein Körper schickt die Haarfollikel in eine Ruhephase, was dazu führt, dass du plötzlich mehr Haare verlierst. Dieser Haarausfall tritt meist erst einige Monate nach besonders stressigen Phasen auf, was es schwierig macht, die Ursache sofort zu erkennen. Wenn Haut und Haare rebellieren, ist das ein deutlicher Hilferuf deines Körpers.

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5. Ständig krank

Wenn du häufiger krank wirst als sonst, solltest du hellhörig werden. Dauerstress schwächt dein Immunsystem, sodass sich dein Körper nicht mehr effektiv gegen Viren und Bakterien wehren kann. Vielleicht hast du das Gefühl, von einer Erkältung in die nächste zu rutschen, oder du erholst dich nach einem Infekt einfach nicht mehr richtig. Stress setzt deinen Abwehrkräften massiv zu, indem er die Produktion von Immunzellen unterdrückt und gleichzeitig entzündungsfördernde Stoffe ausschüttet. Dein Immunsystem wird mit der Zeit immer leistungsschwächer, so dass selbst harmlose Infekte zu langanhaltenden Problemen werden können. Wenn du das Gefühl hast, ständig angeschlagen zu sein oder dich nicht mehr so leicht von Krankheiten erholst wie früher, könnte dein Stresslevel der Übeltäter sein.

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6. Dein Gewicht spielt Achterbahn?

Gewichtsschwankungen sind ein häufiges, aber oft übersehenes Symptom von Dauerstress. Manche Menschen neigen dazu, in Stressphasen mehr zu essen – oft ungesunde Snacks, die schnelle Energie liefern sollen. Nicht selten führt es zu einer ungewollten Gewichtszunahme. Anderen vergeht der Appetit, weil der Körper unter Dauerstress einfach keine Kapazitäten mehr für Hunger und Verdauung hat. Stress kann den Stoffwechsel völlig durcheinander bringen, und Cortisol spielt dabei eine Schlüsselrolle. Es sorgt dafür, dass der Körper Fettreserven anlegt, während gleichzeitig das Verlangen nach schnellen Kohlenhydraten steigt. Du hast plötzlich mehr Kilos zugelegt, obwohl du nicht das Gefühl hast, mehr gegessen zu haben. Oder du nimmst ab, weil du ständig unter Druck stehst und das Essen einfach vergisst. Diese unkontrollierten Schwankungen können ein deutliches Zeichen dafür sein, dass dein Körper unter Dauerstress leidet.

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7. Zähneknirschen und Kieferschmerzen

Zähneknirschen ist nicht nur lästig, sondern auch schmerzhaft und kann ein deutliches Zeichen für Stress sein. Viele Menschen knirschen oder pressen im Schlaf mit den Zähnen, ohne es zu merken. Das Problem: Dein Körper versucht so, die innere Anspannung loszuwerden, was auf Dauer zu Schäden an Zähnen und Kiefer führen kann. Am nächsten Morgen wachst du mit schmerzenden Kiefern auf, weil du die ganze Nacht unbewusst die Zähne zusammengebissen hast. Auch tagsüber merkst du vielleicht, dass du deine Kiefer anspannst, ohne es wirklich zu spüren. Dein Körper zeigt dir damit, dass er dringend Entlastung braucht – der Stress lässt sich nicht mehr unterdrücken.

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8. Vergesslichkeit und Konzentrationsprobleme

Du verlierst ständig deine Schlüssel oder vergisst wichtige Termine? Dauerstress macht nicht nur deinem Körper zu schaffen, sondern auch deinem Gehirn. Der Hippocampus, der für Gedächtnis und Lernen zuständig ist, wird durch die ständige Anwesenheit von Cortisol geschwächt. Das führt dazu, dass du dich schlechter konzentrieren kannst und häufiger Dinge vergisst. Du fühlst dich geistig überlastet und hast Schwierigkeiten, selbst einfache Aufgaben zu bewältigen. Dein Gehirn gibt dir damit zu verstehen, dass es dringend eine Pause braucht. Wenn du merkst, dass du immer vergesslicher wirst oder dich schlechter konzentrieren kannst, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass dein Stresspegel aus dem Ruder gelaufen ist. Es ist an der Zeit, aktiv etwas gegen den Stress zu unternehmen und deinem Gehirn die dringend benötigte Ruhe zu gönnen.

 

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