Trend aus Schweden: Hat die Kartoffelmilch Potenzial?

Die neue Milch-Alternative im Trend

Pflanzliche Milchalternativen haben in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Neben den klassischen Veggie-Varianten wie Soja-, Hafer- und Mandelmilch sind in den letzten Jahren noch Kokosmilch, Cashewmilch und Reismilch dazugekommen. Jetzt drängt nun ein neuer Herausforderer auf den Markt: die Kartoffelmilch. Der Trend zur Kartoffelmilch ist erst vor Kurzem in Schweden aufgekommen, wo die Firma „DUG“ diese außergewöhnliche Milch in drei verschiedenen Varianten anbietet. Auch andere Unternehmen aus den skandinavischen Ländern haben mittlerweile das Potenzial dieser neuen Alternative erkannt. Die Produkte können inzwischen auch zu uns geliefert werden, aber umweltfreundlicher wäre es, auf die Verfügbarkeit im Einzelhandel zu warten. Gerade erst wurde bekannt, dass in Deutschland ab sofort eine Lieferung der Marke DUG erfolgt. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Kartoffelmilch auch in unseren Regalen Platz findet. Aber hat diese Milch auch die Chance, sich auf dem Markt gegen die bestehenden Alternativen zur Kuhmilch zu behaupten, oder ist es ein Trend, der bald wieder verschwindet? Und für wen könnte sie eine hervorragende Wahl sein?

 

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Was steckt hinter Kartoffelmilch?

Kartoffelmilch wird, wie der Name schon sagt, aus Kartoffeln hergestellt. Die Grundzutaten sind einfach: Kartoffeln, Wasser und häufig pflanzliche Öle, um die gewünschte Konsistenz und einen milden Geschmack zu erzielen. Diese Milchalternative ist von Natur aus laktosefrei, glutenfrei und enthält keine Nüsse, was sie für viele Allergiker zu einer interessanten Option macht. Im Gegensatz zu anderen pflanzlichen Milchsorten wie Mandel- oder Hafermilch hat die Kartoffel einen vergleichsweise niedrigen ökologischen Fußabdruck. Kartoffeln benötigen weniger Wasser und Anbaufläche, was ein großer Pluspunkt für die Umweltfreundlichkeit dieser Milchalternative ist.

Nährstoffe und gesundheitliche Vorteile

Kartoffelmilch bietet ein interessantes Nährstoffprofil, auch wenn sie auf den ersten Blick keine besonderen Superfood-Eigenschaften aufweist. Sie ist sehr kalorienarm und hat einen geringen Fettanteil, was sie für Menschen, die auf ihre Kalorienzufuhr achten, besonders attraktiv macht. Häufig wird Kartoffelmilch mit Vitaminen wie B12, Vitamin D und Calcium angereichert, um den Nährwert zu erhöhen, besonders für Veganer, die diese Nährstoffe aus tierischen Produkten nicht beziehen können. Was jedoch auffällt, ist der niedrige Proteingehalt, der im Vergleich zu anderen Alternativen wie Sojamilch deutlich geringer ausfällt. Somit eignet sich Kartoffelmilch weniger für Menschen mit hohem Proteinbedarf, beispielsweise Sportler oder ältere Menschen.

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Glukosespiegel bleibt niedrig

Kartoffelmilch hat in der Regel einen niedrigeren Glukosegehalt als Hafermilch. Während Hafermilch oft einen höheren Gehalt an freien Zuckern aufweist, was den Blutzuckerspiegel stärker beeinflussen kann, enthält Kartoffelmilch tendenziell weniger Zucker und Kohlenhydrate. Dies bedeutet, dass sie im Allgemeinen nicht so stark zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führen sollte wie Hafermilch. Allerdings können die genauen Auswirkungen auf den Glukosespiegel von Produkt zu Produkt variieren, da unterschiedliche Hersteller unterschiedliche Rezepturen und Zusätze verwenden. Es ist immer ratsam, die Nährwertangaben auf der Verpackung zu überprüfen, insbesondere wenn du auf deinen Blutzuckerspiegel achten musst.

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Umweltaspekte und Nachhaltigkeit

Ein herausragendes Argument für die Kartoffelmilch ist ihre Umweltfreundlichkeit. Kartoffeln sind im Vergleich zu anderen Rohstoffen für pflanzliche Milchsorten sehr effizient anzubauen. Der Wasserverbrauch beim Anbau von Kartoffeln ist deutlich geringer als bei Mandeln oder Sojabohnen. Hinzu kommt, dass Kartoffeln auch auf weniger fruchtbarem Boden gedeihen und einen höheren Ertrag pro Fläche liefern. Damit bietet die Kartoffelmilch einen nachhaltigen Vorteil, gerade in einer Zeit, in der Ressourcenknappheit und Klimawandel zentrale Themen sind. Durch ihre gute Umweltbilanz könnte die Kartoffelmilch langfristig eine bedeutende Rolle im Bereich der nachhaltigen Lebensmittelproduktion spielen.

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Marktpotenzial und Nachfrage

Die Frage, ob Kartoffelmilch langfristig wirklich eine bedeutende Rolle auf dem Markt spielen kann, hängt von der Akzeptanz der Konsumenten ab. Ihr milder Geschmack und die vielseitige Verwendbarkeit könnten ihr helfen, eine breitere Zielgruppe zu erreichen. Allerdings stehen ihr starke Konkurrenten wie Hafer- und Mandelmilch gegenüber, die bereits fest etabliert sind. Auch die Tatsache, dass Kartoffelmilch bisher noch nicht flächendeckend in den Supermarktregalen zu finden ist, könnte ein Hindernis darstellen. Doch der zunehmende Wunsch nach umweltfreundlichen und allergenfreien Produkten könnte den Markt für Kartoffelmilch wachsen lassen, besonders wenn sich das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung weiter verstärkt.

 

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Wie schmeckt die Milch?

Der Geschmack der Kartoffelmilch polarisiert: Während einige Konsumenten die milde, leicht cremige Textur und den neutralen Geschmack schätzen, empfinden andere sie als etwas fade oder wässrig im Vergleich zu etablierten Alternativen wie Hafer- oder Mandelmilch. Positiv hervorzuheben ist, dass Kartoffelmilch keine aufdringlichen Aromen mitbringt und sich gut in Kaffee, Tee oder Müsli einfügt, ohne den Eigengeschmack dieser Speisen zu überdecken. Kritiker bemängeln jedoch, dass der Kartoffelgeschmack bei manchen Sorten leicht durchscheinen kann und die Konsistenz nicht immer so vollmundig ist wie bei anderen pflanzlichen Milchsorten.

Ein nachhaltiger Trend oder nur ein Hype?

Kartoffelmilch bietet zweifellos viele Vorteile: Sie ist umweltfreundlich, allergenfrei und kalorienarm. Ihre breite Verwendbarkeit und ihr milder Geschmack machen sie zu einer interessanten Alternative für Konsumenten, die auf der Suche nach pflanzlichen Milchsorten sind. Dennoch bleibt abzuwarten, ob sie sich auf dem hart umkämpften Markt gegen etablierte Produkte durchsetzen kann. Viel wird davon abhängen, wie sehr Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit in Zukunft den Kaufentscheid beeinflussen. Sollte der Trend in Richtung ressourcenschonender Produkte anhalten, hat die Kartoffelmilch durchaus das Potenzial, sich langfristig zu behaupten und zu einer festen Größe im pflanzlichen Milchsortiment zu werden. Und über den Geschmack – da lässt sich ja bekanntlich gerne einmal streiten ..

 

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