Toxischer Trend: Warum „What I Eat in a Day“-Videos gefährlich sein können

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Disclaimer: Die Informationen in diesem Text dienen ausschließlich allgemeinen Bildungs- und Informationszwecken und ersetzen keinesfalls eine professionelle medizinische oder psychologische Beratung. Psychische Erkrankungen sind komplexe und individuelle Zustände, die einer professionellen Diagnose und Behandlung bedürfen.

Was bedeutet der Trend?

Egal ob Keto-Diät, „Juicing“ oder Carnivore-Ernährung – auf Social Media wie Instagram und TikTok tauchen ständig neue Wellness-Trends auf, die uns vorschreiben, wie wir uns zu ernähren haben. Besonders beliebt sind in den letzten Jahren die „What I Eat in a Day“-Videos. Diese Videos geben einen genauen Einblick in die Mahlzeiten, Getränke und Snacks, die Influencer:innen im Verlauf des Tages zu sich nehmen. Die vorgestellten Mahlzeiten sind in der Regel sehr kalorienarm und reich an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen. Auch wenn diese Videos auf den ersten Blick harmlos erscheinen und Inspiration für die eigene Ernährung bieten können, fördern diese „täglichen Ernährungstagebücher“ in 9 von 10 Fällen einen unrealistischen Standard für gesunde Ernährung, was das Wohlbefinden und das Essverhalten der Zuschauer:innen negativ beeinflussen kann.

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Gute Absichten, falsche Umsetzung

What I Eat in a Day“-Videos sind meist gut gemeint und sollen positive Impulse setzen. Influencer:innen erstellen diese Videos, um ihre gesunden Essgewohnheiten zu teilen und ihre Follower:innen zu dazu zu inspirieren, ebenfalls auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Oft geht es darum, praktische Tipps und Rezepte zu zeigen, die nährstoffreich und leicht nachzukochen sind. Fitness-Influencer teilen beispielsweise proteinreiche Rezepte oder kalorienarme Snacks wie gebackene Gemüsechips oder selbstgemachte High-Protein-Desserts aus Hüttenkäse oder Speisetopfen. Doch auch wenn die Absichten hinter den Videos oft gut sind, können sie ungewollt negative Auswirkungen auf die Nutzer:innen haben.

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Vergleichsdruck und Unzufriedenheit

Wenn man sieht, wie andere Menschen scheinbar perfekt gesunde Mahlzeiten zubereiten und essen, neigt man dazu, sich mit ihnen zu vergleichen und das Gleiche anzustreben. Solche Vorbilder können unrealistische Erwartungen an die eigene Ernährung und den eigenen Körper wecken. In den meisten Fällen entsprechen die eigenen Mahlzeiten dann nicht den gezeigten Standards, was zu Unzufriedenheit und einem schlechten Selbstbild führen kann. Die ständige Konfrontation mit solchen idealisierten Bildern kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und dazu führen, dass man sich gezwungen fühlt, seinen Lebensstil zu ändern, um den  unrealistischen Erwartungen gerecht zu werden.

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Unrealistische Darstellungen

In vielen „What I Eat in a Day“-Videos werden idealisierte Darstellungen von Ernährung präsentiert, die oft nicht die ganze Wahrheit zeigen. Influencer:innen inszenieren ihre Mahlzeiten sorgfältig und zeigen meist nur die besten Seiten des Essens. Die Realität sieht häufig ganz anders aus, und ihre tägliche Ernährung entspricht oft nicht dem Bild, das auf Social Media vermittelt wird. Man sollte nicht vergessen, dass auf Social Media nicht alle Aspekte des Lebens der Influencer:innen sichtbar sind, obwohl sie manchmal den Eindruck erwecken, dass alles perfekt ist. Auch sie haben ihre eigenen Herausforderungen im Essverhalten, und ein sportlicher Körperbau kann nicht alles über den tatsächlichen Gesundheitszustand aussagen. Doch selbst wenn Influencer:innen betonen, dass ihre Videos nur „zur Inspiration“ dienen, werden viele Zuschauer:innen die dargestellten Diäten möglicherweise übernehmen, ohne sich über die gesundheitlichen Vor- und Nachteile zu informieren. Deshalb ist es wichtig, kritisch zu bleiben und sich selbstständig über verschiedene Ernährungsweisen zu informieren.

Förderung von Diätmentalität

Ein weiteres Problem ist, dass die Videos oft eine Diätmentalität fördern, bei der Lebensmittel in „gut“ und „schlecht“ eingeteilt werden. Um als „gesund“ zu gelten, müssen Lebensmittel eine bestimmte Menge an Kohlenhydraten, Proteinen und anderen Nährstoffen enthalten. Diese Unterteilung in „gesund“ und „ungesund“ und das Setzen unrealistischer Ziele kann das Verhältnis der Zuschauer:innen zu Lebensmitteln negativ beeinflussen, indem sie einen ungesunden Fokus auf Kalorien und Nährstoffe legen, anstatt den Genuss und die Vielfalt von Lebensmitteln zu schätzen. Langfristig kann diese Haltung das Risiko für Essstörungen wie Orthorexie, Anorexie, Bulimie oder Binge-Eating erhöhen. Zuschauer:innen könnten beginnen, ihre Ernährung stark einzuschränken oder sich übermäßig auf bestimmte Lebensmittelgruppen zu konzentrieren, um ein bestimmtes Ideal von Gesundheit und Wellness zu erreichen.

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Gesunde Ernährung für Körper und Psyche

Um sich gesund zu ernähren und gleichzeitig ein positives Verhältnis zum Essen zu bewahren, ist es wichtig, auf Ausgewogenheit und Flexibilität zu setzen. Statt dich an strenge Diäten oder perfekte Mahlzeiten zu halten, solltest du abwechslungsreich und nahrhaft essen und dabei den Genuss nicht vergessen. Höre auf deinen Körper und achte darauf, wann du hungrig oder satt bist, ohne dich von unrealistischen Idealen beeinflussen zu lassen. Vermeide es, Lebensmittel in „gut“ und „schlecht“ einzuteilen und erlaube dir, auch mal etwas Ungesundes zu essen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Informiere dich aus seriösen Quellen über gesunde Ernährung und lasse dich bei Bedarf von Ernährungsberater:innen oder anderen Fachleuten beraten, um ein gesundes und entspanntes Verhältnis zum Essen zu entwickeln.

 

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Triggerwarnung:

Dieser Artikel behandelt Themen wie Essstörungen, Fettreduzierung und Gewichtsverlust, die potenziell für manche Menschen belastend sein können. Bitte denke daran, dass eine ausgewogene und vor allem ausreichende Ernährung wichtig ist, um gesund zu bleiben. Wenn du dich in einer schwierigen Phase hinsichtlich deiner Essgewohnheiten befindest, empfehlen wir, dich mit jemandem auszutauschen oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

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