Schwangerschaft nicht immer die Ursache
Bleiben die Tage aus, obwohl die Schwangerschaftstests alle negativ waren? Das Ausbleiben der Menstruation sorgt bei vielen Frauen für Aufregung oder Besorgnis, da man in erster Linie an eine Schwangerschaft denkt. Das Ausbleiben oder die Verzögerung der Regelblutung kann jedoch viele Ursachen haben, die nichts mit einer Schwangerschaft zu tun haben. Häufige Gründe reichen von hormonellen Ungleichgewichten bis hin zu ernsthaften medizinischen Problemen. Studien zeigen, dass je nach Alter, Beruf und Wohnort fast jede dritte Frau von unregelmäßigen Menstruationszyklen betroffen sein kann. Vor allem in der Pubertät, wenn die Menstruation gerade erst einsetzt, und zu Beginn der Wechseljahre sind unregelmäßige Monatsblutungen typisch, da der Körper eine Übergangsphase durchläuft. Wenn diese beiden Fälle auf dich nicht zutreffen, kann das Ausbleiben der Periode auch andere Ursachen haben.
Mehr dazu: Bioidente Hormone: Die natürliche Lösung für die Wechseljahre
Chronischer Stress
Stress kann sich auch auf den Menstruationszyklus auswirken. Chronischer Stress kann deine Hormone durcheinander bringen, deine tägliche Routine verändern und sogar den Teil deines Gehirns beeinflussen, der für die Regulierung deiner Periode verantwortlich ist: deinen Hypothalamus. Langfristig kann Stress zu Krankheiten oder zu plötzlichen Gewichtsschwankungen führen. All diese Faktoren können dazu beitragen, dass deine Periode sich verspätet oder ausbleibt. Deshalb ist es wichtig, Stress zu bewältigen und Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga zu praktizieren. Durch Lebensstiländerungen und mehr Selbstfürsorge kannst du deinen Cortisolspiegel senken und deinen Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen.
Mehr dazu: Stress bewältigen: Atemübungen für mehr Ruhe und Wohlbefinden
Gewichtsveränderungen
Gewichtsveränderungen, insbesondere extreme Abnahme oder Zunahme, können den Menstruationszyklus erheblich beeinflussen. Fettgewebe spielt eine wichtige Rolle bei der Hormonproduktion, die den Zyklus reguliert. Ein zu niedriges Gewicht kann nicht nur zu unregelmäßigen Perioden führen, sondern den Zyklus sogar ganz zum Stillstand bringen, da ein Mangel an Körperfett den Eisprung pausieren kann. Die Behandlung von Essstörungen, Stoffwechselstörungen oder anderen gesundheitlichen Ursachen sowie die Rückkehr zu einem optimalen Körperfettanteil können helfen, den Zyklus zu normalisieren. Auch Menschen, die extremen körperlichen Belastungen wie zum Beispiel Marathonläufen ausgesetzt sind, können Zyklusunregelmäßigkeiten erleben.
Genauso wie ein niedriges Körpergewicht hormonelle Veränderungen verursachen kann, können auch hohe Körpergewichte zu Unregelmäßigkeiten führen. Fettleibigkeit kann laut einer Studie aus dem Jahr 2022 den Körper zur Überproduktion von Östrogen anregen, was zu Zyklusunregelmäßigkeiten und möglicherweise zum Ausbleiben der Periode führen kann. Wenn du vermutest, dass dein Körpergewicht die Ursache für die Unregelmäßigkeit deines Zyklus sein könnte, solltest du eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.
Mehr dazu: Leichter abnehmen: Welcher hormoneller Body-Typ bist du?
Hormonelle Verhütungsmittel
Verhütungspillen enthalten die Hormone Östrogen und Gestagen, die verhindern, dass deine Eierstöcke Eizellen freisetzen. Das kann besonders in den ersten Monaten nach Beginn der Anwendung oder bei einem Wechsel der Verhütungsmethode zu Zyklusveränderungen führen. Es kann jedoch bis zu drei Monate dauern, bis sich dein Zyklus nach dem Absetzen der Pille wieder normalisiert. Neben der Pille gibt es auch andere hormonelle Verhütungsmittel wie die Hormonspritze, die Hormonspirale oder das Hormonimplantat. Diese Verhütungsmethoden können bewirken, dass deine Menstruation seltener und weniger stark auftritt und manchmal sogar ganz ausbleibt.
Mehr dazu: Pille und Sport: Senkt hormonelle Verhütung die Leistungsfähigkeit?
Krankheiten und Gesundheitszustände
Bestimmte Krankheiten oder Gesundheitszustände können ebenfalls zu einem Ausbleiben oder einer Verspätung der Periode führen. Das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), chronische Krankheiten wie Diabetes und Zöliakie, die primäre Ovarialinsuffizienz (POI) sowie Schilddrüsenprobleme sind häufige versteckte Ursachen. PCOS führt aufgrund eines Übermaßes an Androgenen (männlichen Sexualhormonen) zur Bildung von Zysten an den Eierstöcken und beeinflusst den Eisprung. Chronische Krankheiten wie Diabetes und Zöliakie stören hingegen den Menstruationszyklus durch Hormonungleichgewichte und Nährstoffaufnahmeprobleme. POI ist eine Erkrankung, die vor dem 40. Lebensjahr auftritt und durch genetische oder autoimmune Faktoren frühe Menopausensymptome hervorruft. Darüber hinaus können Schilddrüsenprobleme den Stoffwechsel und die Hormonspiegel beeinflussen, was sich ebenfalls auf den Zyklus auswirkt.
Wenn die Periode unerwartet ausbleibt oder sich verspätet, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln. Diese Zustände können in der Regel medikamentös behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden und den Zyklus zu stabilisieren.