Traditioneller Heilstoff
Kurkuma gilt als der Superheld unter den Gewürzen. Das für seine leuchtend gelbe Farbe bekannte Gewürz wird aus der Wurzel der Pflanze Curcuma longa gewonnen. Kurkuma ist auch ein wesentlicher Bestandteil der indischen Küche und wird seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin, insbesondere im Ayurveda, verwendet. Der Hauptbestandteil dieses Gewürzes, Curcumin, ist weithin für seine gesundheitlichen Vorteile bekannt. Viele wissenschaftliche Studien haben seine Wirkung untersucht, und Curcumin findet sich in einer Vielzahl von entzündungshemmenden Medikamenten wieder. Doch trotz seiner Vorteile gibt es auch Hinweise darauf, dass Kurkuma in bestimmten Fällen negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
Gesundheitliche Vorteile von Kurkuma
Kurkuma wird nicht umsonst als Superfood angepriesen. Der Hauptbestandteil, Curcumin, wirkt wie ein starker Schutzschild gegen Entzündungen und oxidativen Stress. Das bedeutet, dass es nicht nur hilft, das Immunsystem zu stärken und die Verdauung zu fördern, sondern auch das Herz unterstützen kann. Forscher:innen haben herausgefunden, dass Curcumin tatsächlich die Beschwerden von Entzündungskrankheiten wie Arthritis lindern kann, indem es die entzündlichen Reaktionen im Körper ausbremst. Aber das ist noch nicht alles: Curcumin hat laut Studien auch eine besondere Fähigkeit, das Gehirn zu schützen. Es könnte dazu beitragen, das Risiko von Alzheimer zu senken, indem es die schädlichen Ablagerungen im Gehirn aufhält und die geistige Fitness erhält. Außerdem gibt es Hinweise, dass Curcumin beim Regulieren des Blutzuckerspiegels helfen könnte, was es zu einer natürlichen Therapieergänzung gegen Diabetes machen könnte. Und wenn dein Bauch mal nicht so recht mitspielen will, könnte Kurkuma auch hier helfen, indem es Verdauungsstörungen wie das Reizdarmsyndrom lindert und die Verdauung verbessert. Kurz gesagt, Kurkuma ist ein echtes Multitalent für die Gesundheit. Doch hat die goldene Wurzel auch negative Nebenwirkungen für die Gesundheit?
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Kurkuma und die Lebergesundheit
Obwohl Kurkuma viele gesundheitliche Vorteile bietet, gibt es auch Bedenken hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Lebergesundheit. Im Allgemeinen gilt Kurkuma in moderaten Mengen als sicher. Bei höheren Dosen oder bestimmten Gesundheitszuständen können jedoch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. So haben Forscher:innen vor kurzem herausgefunden, dass Kurkuma in einigen Fällen Leberschäden verursachen kann. Die Ergebnisse stammen aus Daten des US-amerikanischen Drug-Induced Liver Injury Network (DILIN) aus den Jahren 2011 bis 2022. Insgesamt wurden zehn Fälle von Leberschäden im Zusammenhang mit dem Konsum von Kurkuma gefunden. Die Schäden reichten von mittelschwer bis schwer, fünf Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden und eine Person starb an akutem Leberversagen. Analysen zeigten, dass drei der Betroffenen Kurkuma zusammen mit schwarzem Pfeffer eingenommen hatten, was laut den Wissenschaftler:innen die negativen Auswirkungen auf die Leber verstärkte.
Auch frühere Studien haben gezeigt, dass Kurkuma die Leber schädigen kann, insbesondere wenn es mit bestimmten Medikamenten kombiniert wird. Das kann vor allem für ältere Menschen ein Problem sein, die oft mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen. Personen mit bereits schlechten Leberwerten sollten daher vor der Einnahme von Kurkuma-Nahrungsergänzungsmitteln mit ihre:r Ärzt:in sprechen.
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So äußern sich die Nebenwirkungen
Bei der Einnahme von Curcumin-haltigen Medikamenten oder pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln sollte man sich des Risikos von Leberschäden bewusst sein. Solche Schäden sind zwar selten, können aber schwerwiegend sein. Das Risiko ist jedoch geringer, wenn du die Anzeichen frühzeitig erkennst und die Einnahme sofort abbrichst. Wenn du eines der folgenden Symptome bemerkst, solltest du die Einnahme von Kurkuma sofort beenden und einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen:
- Gelbfärbung der Haut oder der Augen
- Dunkler Urin
- Übelkeit
- Erbrechen
- Ungewöhnliche Müdigkeit
- Schwäche
- Bauch- oder Magenschmerzen
- Appetitlosigkeit
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Kurkuma risikofrei konsumieren
Wer dennoch von den gesundheitlichen Vorteilen von Kurkuma profitieren möchte, ohne sich dem Risiko einer Lebererkrankung auszusetzen, sollte einige Dinge beachten. Zunächst sollte man sich an die empfohlene Dosierung halten, die auf der Verpackung von Kurkuma-Ergänzungsmitteln angegeben ist. Eine mäßige Dosierung ist in der Regel sicherer als eine hohe Dosierung. Es ist auch ratsam, Kurkuma zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen, da es die Aufnahme verbessert und mögliche Magenbeschwerden verringern kann. Kurkuma sollte nicht zusammen mit schwarzem Pfeffer, anderen Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten eingenommen werden, da diese die Leber belasten können. Bei bestehenden Leberproblemen oder wenn du mehrere Medikamente einnimmst, sprich mit deine:r Ärzt:in, um sicherzustellen, dass Kurkuma für dich unbedenklich ist.