Was ist Trockenbürsten?
Wer wünscht sich im Sommer nicht eine strahlend glatte Haut? In der warmen Jahreszeit wird Trockenbürsten auf sozialen Medien als der ultimative Tipp für einen wunderschönen Glow präsentiert. Dabei wird die Haut mit einer speziellen Bürste, meist aus Naturborsten, in sanften, kreisenden Bewegungen massiert – und das auf trockener Haut, vor dem Duschen oder Baden. Obwohl dieses Selbstpflege-Ritual in den letzten Jahren zunehmend an Popularität gewonnen hat, handelt es sich um eine alte ayurvedische Praxis aus Indien. Doch Trockenbürsten ist weit mehr als nur eine Methode zur Hautexfoliation – es bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile für den gesamten Körper.
Verbesserung des Hautbildes
Regelmäßiges Trockenbürsten kann die Hauttextur und das Hautbild erheblich verbessern. Die Naturborsten der Bürste entfernen sanft abgestorbene Hautzellen, wodurch verstopfte Poren vermieden werden und die Haut besser in der Lage ist, Feuchtigkeit aufzunehmen. Mit reduzierten Poren und einer verbesserten Feuchtigkeitsaufnahme erscheint die Hautoberfläche glatter und strahlender. Darüber hinaus fördert die stimulierende Wirkung der Borsten die Blutzirkulation und den Lymphfluss, wodurch die Hautzellen besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und der natürliche Regenerationsprozess unterstützt wird. Trockenbürsten kann auch dazu beitragen, das Erscheinungsbild von Cellulite zu mildern, indem es die Fettzellen unter der Haut auflockert und die Haut strafft. Diese Kombination aus sanfter Exfoliation, verbesserter Durchblutung und Hautstraffung führt zu einer gesünderen, gleichmäßigeren und strahlenden Haut.
Mehr dazu: Strahlende Haut und Haare: Mit Tsubaki-Öl gelingt es
Entgiftende Wirkung
Die kreisenden und rhythmischen Bewegungen beim Trockenbürsten fördern die natürliche Funktion des Lymphsystems. Dieses System ist entscheidend für unser Immunsystem, da es Abfallstoffe aus dem Körper transportiert und dabei hilft, Infektionen abzuwehren. Flüssigkeiten fließen durch das Lymphsystem und werden in den Lymphknoten gefiltert. Wenn du krank bist oder einer hohen Toxinbelastung ausgesetzt bist, kann das System überlastet und verstopft werden, was oft zu geschwollenen Lymphknoten bei Erkältungen führt. Das Trockenbürsten regt hingegen den Lymphfluss an, unterstützt die Entgiftung und fördert den Abtransport von Toxinen aus dem Körper.
Mehr dazu: Entgiftung am Morgen: Die Wirkung von Ölziehen
Stressabbau und Wohlbefinden
Die Aufnahme des Trockenbürsten in deine Pflegeroutine bietet nicht nur Vorteile für Haut und Körper, sondern kann auch dein allgemeines Wohlbefinden erheblich steigern. Die sanften, kreisenden Bewegungen der Bürste regen die Nervenenden in der Haut an, schärfen das Körperbewusstsein und fördern eine tiefere Entspannung sowie Stressreduktion. Der rhythmische Bürstprozess hat eine beruhigende, fast meditative Wirkung, die Spannungen abbaut und ein Gefühl innerer Ausgeglichenheit erzeugt. Zudem wird die Freisetzung von Endorphinen – den natürlichen „Wohlfühl“-Hormonen – angeregt, die zur Stressbewältigung und Stimmungsaufhellung beitragen. Besonders vorteilhaft ist diese Methode für Menschen mit sensorischen oder neurologischen Erkrankungen, da sie das Körpergefühl und die Wahrnehmung verbessern kann.
Mehr dazu: „Long Breath“: Japanische Atemtechnik für Entspannung und einen flachen Bauch
Risiken durch Trockenbürsten
Obwohl Trockenbürsten im Allgemeinen als sicher und risikofrei gilt, sollte die Technik mit Bedacht angewendet werden. Bei dunkler Haut oder Neigung zu Hyperpigmentierung besteht die Gefahr zusätzlicher dunkler Flecken. Übermäßiges oder aggressives Trockenbürsten kann die Haut schädigen und austrocknen, was zu Mikrorissen, Rötungen, Reizungen, trockener Haut und sogar Akne-Ausbrüchen führen kann. Besonders problematisch ist es für Menschen mit trockener, empfindlicher oder zu Akne neigender Haut sowie bei Hauterkrankungen wie Psoriasis und Ekzemen. Vermeide daher das Trockenbürsten an bereits empfindlichen oder trockenen Stellen, wie Ausschlägen, offenen Wunden und Sonnenbränden. Auch in Bereichen, wo du Produkte wie Retinoide oder Benzoylperoxid anwendest, sollte das Trockenbürsten vermieden werden, da diese Kombination die Haut weiter reizen könnte.
Was benötigt man dafür?
Für das Trockenbürsten zu Hause benötigst du lediglich eine Bürste mit Naturborsten. Vermeide Kunststoff- und synthetische Borsten, da sie zu abrasiv und reizend sein können. Eine Bürste mit einem Handriemen erleichtert die Handhabung, während ein langer Griff dir hilft, auch schwer erreichbare Bereiche wie deinen Rücken zu erreichen. Es kann hilfreich sein, das Trockenbürsten in der Dusche durchzuführen, um die Haut nach dem Bürsten einfach reinigen zu können. Halte auch eine Feuchtigkeitscreme oder ein natürliches Öl wie Kokosöl, Arganöl oder Jojobaöl bereit, um die Haut nach der Anwendung zu pflegen.
Solltest du das Trockenbürsten lieber nicht selbst übernehmen wollen, könntest du ein örtliches Spa finden, das diese Behandlung anbietet. Wenn du eine Spa-Behandlung in Anspruch nimmst, erkundige dich, wie die Bürsten gereinigt werden, und teile ihnen eventuelle Hautbereiche mit, die sie meiden sollen.
Mehr dazu: Wohlfühl-Oasen: Die 10 besten Day-Spa-Locations in Wien