Zyklusabhängige Stimmungsschwankungen
Die Menstruation ist ein natürlicher Bestandteil des weiblichen Lebens, aber sie kommt oft nicht allein. Viele Frauen kennen die unangenehmen Begleiterscheinungen nur zu gut: eine emotionale Achterbahnfahrt, Reizbarkeit und Angstgefühle. Hinzu kommt oft eine lähmende Müdigkeit, die den Alltag zur Herausforderung macht. Ein gewisses Maß an Reizbarkeit, Traurigkeit oder Angst ist üblich und normalerweise kein Grund zur Sorge. Bei manchen Menschen treten jedoch schwerwiegende psychische Symptome wie Depressionen, Angstzustände und Wut auf. Diese Symptome sollen genauer hinterfragt werden und können Studien zufolge auf hormonelle Störungen und nicht diagnostizierte gynäkologische Erkrankungen wie Endometriose, Gebärmuttermyome, Eierstockzysten, Beckenverwachsungen und polyzystisches Ovarialsyndrom hinweisen.
PMS und PMDD
Besonders gegen Ende des Zyklus treten bei Frauen emotionale Verstimmungen auf. Die Beschwerden vor der Periode sind vielen als PMS (Prämenstruelles Syndrom) bekannt. Es bezeichnet eine Reihe von körperlichen und seelischen Beschwerden, die viele Frauen etwa eine Woche vor Beginn ihrer Periode verspüren. Dazu gehören Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Müdigkeit, Spannungsgefühle in den Brüsten, Kopfschmerzen, Blähungen und andere Beschwerden. Die Hormone, die diese Symptome verursachen, beeinflussen auch die Botenstoffe im Gehirn, die für unsere Gefühle und unser Wohlbefinden verantwortlich sind.
Prämenstruelle dysphorische Störungen (PMDD) sind eine schwerere Form des PMS, die bei einigen Frauen auftritt. Hier sind die Stimmungsschwankungen besonders ausgeprägt und können das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Forscher vermuten, dass ein niedriger Östrogenspiegel und andere hormonelle Veränderungen bei PMDD eine Rolle spielen könnten. Betroffene können unter schweren Depressionen, Angstzuständen, Reizbarkeit, Anspannung und anderen Symptomen leiden, die normalerweise in den Tagen vor dem Menstruationsbeginn auftreten und mit dem Einsetzen der Menstruation wieder abklingen. Rauchen und psychische Probleme in der Vorgeschichte können das Risiko für PMDD zusätzlich erhöhen.
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Stimmungsschwankungen bewältigen
Wenn du deine emotionale Gesundheit in den Griff bekommen willst, gibt es einige Ansätze, die du ausprobieren kannst. Hier sind 7 Methoden, die wir zur Bewältigung von Stimmungsschwankungen während des Menstruationszyklus empfehlen:
- Bewegung: Versuche dich regelmäßig zu bewegen und mehr Sport in deinen Alltag einzubauen, um emotional stabil zu bleiben. Bewegung löst die Freisetzung von Endorphinen aus, auch bekannt als „Glückshormone“, im Gehirn aus. Diese chemischen Substanzen können Gefühle von Wohlbefinden und Glück fördern und die Stimmung verbessern
- Schlaf: Pflege einen regelmäßigen Schlafplan und schaffe eine entspannende Schlafumgebung. Ausreichender Schlaf kann helfen, Stimmungsschwankungen zu kontrollieren und Reizbarkeit zu reduzieren.
- Ernährung: Ernährungsänderungen können bei leichten PMS-Fällen hilfreich sein. Achte darauf, komplexe Kohlenhydrate, mageres Eiweiß und vollwertige Mahlzeiten zu dir zu nehmen, und vermeide übermäßigen Alkohol- und Kaffeekonsum. Nahrungsergänzungsmittel können auch hilfreich sein. Eine Studie des Taiwanese Journal of Obstetrics and Gynecology zeigt, dass ein Kalziumpräparat PMS-bedingte Symptome wie Depressionen, Müdigkeit und Appetitveränderungen reduzieren kann.
- Stressbewältigung: Nutze Stressabbaumethoden wie Yoga, Achtsamkeit, Meditation und Atemübungen, um Angst und Anspannung zu verringern und deine psychische Gesundheit zu verbessern.
- Hydratation: Achte darauf, ausreichend Wasser zu trinken, um Dehydrierung zu vermeiden, da dies Stimmungsschwankungen und körperliche Beschwerden verschlimmern kann.
- Schmerzmittel: Du kannst freiverkäufliche Schmerzmittel verwenden, um die mit der Menstruation verbundenen Beschwerden zu lindern und deine Stimmung zu heben. Achte jedoch darauf, immer die empfohlene Dosierung zu beachten. Buscopan oder Buscopan Plus können helfen.
- Menstruationstagebuch: Führe ein Menstruationstagebuch, um deinen Zyklus zu überwachen, Trends zu erkennen und mögliche Stimmungsschwankungen vorherzusagen. Diese Informationen können dir helfen, deinen Zeitplan anzupassen oder vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.
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Ab wann braucht man professionelle Hilfe?
Wenn Symptome wie Depressionen, Angstzustände und Reizbarkeit stark ausgeprägt sind, du unter starkem Energieverlust leidest und Schwierigkeiten hast, deinen täglichen Aktivitäten nachzugehen, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein:e Gynäkolog:in oder ein:e Psycholog:in kann helfen, die Symptome zu bewerten und Behandlungsmöglichkeiten auszusuchen. Ein:e Gymäkolog:in kann hormonelle Verhütungsmittel zur Behandlung von PMS-Symptomen empfehlen. Manchmal wird auch ein Antidepressivum verschrieben. Um die richtige Behandlung zu finden, kann es notwendig sein, mit Versuch und Irrtum vorzugehen, bis man die richtige Methode für sich findet.
Menschen, die aufgrund einer depressiven Verstimmung Gedanken an Selbstverletzung haben, können sich bei der Telefonseelsorge unter der Nummer 142 Hilfe holen.