Sonnencreme vom Vorjahr: Ist sie noch wirksam?

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Wiederverwendung nach einem Jahr

Sonnencremes sind für die Hautpflege unverzichtbar, besonders im Sommer oder bei Outdoor-Aktivitäten. Oft bleibt nach der warmen Jahreszeit noch etwas Sonnencreme übrig, und viele Familien neigen dazu, diese Reste über den Winter aufzubewahren, mit der Vorstellung, sie im nächsten Sommer wieder verwenden zu können. Doch wie bei anderen kosmetischen Produkten stellt sich auch bei Sonnencremes die Frage, ob sie ein Ablaufdatum haben und ob ihr UV-Schutz nach einem Jahr noch wirksam ist. Gibt es gesundheitliche Risiken bei der Verwendung alter Sonnencremes? Und wie kann man Sonnencremes eigentlich am besten lagern?

Haben Sonnencremes ein Ablaufdatum?

Sonnencremes haben tatsächlich ein Ablaufdatum. Dieses Datum ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch ein wichtiger Indikator für die Wirksamkeit und Sicherheit des Produkts. Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums kann die Schutzwirkung der Sonnencreme gegen schädliche UV-Strahlen deutlich nachlassen. Das liegt daran, dass die chemischen und physikalischen UV-Filter mit der Zeit ihre Stabilität und damit ihre Fähigkeit, die Haut vor UV-Schäden zu schützen, verlieren. Ein abgelaufenes Produkt kann daher nicht nur weniger wirksam sein, sondern auch zu Hautirritationen oder allergischen Reaktionen führen. In der Regel beträgt die Haltbarkeit einer ungeöffneten Sonnencreme etwa zwei bis drei Jahre. Nach dem Öffnen kann die Haltbarkeit je nach Inhaltsstoffen und Herstellungsart variieren, in der Regel beträgt sie jedoch ein Jahr. Um das genaue Haltbarkeitsdatum zu erfahren, sollte man genau auf die Angaben auf der Verpackung achten. Das Symbol eines geöffneten Tiegels mit einer Zahl (z.B. „12M“ für 12 Monate) gibt an, wie lange das Produkt nach dem Öffnen noch haltbar ist.

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Toxischer Stoff in alten Sonnencremes

Ein französisch-amerikanisches Forscherteam hat 2021 festgestellt, dass in Sonnencremes bekannter Marken wie Nivea, Garnier und L’Oréal mit der Zeit das problematische Molekül Benzophenon entsteht, das möglicherweise krebserregend sein könnte. Diese chemische Reaktion findet in Produkten statt, die den UV-Filter Octocrylen enthalten. In einer Studie, die im Fachjournal „Chemical Research in Toxicology“ veröffentlicht wurde, simulierten die Wissenschaftler:innen eine einjährige Lagerung und fanden Benzophenon in 16 von 17 getesteten Sonnencremes. Diese chemische Substanz kann über die Haut aufgenommen werden und allergische Hautreaktionen auslösen. Das Molekül wurde von der International Agency for Research on Cancer (IARC) als „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen eingestuft, weil er in Tierversuchen Leberkrebs ausgelöst hat. Wissenschaftler:innen empfehlen daher, keine Sonnencreme vom Vorjahr zu verwenden, die Octocrylen enthält und diesen Stoff generell zu meiden, da er auch für Korallen schädlich ist. Eine sicherere Alternative sind mineralische Sonnencremes, die keine chemischen UV-Filter enthalten und somit umwelt- und gesundheitsverträglicher sind.

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Richtige Lagerung

Die Lagerung von Sonnenschutzmitteln spielt eine entscheidende Rolle für ihre Wirksamkeit und Haltbarkeit. Die beiden größten Feinde von Sonnencremes sind Hitze und Licht. Hohe Temperaturen können die chemischen Strukturen der Inhaltsstoffe zerstören, während direkte Sonneneinstrahlung die UV-Filter zersetzen kann. Deshalb sollten Sonnencremes immer kühl und dunkel aufbewahrt werden. Ideal ist ein Schrank im Badezimmer oder ein anderer geschlossener Aufbewahrungsort.

Wichtig ist auch, die Sonnencreme nach jedem Gebrauch wieder gut zu verschließen, damit keine Luft und Feuchtigkeit eindringen und die Qualität des Produkts beeinträchtigen kann. Auch während des Gebrauchs sollte man darauf achten, die Tube oder Flasche nicht zu lange offen in der Sonne oder im heißen Auto liegen zu lassen. Eine gute Gewohnheit ist es, die Sonnencreme unterwegs in einer dunklen Tasche oder einem Rucksack mitzunehmen und möglichst im Schatten aufzubewahren. Mit der richtigen Handhabung und Aufmerksamkeit kann man nicht nur die Lebensdauer der Sonnencreme verlängern, sondern auch die eigene Haut wirksam vor schädlichen UV-Strahlen schützen.

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Anzeichen für eine abgelaufene Sonnencreme

Auch wenn das Haltbarkeitsdatum noch nicht erreicht ist, kann eine Sonnencreme durch unsachgemäße Lagerung oder häufigen Gebrauch ihre Wirksamkeit verlieren. Es gibt einige Anzeichen, an denen man erkennen kann, ob eine Sonnencreme noch sicher und wirksam ist. Veränderungen der Textur, wie z. B. eine Trennung der Bestandteile, eine klumpige Konsistenz oder eine ungewöhnliche Verfärbung, sind deutliche Anzeichen dafür, dass das Produkt nicht mehr verwendet werden sollte. Auch ein unangenehmer oder veränderter Geruch kann auf eine chemische Zersetzung hinweisen. Wenn eine Sonnencreme diese Anzeichen aufweist, sollte sie entsorgt werden, auch wenn das aufgedruckte Ablaufdatum noch nicht erreicht ist. Die Verwendung einer instabilen oder abgelaufenen Sonnencreme bietet keinen zuverlässigen Schutz und kann die Haut schädigen.

 

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