Sonnenallergie: So kann die Sonne sogar krank machen

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So kommt es zu „Sonnenallergie“

Manche Menschen reagieren empfindlich auf Sonnenstrahlen, können nach dem Sonnenbad verschiedene Hautreaktionen entwickeln und man spricht dann meist von einer sogenannten „Sonnenallergie“. Eine nachgewiesene Allergie gegen Sonneneinstrahlung gibt es zwar nicht, jedoch wird der Ausdruck vielfach verwendet und beschreibt folgende Reaktionen: Nach dem Sonnen bekommen die Betroffenen einen starken Hautausschlag und gelegentlich auch weitere Symptome, die leicht bis schwerwiegend sein können. Folglich können diese Reaktionen zu ernsthaften Einschränkungen der täglichen Aktivitäten führen.  Die genauen Ursachen einer Sonnenallergie sind noch nicht vollständig geklärt und zahlreiche Studien stehen noch aus. Einige Studien haben jedoch genetische Faktoren als möglichen Einfluss identifiziert, während andere vermuten, dass der Körper Histamine freisetzt oder eine Immunreaktion auslöst, wenn er der Sonne ausgesetzt ist. Sonnenallergien können auch mit anderen Hautkrankheiten wie Ekzemen oder Nesselsucht verbunden sein. Es gibt also mehrere Ursachen, die je nach Art der Hautreaktion unterschiedlich sein können.

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Das sind die gängigsten Symptome

Die Symptome einer „Sonnenallergie“ können Minuten, Stunden oder sogar Tage nach dem Sonnenbad auftreten und hängen von Faktoren wie der Menge der unbedeckten Haut, der Dauer der Sonnenexposition, der Lichtintensität und der Art der „Sonnenallergie“ ab. Der Ausschlag tritt normalerweise nur an den Stellen auf, die der Sonne ausgesetzt waren, kann aber auch an anderen Hautstellen auftreten. Zu den häufigsten Symptomen gehören Blasen, Papeln, Knötchen oder Nesselsucht. Diese werden oft von Juckreiz, Rötung, Nässen, Abschuppung oder Krustenbildung, stechendem oder brennendem Gefühl und Schwellung begleitet. In seltenen Fällen können Allgemeinsymptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Keuchen oder Kurzatmigkeit auftreten. Im Extremfall kann es zu einer lebensbedrohlichen Anaphylaxie kommen. Dabei sollte man nicht zögern, einen Notarzt zu rufen – insbesondere bei kleinen Kindern.

Polymorphe Lichtdermatose

Die häufigste Form der „Sonnenallergie“ ist die polymorphe Lichtdermatose (PMLE), eine Erkrankung, die nach Sonnenexposition auftritt. Bei Menschen mit PMLE werden Immunzellen durch Sonneneinstrahlung aktiviert, was zu Hautreaktionen auf UV-Strahlen führt. Eine europaweite Studie ergab, dass 18 % der europäischen Bevölkerung von PMLE betroffen sind. PMLE tritt häufiger bei jungen Frauen in gemäßigten Klimazonen auf, wo die UV-Exposition nach dem Winter intensiver ist. Die Symptome treten oft Stunden oder Tage nach der ersten intensiven Sonnenbestrahlung im Frühjahr oder Sommer auf, vor allem an Körperstellen, die im Winter bedeckt waren. Typische Hautreaktionen sind juckende, brennende oder stechende rötliche Flecken, die in schweren Fällen große Körperflächen bedecken und von Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit und niedrigem Blutdruck begleitet sein können. Diese Symptome klingen oft nach etwa 10 Tagen ab, und es ist wichtig, Sonnenbestrahlung zu vermeiden, bis die Haut abgeheilt ist.

Was tun bei „Sonnenallergie“?

Es ist am besten, die Sonne zu meiden, insbesondere zwischen 10 und 16 Uhr. Trage UV-Schutzkleidung oder Kleidung aus dunkleren, dickeren Stoffen und breite Hüte, um Kopf, Gesicht und Hals zu schützen. Verwende täglich ein Sonnenschutzmittel, das sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen blockiert, auch bei bewölktem Himmel. Trage es auf alle unbedeckten Hautstellen auf und erneuere es alle zwei Stunden sowie nach dem Schwimmen oder Schwitzen. Bei PMLE können betroffene Hautstellen mit Steroidcremes behandelt werden, in schweren Fällen können Steroidtabletten erforderlich sein. Auch Azathioprin, das die Immunreaktion dämpft, kann eingesetzt werden. Antihistaminika können Juckreiz und Brennen lindern und entzündungshemmend wirken. Die orale Einnahme eines Extrakts aus Polypodium leucotomos, auch Goldtüpfelfarn genannt, ist bekannt für seine Fähigkeit, Sonnenbrand und UVB-Schäden zu reduzieren. Nahrungsergänzungsmittel mit Lycopin und Beta-Carotin (Vitamin-A) können ebenfalls vorbeugend wirken. Wenn dein Körper „Sonnenallergie“-Symptome aufweist, solltest du am besten mit einem Hautarzt darüber sprechen, welches dieser Mittel für dich sinnvoll wäre.

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