Slugging: Was steckt hinter dem Skincare-Trend?

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Was ist „Slugging“?

In der Welt der Hautpflege gibt es ständig neue Trends und Techniken, die versprechen, unsere Haut strahlender, geschmeidiger und gesünder zu machen. Einer der jüngsten Trends, der viel Aufmerksamkeit in den Sozialen Medien wie Instagram und TikTok erregt hat, ist das sogenannte „Slugging“. Diese Skincare-Technik stammt ursprünglich aus der koreanischen Hautpflege und hat sich mittlerweile weltweit verbreitet. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort „slug“ (Schnecke) ab, die für ihre feuchtigkeitsspendende Schleimsubstanz bekannt ist. Bei Slugging in der Hautpflege wird eine dicke Schicht Vaseline oder eines anderen okklusiven Produkts wie Petrolatum oder Ceramiden auf die Haut aufgetragen, typischerweise als letzten Schritt der abendlichen Pflegeroutine. Doch was verbirgt sich hinter diesem ungewöhnlichen Begriff und vor allem, ist es wirklich gut für unsere Haut?

So funktioniert die Technik

Slugging basiert auf dem Prinzip der Okklusion, einer Art Einkapselung der Haut. Okklusive Substanzen wie Vaseline legen einen luftdichten Film auf der Haut, der Feuchtigkeit einschließt und die natürliche Barrierefunktion verstärkt. Das hilft der Haut, Feuchtigkeit besser zu speichern, was zu einer verbesserten Hydratation und einem glatteren Hautbild führen kann. Die Technik kann trockene Hautstellen beruhigen und die Haut vor Umwelteinflüssen schützen, indem sie den transepidermalen Wasserverlust reduziert. Slugging ist daher besonders vorteilhaft für Menschen mit trockener Haut oder geschwächter Hautbarriere sowie für diejenigen, die eine intensive Nachtzeitpflege suchen.

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Nachteile von Slugging

Obwohl Slugging für einige Hauttypen vorteilhaft sein kann, birgt diese Technik auch potenzielle Nachteile. Besonders bei fettiger Haut oder Neigung zu Akne könnte Slugging kontraproduktiv sein. Das Auftragen einer schweren, okklusiven Schicht wie Vaseline oder Petrolatum könnte die Poren verstopfen und das Risiko von Hautunreinheiten erhöhen. Zudem könnten Menschen mit Allergien oder empfindlicher Haut negative Reaktionen auf die verwendeten Produkte zeigen. Ein weiterer Aspekt ist das Gefühl einer schweren Schicht auf der Haut, das von einigen als unangenehm empfunden wird. In solchen Fällen könnte es sinnvoller sein, leichtere Feuchtigkeitscremes oder Gele zu verwenden, die weniger wahrscheinlich die Poren blockieren.

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Passende Produkte wählen

Experten warnen davor, beim Slugging aktive Inhaltsstoffe wie Alpha-Hydroxysäuren (AHAs), Beta-Hydroxysäuren (BHAs) oder Retinoide zu verwenden. Wenn diese Wirkstoffe eingeschlossen werden, könnte ihre Wirkung verstärkt werden, was zu unvorhersehbaren Ergebnissen auf der Haut führen kann. Ideal ist es, Slugging mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen zu kombinieren, die Feuchthaltemittel wie Honig oder Aloe Vera enthalten. Slugging selbst stellt keine direkte Hydratation der Haut dar, da es vielmehr verhindert, dass aufgetragene feuchtigkeitsspendende Produkte auf der Haut verdunsten können.

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Tipps für die Anwendung

Um die optimale Häufigkeit von Slugging zu bestimmen, sollte man die Bedürfnisse der eigenen Haut genau beachten. Menschen mit tendenziell trockener Haut können von täglichem Slugging profitieren, während Personen mit fettiger Haut Slugging seltener oder gar nicht anwenden sollten. Ebenso sollte man beim Slugging folgende Schritte beachten:

  1. Reinigung: Vor der Anwendung von Slugging ist eine gründliche Reinigung der Haut entscheidend. Stelle sicher, dass Make-up und Sonnenschutzreste gründlich entfernt wurden, da verbleibende Produkte die Poren verstopfen und zu Unreinheiten führen können.
  2. Exfoliation: Eine regelmäßige Exfoliation ist ebenfalls wichtig, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen und Unreinheiten vorzubeugen. Verwende ein sanftes Peeling nicht öfter als zwei- bis dreimal pro Woche.
  3. Feuchtigkeit: Im nächsten Schritt sollten feuchtigkeitsspendende Produkte mit Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure, Honig oder Aloe Vera aufgetragen werden, um die Haut ausreichend zu hydratisieren.
  4. Dosierung: Beim Auftragen des okklusiven Produkts ist eine dünne und gleichmäßige Schicht wichtig. Eine zu dicke Schicht kann unangenehm sein und zu Hautproblemen führen.
  5. Nachtpflege: Slugging wird typischerweise als letzter Schritt der abendlichen Pflegeroutine verwendet, damit die Haut über Nacht intensiv mit Feuchtigkeit versorgt werden kann, ohne durch tägliche Aktivitäten gestört zu werden. Es ist jedoch ratsam, eine Schlafhaube zu tragen oder die Haare hochzubinden, damit sie nicht fettig werden, und ein sauberes Handtuch auf die Kissen zu legen, damit die Pflegeprodukte nicht verschmiert werden.

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