Schwere Beine im Sommer: Was tun gegen Besenreiser?

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Besenreiser: Was ist das überhaupt?

Viele Menschen sind von ihnen betroffen, besonders Frauen: Besenreiser. Diese kleinen blauen Äderchen zieren die Beine vieler und werden umgangssprachlich auch als Krampfadern bezeichnet. Besenreiser sind verzweigte, bläulich durch die Haut schimmernde Äderchen und gut sichtbar. Die kleinen Äderchen treten meist an Oberschenkeln, Knie, Kniekehle, Unterschenkeln (vor allem Wade und Knöchel) und am Fuß auf.  Laut Studien leiden rund 60% der Bevölkerung an diesem Problem, wobei Frauen mit etwa 70-80% deutlich häufiger betroffen sind als Männer.

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Schwaches Bindegewebe und Genetik

Besenreiser treten überwiegend an den Beinen auf, da das Blut in den Adern schlechter abfließen kann. Studien zeigen, dass Genetik eine bedeutende Rolle spielt. Häufig leiden Eltern, besonders Mütter, an schwachem Bindegewebe, das Besenreiser begünstigt. Diese Veranlagung wird oft an die Kinder weitergegeben, die dann ebenfalls zu Krampfadern neigen. Besonders im Sommer, an heißen Tagen, schwellen die Beine vieler Betroffener an und langes Stehen oder Sitzen verstärkt das Spannungsgefühl. Abends fühlen sich die Beine oft schwer wie Blei an und die Betroffenen leiden unter den Umständen besonders stark an den Hitzetagen.

An Sommertagen: DIY-Kaschieren und mehr

Der einfachste und schnellste Weg, Besenreiser zu kaschieren, ist die Anwendung von Bräunungscreme. Dunklere Haut lässt die Krampfadern weniger auffällig erscheinen. Auch gegen Schwellungen kann man aktiv vorgehen. Mit den folgenden Maßnahmen kannst du sie und das Schweregefühl an heißen Tagen schneller loswerden und gleichzeitig das Erscheinungsbild von Besenreisern verringern:
  • Beine hochlegen: Das Hochlegen der Beine hilft, den Blutfluss zu verbessern und Schwellungen zu reduzieren. Versuche, deine Beine mehrmals am Tag für einige Minuten hochzulegen.
  • Kalte Umschläge:  Kühlpads oder ein kühlendes Fußbad können ebenfalls helfen, die Schwellung zu verringern und ein angenehmes Gefühl zu erzeugen.
  • Wechselduschen: Sie regen die Durchblutung an und können dabei helfen, die Venen zu stärken und Schwellungen zu mindern. Wechsle dabei zwischen warmem und kaltem Wasser.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung, wie Spaziergänge oder leichte Übungen, fördert die Blutzirkulation und hilft, Schwellungen zu vermeiden. Vermeide jedoch langes Stehen oder Sitzen.
  • Kompressionsstrümpfe: Sie können den Blutfluss in den Beinen verbessern und das Risiko von Schwellungen und Schmerzen verringern. Es gibt sie in verschiedenen Stärken und sie können bei Bedarf von einem Arzt verschrieben werden.
  • Ausreichend Flüssigkeit: Trinke viel Wasser, um deinen Körper hydratisiert zu halten. Dies unterstützt die Blutzirkulation und hilft, Schwellungen vorzubeugen.
  • Leichte Kleidung: Trage lockere, atmungsaktive Kleidung, um den Blutfluss nicht einzuschränken und Hitzeansammlungen zu vermeiden.

Bei starken Schmerzen zum Arzt

Besenreiser verursachen abgesehen von sehr heißen Tagen meist keine Schmerzen und sind in der Regel ein rein kosmetisches Problem. Solltest du jedoch Beschwerden haben, könnten diese auf ein tiefer liegendes Venenleiden hinweisen. Achte auf folgende Anzeichen:

  • Müde Beine
  • Schwere Beine auch über das ganze Jahr
  • Stark geschwollene Beine
  • Spannungsgefühl
  • Kribbeln in den Beinen
  • Schmerzen in den Beinen

Wenn du mehrere dieser Symptome bei dir bemerkst, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Diese können feststellen, ob ein ernsthafteres Venenleiden vorliegt und welche Behandlungsmöglichkeiten für dich in Frage kommen.

Veröden hilft langfristig

Obwohl diese Behandlungsmethode nicht von der Krankenkasse übernommen wird, ist sie sehr erfolgversprechend: Beim Veröden (auch Sklerosierung genannt) injiziert der Arzt mit einer feinen Nadel einen Wirkstoff in die Krampfadern, der diese von innen verklebt. Die Krampfadern sterben ab und sind nach einiger Zeit nicht mehr sichtbar. Die Behandlung ist besonders effektiv und bietet eine langfristige Lösung für das Problem der Besenreiser. Ein weiterer Vorteil der Sklerosierung ist, dass sie minimalinvasiv ist und in der Regel ohne Narkose durchgeführt werden kann. Das macht sie besonders geeignet für Personen mit niedriger Schmerzschwelle oder diejenigen, die keine Vollnarkose wollen. Die Prozedur selbst ist relativ schnell, und die Patienten können danach meistens sofort wieder ihren normalen Aktivitäten nachgehen.

Besenreiser richtig vorbeugen

Trotz genetischer Veranlagung kann man etwas gegen Besenreiser tun und präventiv handeln: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind essentielle Maßnahmen zur Vorbeugung von Besenreisern. Eine Ernährung reich an Vitaminen und Ballaststoffen unterstützt die Gefäßgesundheit und hilft, das Bindegewebe stark und elastisch zu halten. Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder einfaches Spazierengehen fördern die Durchblutung und stärken die Beinmuskulatur, was wiederum die Venen unterstützt.

Wechselduschen sind eine weitere effektive Methode, um die Durchblutung der Beine zu fördern und Schwellungen zu reduzieren. Beginne mit warmem Wasser und wechsle dann zu kaltem Wasser. Dieser Wechsel zwischen warm und kalt regt die Blutzirkulation an und kann dazu beitragen, die Venen zu stärken und das Risiko für Besenreiser zu vermindern. Zusätzlich sollten lange Perioden des Sitzens oder Stehens vermieden werden, da sie die Durchblutung negativ beeinflussen können. Regelmäßige Pausen und das Hochlegen der Beine können dabei helfen, die Blutzirkulation zu verbessern und die Venen zu entlasten. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann ebenfalls eine unterstützende Maßnahme sein, besonders für Personen, die viel stehen oder sitzen müssen.

 

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