Ektopische Schwangerschaft: Wie eine Influencerin das Tabu bricht

Mariia Skovpen/ istock

Was ist eine ektopische Schwangerschaft?

Eine Eileiterschwangerschaft, auch in der Medizin Extrauteringravidität (EUG) genannt, tritt auf, wenn sich eine befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter einnistet, meist in einem der Eileiter. Eine Eileiterschwangerschaft oder eine Eizelle, die sich in einem anderen Organ als der Gebärmutter einnistet, stellt eine ernste medizinische Situation dar. Der Grund: Da der Eileiter nicht für eine wachsende Schwangerschaft ausgelegt ist, kann es zu lebensbedrohlichen Folgen kommen. Der Eileiter kann platzen und es kann zu Blutungen im gesamten Bauchraum kommen. Das Tragische: Solche Eileiterschwangerschaften machen etwa 1 bis 2 Prozent aller Schwangerschaften aus und können tödlich enden, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Doch wie kann es dazu kommen und warum ist es gerade Thema auf Social Media?

Ursachen und Risikofaktoren

Mehrere Faktoren können das Risiko einer ektopischen Schwangerschaft erhöhen. Dazu gehören vorangegangene Eileiterschwangerschaften, Endometriose und Operationen an den Eileitern. Auch die Verwendung von bestimmten Verhütungsmitteln wie Spiralen sowie Rauchen und das fortgeschrittene Alter der Mutter können das Risiko erhöhen. Auch Infektionen im Beckenbereich, wie sexuell übertragbare Krankheiten oder unbehandelte Pilzinfektionen, können die Wahrscheinlichkeit einer Eileiterschwangerschaft steigern. Auch eine Hydrosalpinx, eine Flüssigkeitsansammlung im Eileiter, kann zu dieser Komplikation führen. Solche Bedingungen beeinträchtigen die Funktion und Struktur der Eileiter und erhöhen somit das Risiko einer Einnistung außerhalb der Gebärmutter.

Symptome und Diagnose

Die Symptome einer ektopischen Schwangerschaft können variieren, sind jedoch oft unspezifisch und ähneln denen einer normalen Frühschwangerschaft, wie Übelkeit und Brustspannen. Typisch sind jedoch auch Schmerzen im Unterbauch und vaginale Blutungen. Bei Verdacht auf eine ektopische Schwangerschaft ist eine sofortige ärztliche Abklärung notwendig. Durch Ultraschall und Bluttests kann der Arzt die Lage der Schwangerschaft bestimmen und die Diagnose bestätigen. Ein frühzeitiges Erkennen ist entscheidend, um Komplikationen wie einen Eileiterriss zu verhindern. Es ist also besser, früher zum Gynäkologen zu gehen als zu spät.

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Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung einer ektopischen Schwangerschaft hängt vom Stadium der Schwangerschaft und den Symptomen der Patientin ab. In frühen Stadien kann die Verabreichung des Medikaments Methotrexat die Schwangerschaft beenden, ohne dass eine Operation notwendig ist. Ist die Schwangerschaft weiter fortgeschritten oder treten starke Schmerzen und Blutungen auf, ist eine Operation erforderlich. In den meisten Fällen wird eine laparoskopische Operation durchgeführt, bei der der Eileiter geöffnet und die Schwangerschaft entfernt wird. Eine vollständige Entfernung des betroffenen Eileiters kann notwendig sein, wenn dieser stark beschädigt ist. Dies kann natürlich zu einer physischen und auch psychischen Belastung führen, die viel Geduld und Auseinandersetzung mit dem Thema erfordert. Die betroffenen Frauen leiden meist im Stillen und das Thema ist in der Gesellschaft nach wie vor unterrepräsentiert. Doch damit soll nun Schluss sein.

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Mehr Bewusstsein durch Influencerin

Kürzlich hat die schwedische Influencerin Matilda Djerf, bekannt für ihre beeindruckende Reichweite auf Instagram mit über 3 Millionen Followern, das Thema ektopische Schwangerschaft ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Mit ihrem neuesten Post hat sie einen wichtigen Dialog angestoßen: Auf einem Foto, das sie von oben im Bikini zeigt, präsentierte sie ihren Bauch, der von einer OP-Narbe gezeichnet ist. In der Caption schreibt sie: „Trigger-Warnung: Vor vier Jahren ging ich mit den heftigsten Bauchschmerzen, die ich je erlebt hatte, in die Notaufnahme und musste mich einer Notoperation unterziehen. Ich befand mich mitten in einer ektopen Schwangerschaft und musste meinen linken Eileiter entfernen lassen. Ich habe mir selbst versprochen, weiterhin meine Geschichte zu teilen, um das Bewusstsein für ektopische Schwangerschaften zu schärfen. Bevor ich es durchmachte, hatte ich nie davon gehört. Eine ektopische Schwangerschaft kann lebensbedrohlich werden. Es dauerte Monate, bis ich geheilt war, und seitdem ich meine Geschichte geteilt habe, habe ich viele schöne und wichtige Nachrichten von anderen erhalten, die dasselbe erlebt haben. Dies ist eine Erinnerung daran, dass wir in unseren Gefühlen oder Schmerzen niemals allein sind. Ich liebe euch.“ Durch ihre Offenheit und das Teilen ihrer Geschichte hat sie das Bewusstsein für dieses ernste gesundheitliche Problem deutlich erhöht und möglicherweise viele Frauen ermutigt, bei entsprechenden Symptomen frühzeitig ärztlichen Rat zu suchen. Die Kommentare unter dem Post lassen vermuten, dass ektopische Schwangerschaften zwar relativ häufig vorkommen, aber in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema sind und daher oft nicht ausreichend darüber informiert wird.  Djerfs Engagement zeigt, wie wichtig es ist, dass bekannte Persönlichkeiten ihre Plattformen nutzen, um solche wichtigen medizinische Themen zu beleuchten und Aufklärung zu fördern.

 

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