Volle Lippen mit Risiko: Schädliche Stoffe in Lip-Plumpern augedeckt

Die Stiftung Warentest hat bereits in einem Test gezeigt, dass die Mehrzahl der Lip-Plumper problematische Inhaltsstoffe aufweist. Welche Risiken sind damit verbunden?

Volle Lippen ohne Filler – aber nicht ohne Risiken

Schöne, volle Lippen – ein Trend, der in den letzten Jahren immer mehr Menschen begeistert hat. Kein Wunder, dass Produkte wie Lip-Plumper heutzutage in fast jeder Kosmetikabteilung zu finden sind. Sie versprechen, innerhalb weniger Minuten den perfekten Kussmund zu zaubern – ganz ohne invasive Eingriffe oder teure Behandlungen. Doch was auf den ersten Blick wie eine harmlose Kosmetikalternative aussieht, kann bei näherem Hinsehen gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) warnt vor Lip-Plumpern, die auf Mineralölbasis hergestellt werden, da diese oft schädliche Stoffe enthalten. Die Stiftung Warentest hat bereits in einem Test gezeigt, dass die Mehrzahl der Produkte problematische Inhaltsstoffe aufweist. Welche Risiken sind damit verbunden?

Was sind Lip-Plumper?

Lip-Plumper sind Kosmetikprodukte, die den Lippen sofort mehr Volumen verleihen. Sie enthalten spezielle Inhaltsstoffe, die die Blutzirkulation in den Lippen anregen, wodurch diese anschwellen und praller wirken. Häufige Bestandteile dieser Produkte sind Chili-Extrakte, Menthol oder auch Pfefferminze.

Diese Substanzen sorgen für ein Kribbeln und eine temporäre Vergrößerung der Lippen. Für viele Menschen stellt der Lippenpflegeprodukt eine verlockende Alternative zu invasiven kosmetischen Eingriffen wie Hyaluronsäure-Spritzen dar. Doch wie bei vielen Schönheitsprodukten gibt es auch hier Schattenseiten.

Mehr dazu: Teufelskreis der Lippenpflege: Macht ständiges Eincremen süchtig?

Kritische Inhaltsstoffe in Lip-Plumpern

Die Liste der schädlichen Inhaltsstoffe, die in Lip-Plumpern enthalten sein können, ist erschreckend lang. Diese Mineralölbestandteile, die in vielen Kosmetikprodukten zu finden sind, können sich im Körper ansammeln und das Erbgut schädigen. Das sind die kritischen Substanzen:

1. MOSH

MOSH sind Mineralölbestandteile, die in vielen Kosmetikprodukten, aber auch in Lebensmitteln vorkommen. Sie gelangen über die Haut in den Körper und können sich im Fettgewebe anreichern. Es wird vermutet, dass sie hormonell wirksam sind und das Krebsrisiko erhöhen können. Besonders besorgniserregend ist, dass MOSH nicht nur schädlich für die Haut, sondern auch für den gesamten Organismus sein können. Der VKI rät daher dringend, Produkte zu meiden, die diese Stoffe enthalten.

3. Titandioxid

Titandioxid ist ein beliebter Bestandteil in vielen Kosmetikprodukten und dient vor allem als weißer Farbstoff und UV-Filter. In Lebensmitteln ist dieser Stoff bereits als Zusatzstoff verboten, da er als krebserregend gilt und das Erbgut schädigen kann.

Dennoch ist Titandioxid weiterhin in vielen Lippenpflegeprodukten und Lip-Plumpern enthalten, was eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit darstellt. Insbesondere in der Nanoform, also in winzigsten Teilchen, kann Titandioxid in die Haut eindringen und dort langfristige Schäden anrichten.

4. Polybutene und Paraffin

Polybutene und Paraffin sind häufig in Lip-Plumpern enthalten, da sie die Konsistenz des Produkts verbessern und für den gewünschten Glanz sorgen. Doch auch diese Stoffe sind nicht ohne Risiko. Sie gehören zur Gruppe der Mineralöle und können die Haut langfristig austrocknen und irritieren. Zudem können sie in die Hautbarriere eindringen und das Risiko für Hautallergien erhöhen.

5. Cera Microcristallina

Cera Microcristallina, auch bekannt als Mikrokristallines Wachs, ist ein weiteres häufig verwendetes Bindemittel in Kosmetikprodukten. Es wird aus Erdöl gewonnen und hat ähnliche negative Eigenschaften wie Paraffin. Auch hier besteht die Gefahr, dass der Stoff die Haut austrocknet und die Poren verstopft.

Mehr dazu: Sogar im Wasser und im Essen: So schaden uns unzerstörbare Chemikalien

Stiftung Warentest – Der Beweis für die Risiken

Eine Untersuchung der Stiftung Warentest hat gezeigt, dass viele Lip-Plumper tatsächlich kritische Inhaltsstoffe enthalten. In acht von zehn getesteten Produkten fanden die Experten problematische Stoffe wie MOSH, Paraffin oder Titandioxid. Die Testergebnisse bestätigen somit die Warnungen des VKI und verdeutlichen, dass Konsumenten beim Kauf von Lippenkosmetikprodukten besonders vorsichtig sein sollten.

Bessere Alternativen – Auf natürliche Inhaltsstoffe setzen

Doch es gibt Hoffnung: Es ist nicht notwendig, auf volle Lippen zu verzichten oder gesundheitliche Risiken in Kauf zu nehmen. Es gibt mittlerweile zahlreiche Lippenpflegeprodukte, die ohne die problematischen Inhaltsstoffe auskommen und dabei ebenso effektiv für prallere Lippen sorgen.

Birgit Schiller, Chemie- und Kosmetik-Expertin des VKI, empfiehlt vor allem Naturkosmetikprodukte, die auf Pflanzenextrakte und natürliche Öle setzen. Diese Produkte enthalten keine schädlichen Mineralöle oder synthetische Farb- und Duftstoffe und sind daher deutlich unbedenklicher.

Ein Beispiel für eine natürliche Alternative sind Lipgloss-Produkte auf Basis von pflanzlichen Inhaltsstoffen wie Jojobaöl, Arganöl oder Sheabutter. Diese füllen die Lippen sanft auf und verleihen ihnen dank der natürlichen Reflexion des Glanzes ein pralles Aussehen. Auch wenn der Effekt nicht ganz so schnell und intensiv ist wie bei chemisch basierten Lip-Plumpern, sind die Ergebnisse doch natürlich und ohne gesundheitliche Risiken.

Mehr dazu: Grüne Beauty: 10 Tipps für nachhaltige Kosmetik

@alifeadjacent Beauty hack: DIY tinted lip balm with 4 natural ingredients 💄 #diybeautyhacks #beautyhacks #diybeauty #beautytok #diyhacks #zerowastebeauty ♬ Cloudy Sky – Tundra Beats

Vorgeschlagene Artikel

Melde dich für unseren Newsletter an

Keine Sorge, wir spamen dich nicht zu ;) Du bekommst 1-mal jede 2 Wochen die beliebtesten Beiträge und Videos von uns.