Wohltuend aber auch herausfordern
Die Sauna – ein Ort der tiefen Entspannung und zugleich eine Herausforderung für den Körper. Die heiße Luft, die prickelnde Hitze, das befreiende Schwitzen – für viele ist die Sauna eine Oase des Wohlbefindens. Doch wie bei jeder guten Sache steckt auch hier ein Hauch von Vorsicht im Spiel. Denn so wohltuend die Wärme auch ist, sie fordert den Körper heraus – und birgt Risiken, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.
Bevor du dich also in die nächste Runde dampfender Hitze wagst, lohnt es sich, einen kühlen Kopf zu bewahren und die potenziellen Gefahren im Blick zu haben. Welche Risiken gibt es, und wie kannst du deine Schwitzkur zu einem sicheren und gesunden Erlebnis machen?
Gesundheitliche Vorteile der Sauna: Mehr als nur Entspannung
Klar, Saunieren tut gut – aber warum eigentlich? Die hohe Temperatur bringt dein Herz-Kreislauf-System auf Trab. Die Blutgefäße weiten sich, das Blut zirkuliert schneller, was zu einer besseren Sauerstoffversorgung der Zellen und einer Lockerung der Muskulatur führt.
Aber das ist noch nicht alles: Der Körper beginnt zu schwitzen, wodurch Toxine und andere schädliche Substanzen ausgeschieden werden- Detox pur. Zusätzlich wird das Immunsystem gestärkt, da die hohe Temperatur die Produktion von weißen Blutkörperchen anregt, die dabei helfen, Krankheiten zu bekämpfen. Viele sagen, sie fühlen sich nach einem Saunagang wie neugeboren – und das kommt nicht von ungefähr.
Auch die geistige Gesundheit profitiert von einem Saunagang. Stress wird abgebaut, Glückshormone wie Endorphine werden ausgeschüttet, und die geistige Klarheit steigt. Viele Saunagänger:innen berichten, dass sie sich nach dem Saunagang nicht nur körperlich erfrischt, sondern auch geistig revitalisiert fühlen.
Saunieren ist somit eine wertvolle Ergänzung für das allgemeine Wohlbefinden – sowohl für Körper als auch für Geist. Doch diese wohltuende und revitalisierende Hitzekammer birgt auch versteckte Risiken für deine Gesundheit – wenn du nicht achtsam genug bist.
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1. Überhitzung und Dehydration
Die wohl größte Gefahr beim Saunieren ist die Überhitzung des Körpers. In einer traditionellen finnischen Sauna können die Temperaturen bis zu 100 Grad Celsius erreichen, und auch Infrarotsaunen, die etwas niedrigere Temperaturen bieten, bergen Risiken, wenn man zu lange bleibt. Durch die hohe Hitze beginnt der Körper zu schwitzen, um sich zu kühlen – doch dabei verliert er nicht nur Wasser, sondern auch wertvolle Mineralstoffe wie Natrium und Kalium.
Zu lange in der Sauna zu bleiben, ohne ausreichend zu trinken, kann zu einer Dehydration führen. Symptome einer Überhitzung sind Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen. In extremen Fällen kann es zu einem Hitzeschlag kommen, der ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann. Achte daher auf folgende Vorsichtsmaßnahmen:
- Vermeide zu lange Aufenthalte in der Sauna. 10 bis 20 Minuten sind in der Regel ausreichend.
- Achte darauf, vor und nach dem Saunagang genug Wasser zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
- Höre auf deinen Körper! Verlasse die Sauna sofort, wenn du dich unwohl fühlst.
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2. Wärme belastet den Kreislauf
Der Temperaturwechsel in der Sauna führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße und einer Erhöhung der Herzfrequenz – fast wie bei moderater körperlicher Aktivität. Diese zusätzliche Belastung kann für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen riskant sein.
Insbesondere bei Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder Koronarer Herzkrankheit sollte man vorsichtig sein. Auch der plötzliche Temperaturwechsel, wenn man nach der Sauna in kühleres Wasser oder eine kalte Dusche geht, kann das Kreislaufsystem belasten und bei manchen Menschen zu Problemen führen. Achte daher auf folgende Vorsichtsmaßnahmen:
- Wenn du an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidest, konsultiere vor dem Saunagang deinen Arzt.
- Betrete die Sauna nicht direkt nach intensiver körperlicher Aktivität.
- Verlasse die Sauna sofort, wenn du Anzeichen von Beschwerden im Brustbereich, Kurzatmigkeit oder Schwindel verspürst.
3. Ein plötzlicher Druckwechsel
Ein weiteres Risiko beim Saunieren sind die Schwankungen des Blutdrucks. Der Wechsel von der heißen Sauna in die kühle Luft oder kaltes Wasser kann den Blutdruck stark schwanken lassen. Menschen mit niedrigem Blutdruck können Schwindel oder sogar Ohnmacht erleben, während bei Bluthochdruck die zusätzliche Belastung des Kreislaufsystems riskant sein kann. Achte daher auf folgende Vorsichtsmaßnahmen:
- Gehe nur dann in die Sauna, wenn dein Blutdruck gut eingestellt ist.
- Vermeide schnelle Temperaturwechsel, zum Beispiel kalte Duschen direkt nach dem Saunagang.
4. Schwangere sollten besonders aufpassen
Schwangere Frauen sollten beim Saunieren besonders vorsichtig sein. Hohe Temperaturen können den Kreislauf der Schwangeren und den des ungeborenen Kindes belasten. Insbesondere in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft kann die Wärme das Risiko von Fehlgeburten oder Fehlbildungen erhöhen. Auch nach der Geburt sollte man in der Stillzeit vorsichtig sein, da das Abkühlen nach der Sauna den Kreislauf zusätzlich beanspruchen kann. Beachte daher:
- Schwangere Frauen sollten auf das Saunieren verzichten oder sich vorher ärztlich beraten lassen.
- Wenn du stillst, besprich mit deinem Arzt, ob Saunieren für dich sicher ist.
@hebamme_alex Saune in der schwangerschaft? #schwanger #sauna #hebamme ♬ Originalton – Hebamme Alex
5. Vorsicht bei empfindlicher Haut
Obwohl Saunabaden oft als wohltuend für die Haut beschrieben wird, kann es für Menschen mit Hauterkrankungen wie Ekzemen, Rosazea oder Psoriasis problematisch sein. Die hohe Hitze und das Schwitzen können bestehende Hautprobleme verschärfen und die Haut irritieren. Besonders bei Akne kann die erhöhte Talgproduktion nach einem Saunagang zu einer Verschlechterung der Symptome führen. Achte daher auf folgende Vorsichtsmaßnahmen:
- Wenn du Hautprobleme hast, spreche vor dem Saunagang eine:r Dermatolog:in.
- Achte darauf, nicht zu lange in der Sauna zu bleiben, und pflege deine Haut nach dem Saunieren gut.
6. Verletzungsgefahr: Rutschen und Stolpern
Die Sauna bietet Entspannung, doch das nasse, warme und oft rutschige Umfeld birgt auch eine Verletzungsgefahr. Besonders ältere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität können leicht stürzen. Auch durch unsachgemäße Nutzung von Sauna-Zubehör, wie Kopfstützen oder Tüchern, können Unfälle passieren. Um Unfälle zu vermeiden, solltest du folgendes beachten:
- Gehe ruhig und vorsichtig in der Sauna.
- Achte darauf, dass du beim Sitzen oder Stehen auf rutschigen Oberflächen eine stabile Haltung bewahrst.
Wer sollte auf die Schwitzkur ganz verzichten?
Für manche Menschen kann der Saunabesuch eine echte Gefahrenzone darstellen und sollte deshalb lieber vermieden werden. Besonders wer mit ernsthaften Herz-Kreislauf-Problemen wie unkontrolliertem Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit oder einer kürzlich durchgestandenen Herzerkrankung zu tun hat, sollte auf die heiße Schwitzkur verzichten – der Kreislauf wird in der Sauna auf Hochtouren gebracht, und das kann riskant werden.
Menschen, die an starken Kreislaufschwächen leiden, riskieren außerdem einen rapiden Blutdruckabfall und sollten es daher vermeiden, sich diesen extremen Temperaturwechseln auszusetzen. Bei Hautproblemen wie Rosazea oder schweren Ekzemen könnte die intensive Hitze die Symptome verstärken und den Hautzustand verschlimmern. Im Zweifel: besser den Arzt oder die Ärztin fragen und auf Nummer sicher gehen.
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Infrarotsauna: Die sanfte Alternative zur klassischen Sauna
Wer die hohen Temperaturen einer traditionellen Sauna nicht verträgt, könnte die Infrarotsauna ausprobieren. Diese nutzt Infrarotstrahlen, die den Körper direkt erwärmen, ohne die Luft stark zu erhitzen. Die Temperaturen liegen hier meist zwischen 45 und 60 Grad Celsius, was für viele angenehmer ist. Die Wirkung auf den Körper ist ähnlich wie bei der traditionellen Sauna – die Durchblutung wird angeregt, die Muskeln entspannen sich und der Körper beginnt zu schwitzen.
Die Infrarotsauna gilt als besonders sanft für den Kreislauf, da die Lufttemperatur nicht extrem hoch ist. Dennoch sollte auch hier auf eine ausreichende Hydration geachtet und der Aufenthalt begrenzt werden, um Risiken wie Dehydration oder Überhitzung zu vermeiden. Bei bestehenden Gesundheitsproblemen ist es ratsam, vorher ein:e Ärzt:in zu konsultieren.
@sauna4life Antwort auf @Liliya Was ist der Unterschied zwischen einer finnischen Sauna und einer Infrarotkabine? #sauna #infrarotkabkne #infrarotsauna #erklärung #gesundheit #entspannung #wellness #therme ♬ Originalton – Der Saunameister 🧖
Wie du das Risiko beim Saunieren minimierst
Saunieren bietet viele gesundheitliche Vorteile, wie die Förderung der Durchblutung und der Entspannung. Doch um die positiven Effekte ohne Risiken zu genießen, ist es wichtig, auf einige Sicherheitsvorkehrungen zu achten.
Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, übertreibe es nicht mit der Zeit in der Sauna und vermeide plötzliche Temperaturwechsel. Menschen mit gesundheitlichen Bedenken sollten sich vorher ärztlich beraten lassen. Wenn du deinen Körper gut im Blick behältst und verantwortungsbewusst saunierst, kannst du die vielen positiven Effekte sicher und gesund genießen.