Festtagsvorbereitung: Wie Gäste uns zum Saubermachen anregen

Wieso putzen Österreicher:innen?

Was Österreicher motiviert, zu putzen

Es ist wieder diese Zeit im Jahr: Die Festtage stehen vor der Tür, und während viele sich auf gemütliche Abende mit Familie und Freunden freuen, bereitet sich ein nicht ganz so beliebtes Ritual vor – das große Putzen.

Doch warum nehmen wir uns die Zeit, das Zuhause blitzblank zu schrubben, gerade vor Festen und Besuchen? Laut einer neuen Studie, die Kärcher in Auftrag gegeben hat, spielen bei der Motivation fürs Putzen ganz unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Und sie sind nicht immer so offensichtlich, wie man denkt.

Reinigungsgewohnheiten – eine globale Umfrage

In einer Umfrage, die im Sommer 2024 in zehn Ländern durchgeführt wurde, untersuchte Kärcher gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Dynata die Reinigungsgewohnheiten von mehr als 10.000 Menschen weltweit. Die Ergebnisse überraschen – vor allem in Österreich.

In vielen Ländern, wie zum Beispiel Japan, steht die Sauberkeit und Hygiene im Vordergrund. Doch was ist in Österreich der Hauptgrund fürs Putzen? Es ist nicht das eigene Bedürfnis nach Hygiene, sondern der Besuch.

Die Kärcher Cleaning Study hat herausgefunden, dass für fast 70 % der Österreicher:innen der wichtigste Anlass fürs Putzen der Besuch von Familie und Freunden ist. Eine interessante und ein wenig ungewöhnliche Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass in vielen anderen Ländern Hygiene und Sauberkeit an erster Stelle stehen.

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Österreichs besonderer Blick auf das Putzen

„In Österreich putzen wir also eher für den Besuch als für uns selbst“, so Michael Rochel, Geschäftsführer von Kärcher Österreich. Und tatsächlich: Das Ergebnis ist nicht nur ein statistisches Detail, sondern spiegelt tiefere kulturelle Eigenheiten wider.

In Österreich wird das Zuhause oft nicht nur als ein Ort der Ruhe und Geborgenheit gesehen, sondern auch als ein Raum, der den Eindruck hinterlässt – vor allem, wenn Gäste erwartet werden. Wer kennt es nicht?

Ein paar Stunden vor dem Besuch wird noch schnell der Staubsauger hervorgeholt, die Fenster geputzt und der Esstisch auf Hochglanz poliert. Der Grund: Man möchte den Gästen ein sauberes, gepflegtes Zuhause bieten und einen guten Eindruck hinterlassen. Die eigene Hygiene? Die spielt weniger eine Rolle als der soziale Aspekt.

Was motiviert uns zum Putzen?

Die Mehrheit der Befragten in Österreich (rund 70 %) gab an, dass sie putzen, weil sie Besuch erwarten. In anderen Ländern, wie den USA oder Großbritannien, ist es vor allem der Wunsch nach einer sauberen Umgebung, der Menschen zum Putzen bewegt. In Japan steht Sauberkeit sogar an oberster Stelle. Doch warum unterscheidet sich Österreich so stark von anderen Ländern?

In vielen Kulturen spielt das äußere Erscheinungsbild eine große Rolle. Ein ordentliches Zuhause gilt als Zeichen von Gastfreundschaft, Respekt und Liebe zum Detail. Für die Gastgeber bedeutet das nicht nur, dass sie für ihre Gäste sorgen, sondern auch, dass sie den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen.

Wer kennt nicht den kleinen inneren Druck, dass das Zuhause perfekt aussehen muss, wenn man Besuch empfängt? In Österreich wird das Putzen und Aufräumen vor allem als gesellschaftliches Ritual verstanden – weniger als eine Notwendigkeit für die eigene Hygiene.

Fast 70% der Österreicher:innen geben an, dass der häufigste Grund zu putzen für sie der Besuch von Freunden und Familie sei © Kärcher
Fast 70% der
Österreicher:innen geben putzen für den Besuch von Freunden und Familie © Kärcher

Gastfreundschaft oder „People Pleasing“?

Ein sauberes Zuhause wird oft als Zeichen des Respekts und der Gastfreundschaft gegenüber den Gästen angesehen. Es zeigt, dass man sich Mühe gibt, den Besuchern eine angenehme Atmosphäre zu bieten. Doch während Sauberkeit und Ordnung für den guten Eindruck wichtig sind, sollte man nicht vergessen, dass das eigene Wohlbefinden an erster Stelle stehen sollte.

Man muss nicht in den Strudel des „People Pleasing“ geraten und sich bis zur Erschöpfung abmühen, nur um den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Es ist völlig in Ordnung, sich auch mal eine Auszeit zu gönnen und nicht jedes Detail perfekt zu haben.

Ein paar schnelle Tipps können helfen, das Zuhause stressfrei vorzubereiten: Statt das gesamte Haus zu putzen, fokussiere dich auf die wichtigsten Bereiche, die die Gäste sehen werden, wie das Wohnzimmer und das Gästebad. Eine schnelle Runde Staubsaugen und das Abwischen von Oberflächen kann Wunder wirken.

Du kannst auch einfache Dekorationen wie frische Blumen oder ein paar Duftkerzen einsetzen, um sofort eine einladende Atmosphäre zu schaffen. So bleibt das Putzen stressfrei, ohne dass es viel Aufwand kostet – und du kannst dich darauf konzentrieren, deine Zeit mit deinen Gästen zu genießen.

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Putzen Männer, um Streit zu vermeiden?

Ein weiteres interessantes Detail der Umfrage betrifft den Unterschied zwischen Männern und Frauen. In Österreich gaben doppelt so viele Männer (18 %) an, dass sie putzen, um Streit zu vermeiden, während nur 9 % der Frauen diesen Grund nannten.

Es scheint also, dass Männer das Putzen häufiger als eine Strategie zur Konfliktvermeidung sehen – vielleicht, um nicht den Vorwurf zu hören, dass sie sich nicht um den Haushalt kümmern. Frauen hingegen scheinen das Putzen eher als selbstverständliche Aufgabe anzusehen, während Männer es oft als „Notwendigkeit“ empfinden, wenn es darum geht, die Harmonie im Haushalt zu bewahren.

Ein interessantes Phänomen, das auch auf die traditionelle Rollenverteilung und die Erwartungshaltungen innerhalb der Familie zurückzuführen sein könnte. Während Frauen in vielen Haushalten die „Chef“-Reinigerinnen sind, fühlen sich Männer anscheinend eher gezwungen, zu putzen, um Konflikte zu vermeiden oder die Verantwortung nicht ausschließlich abzugeben.

Das schlechte Gewissen – Putzen als moralische Pflicht?

Neben der Besuchsmotivation und der Konfliktvermeidung spielt auch ein weniger offensichtlicher Faktor eine Rolle: das schlechte Gewissen. Fast 30 % der Befragten in Österreich geben an, dass sie sich durch ein schlechtes Gewissen zum Putzen anregen lassen.

Das klingt zunächst vielleicht etwas merkwürdig, aber es ist nachvollziehbar. Wer kennt nicht das Gefühl, dass das Zuhause ordentlich sein sollte – nicht nur, um Besuch zu empfangen, sondern auch, um sich selbst besser zu fühlen?

Das schlechte Gewissen, das uns motiviert, zu putzen, könnte auch mit dem Gefühl zusammenhängen, dass Sauberkeit eine moralische Verantwortung darstellt. Ein aufgeräumtes Zuhause wird oft als Zeichen für Selbstdisziplin und Verantwortung angesehen.

Wer sich also beim Blick auf das Chaos im Wohnzimmer schlecht fühlt, wird eher die Staubtücher zur Hand nehmen. Auch hier spiegelt sich eine tief verwurzelte Vorstellung wider: Sauberkeit bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für den eigenen Raum, für das Wohlbefinden der anderen und auch für den sozialen Status.

Putzen als kulturelles Ritual

Michael Rochel, der Geschäftsführer von Kärcher Österreich, hebt hervor, wie faszinierend es ist, die unterschiedlichen Putzgewohnheiten weltweit zu betrachten. „Die internationalen Ergebnisse unserer Umfrage sind äußerst spannend. Jede Nation hat ihre eigenen Putzgewohnheiten. Die Vielfalt in der Wahrnehmung von Sauberkeit und Ordnung macht das Thema besonders interessant.“

Wer hätte gedacht, dass in Österreich der Besuch den Ton angibt, während in anderen Ländern wie Japan oder Großbritannien die Sauberkeit für den eigenen Komfort im Vordergrund steht?

In einer Welt, in der immer mehr Menschen auf den äußeren Eindruck achten, wird das Putzen nicht nur als praktische Notwendigkeit, sondern auch als ein Ritual verstanden, das den eigenen Status und die Gastfreundschaft widerspiegelt.

Und während wir uns in der festlichen Jahreszeit auf das Zusammensein mit unseren Liebsten freuen, bleibt das Putzen ein unvermeidlicher Teil des Prozesses – nicht nur, um uns selbst wohlzufühlen, sondern auch, um anderen den besten Eindruck zu vermitteln.

Michael-Rochel
Michael Rochel, Geschäftsführer von Kärcher Österreich © Kärcher

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