Prostatakrebs Awareness: Warum Männer zur Vorsorge gehen sollten

Warum meiden manche Männer die Vorsorgeuntersuchung beim Urologen?

November – Monat der Aufklärung und Prävention

Der November ist weltweit als Prostate Cancer Awareness Month bekannt – eine Zeit, die der Aufklärung, Prävention und Früherkennung gewidmet ist. Prostatakrebs ist eine der häufigsten und gefährlichsten Krebsarten bei Männern und wird dennoch oft unterschätzt oder sogar tabuisiert. Dieser Monat soll nicht nur das Bewusstsein schärfen, sondern auch Männer ermutigen, Vorsorgeuntersuchungen ernst zu nehmen.

Obwohl jedes Jahr Tausende von Männern an Prostatakrebs erkranken und viele an den Folgen sterben, wird die Bedeutung der Früherkennung oft unterschätzt. Manche Männer zögern aus Scham oder Angst vor einer negativen Diagnose, ein:e Urolog:in aufzusuchen. Dabei ist die Früherkennung der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Behandlung und kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.

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Angst vor dem Urologen

Viele Männer scheuen den Gang zum Urologen, obwohl regelmäßige Untersuchungen ab dem 45. Lebensjahr empfohlen werden, um Krankheiten wie Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Erschreckend: Rund ein Drittel der Männer war laut einer aktuellen Umfrage noch nie beim Urologen.

Der Grund? Oft sind es Ängste, die den Gang zum Arzt verhindern. Fast die Hälfte der Männer gibt an, unangenehme Erfahrungen zu fürchten, 33% schämen sich und 28% haben schlicht Angst vor einer möglichen Diagnose. Erstaunlich ist jedoch, dass über 60 % der Männer, die schon einmal beim Urologen waren, den Besuch alles andere als unangenehm fanden. Für manche war das sogar eine positive Erfahrung. Das zeigt: Die Angst ist oft größer als die tatsächlichen Erlebnisse.

Die Bedeutung der Vorsorge

Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern – in Österreich sogar die häufigste Krebsdiagnose. Rund 7.000 Männer erkranken jährlich daran, das sind fast 30% aller Krebserkrankungen bei Männern. Noch erschreckender: Jeder achte männliche Krebspatient stirbt an den Folgen von Prostatakrebs.

Trotz dieser erschreckenden Zahlen ist das Bewusstsein für die Bedeutung der Vorsorge erschreckend gering. Das Problem? Prostatakrebs verursacht zu Beginn oft keine auffälligen Symptome. Das bedeutet, dass die Krankheit oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird – und dann ist die Behandlung deutlich schwieriger. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen so wichtig.

In Österreich setzen die Unternehmen AstraZeneca und Merck Sharp & Dohme (MSD) mit der Kampagne „Nichts verpassen“ genau hier an. Ziel der Kampagne ist es, Männern in Österreich bewusst zu machen, wie wichtig der regelmäßige Besuch beim Urologen ist und wie man der Krankheit einen Schritt voraus sein kann.

Dr. Botond Ponner, Medical Director bei AstraZeneca, erklärt, dass es das Ziel der Kampagne ist, die Angst vor der Untersuchung zu nehmen und Vorsorge zur Selbstverständlichkeit zu machen. „Es tut nicht weh und dauert nur wenige Minuten – aber es kann Leben retten.“

Früherkennung als Chance

Der November ist nicht nur eine Zeit der Aufklärung – er soll die Menschen auch zum Handeln bewegen. Denn im Falle einer Erkrankung kann eine frühzeitige Vorsorge entscheidend für den Heilungserfolg sein. Wie bei vielen Krebserkrankungen gilt: Je früher der Krebs erkannt wird, desto früher kann mit der Behandlung begonnen werden und desto besser sind die Heilungschancen. Ein gezieltes Screening, das ab dem 45. Lebensjahr empfohlen wird, kann hier den entscheidenden Unterschied machen.

Die Früherkennungsuntersuchung besteht aus einer Blutuntersuchung, bei der der PSA-Wert gemessen wird. Ein erhöhter Wert kann auf eine mögliche Erkrankung hinweisen. Zusätzlich wird eine Tastuntersuchung der Prostata durchgeführt, bei der die Ärztin oder der Arzt Veränderungen der Größe oder der Struktur der Prostata feststellen kann. Wenn der PSA-Wert auffällig ist oder die Tastuntersuchung Auffälligkeiten zeigt, können weitere Untersuchungen wie eine Biopsie notwendig sein, um eine Diagnose zu stellen.

Wie wird ein PSA-Test durchgeführt?

Der PSA-Test misst die Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut – ein erhöhter Wert kann auf eine mögliche Prostataerkrankung hinweisen. Der Test wird häufig Männern empfohlen, die Symptome wie häufiges Wasserlassen, Blut im Urin oder Erektionsprobleme haben. Aber auch beschwerdefreie Männer ab 45 Jahren sollten den Test bei ihrem Arzt oder Ärztin durchführen lassen, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.

Vor dem Test sollten jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, um verfälschte Ergebnisse zu vermeiden: 48 Stunden vor der Untersuchung sollte auf Analverkehr, Ejakulation und intensive körperliche Aktivitäten verzichtet werden, da diese den PSA-Wert beeinflussen können.

Der Test wird mit einer einfachen Blutprobe durchgeführt, das Ergebnis liegt in der Regel nach ein bis zwei Wochen vor.

Risikofaktoren verstehen

Besonders gefährdet sind Männer über 50, aber auch die familiäre Vorbelastung spielt eine große Rolle. Ist ein männliches Familienmitglied vor dem 65. Lebensjahr an Prostatakrebs erkrankt, verdoppelt sich das eigene Risiko, ebenfalls zu erkranken. Noch bedenklicher wird es laut einer aktuellen Studie, wenn mehrere Familienmitglieder betroffen sind – dann steigt das Risiko sogar dramatisch an. Das macht deutlich, wie wichtig es ist, frühzeitig zu handeln und sich regelmäßig untersuchen zu lassen.

Ein wichtiger Bestandteil der Kampagne „Nichts verpassen“ ist die Aufklärung über die Risikofaktoren, die das Risiko für Prostatakrebs erhöhen können. Sie greift diese Informationen auf und macht sie auf einfache und zugängliche Weise verständlich. Auf der Website prostatenevermiss.at finden Männer nicht nur Antworten auf ihre Fragen zur Vorsorge, sondern auch einen „Spielplan“, der ihnen hilft, aktiv und informiert zu handeln.

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„Loose Tie“-Aktion: Prominente für Aufklärung

Beim offiziellen Auftakt der „Loose Tie“-Aktion 2024 in der Wiener Eden Bar setzten zahlreiche Prominente aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens ein starkes Zeichen für die Bedeutung der Prostatakrebs-Früherkennung. Zu den Unterstützern zählten unter anderem Fußballlegende Hans Krankl, Kabarettist Alex Kristan, Schauspieler Stefano Bernardin und Musiker Sebastian Grimus, die symbolisch eine lockere Krawatte trugen.

Weitere prominente Gäste waren Martina Löwe und Doris Kiefhaber, Geschäftsführerinnen der Österreichischen Krebshilfe, sowie Adi Weiss, Herausgeber von Style Up Your Life, Gerald Fleischacker, Kabarettist und Moderator, und Künstlerin Sabine Hauswirth. Gemeinsam plädierten sie für eine verstärkte Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen und erinnerten daran, dass eine Früherkennung von Prostatakrebs Leben retten kann.

 

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Vorsorge ist Leben

Prostatakrebs ist nach wie vor eine der häufigsten und gefährlichsten Krebserkrankungen bei Männern – doch die Früherkennung bietet eine der besten Chancen, Leben zu retten und die Krankheit erfolgreich zu behandeln.

Die Kampagne „Nicht verpassen“ ist ein wichtiger Schritt, um Männern zu zeigen, dass Vorsorge so selbstverständlich sein muss wie der regelmäßige Arztbesuch. Vorsorge muss zur Gewohnheit werden – wie das tägliche Zähneputzen. Männer sollten nicht zögern, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.

„Nimm deine Gesundheit selbst in die Hand, damit du keine wichtigen Momente im Leben verpasst“, lautet die klare Botschaft der Kampagne. Denn es geht nicht nur um Krankheit – es geht um das Leben, die Familie, Freundschaften und all die besonderen Momente, die es zu erleben gilt.

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