Pollenzeit überstehen: 10 Tipps für Allergiker

ProfessionalStudioImages/ istock

Pollenallergie verstehen

Sogenannter Heuschnupfen zählt zu den häufigsten Allergieformen, von der laut dem IMAS Institut rund 8 Prozent der österreichischen Bevölkerung betroffen sind. Diese allergische Reaktion entsteht, wenn das Immunsystem auf bestimmte Pollen überempfindlich reagiert. Diese winzigen Partikel, die von Pflanzen freigesetzt und durch die Luft getragen werden, können eine Vielzahl von Beschwerden verursachen. Die gängigsten Auslöser sind Pollen von Bäumen, Gräsern und Unkräutern. Bei Kontakt mit den Schleimhäuten löst das Immunsystem eine allergische Reaktion aus, indem es Histamin und andere Chemikalien freisetzt, die Symptome wie Niesen, verstopfte Nase, juckende Augen und Atembeschwerden auslösen können.

Mehr dazu: Allergiker aufgepasst: Diese Äpfel helfen gegen Pollenallergie

Symptome von Heuschnupfen

Die Symptome einer Allergie können von Person zu Person unterschiedlich sein, je nach Art der Pollen und der individuellen Empfindlichkeit. Die häufigsten Symptome sind Niesen, laufende oder verstopfte Nase, juckende Augen, Tränenfluss, Husten, Atembeschwerden, Müdigkeit und Reizbarkeit. In schweren Fällen kann es zu schweren Asthmaanfällen kommen. Im Gegensatz zu einer Erkältung ist das Sekret in der Nase bei einer Pollenallergie meist flüssig und klar. Die Niesanfälle treten anfallsartig auf, besonders nach einem Ortswechsel ins Freie. Die Symptome können länger als zwei Wochen anhalten und die gesamte Pollensaison über bestehen bleiben. Sie bessern oder verschwinden oft nach längeren Regenzeiten.

10-Tipps für die Allergie-Saison

Die Pollensaison kann für Allergiker eine anstrengende Zeit sein, aber mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sie sich leichter bewältigen. Zunächst ist es wichtig, von einem Facharzt feststellen zu lassen, worauf du eigentlich allergisch reagierst. Die folgenden Tipps können dann helfen, die Beschwerden zu lindern:

  1. Verschiedene Pollenarten: Finde heraus, welche Pollen für deine allergische Reaktion verantwortlich sind. Birkenpollen gelten als besonders unangenehm, aber auch Hasel, Erle und Gräser gehören zu den stark allergenen Pflanzen.
  2. Pollenflugvorhersage: Informiere dich anhand der Pollenflugvorhersage über die aktuelle Pollenbelastung. Es gibt Berichte der ZAMG, des Pollenwarndienstes und anderer Wetterdienste sowie einige Apps, die dir dabei täglich helfen können.
  3. Achte auf das Wetter: Vermeide längere Aktivitäten im Freien an sonnigen und windigen Tagen.
  4. Schütze dein Gesicht: Trage eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung. Du kannst auch einen zusätzlichen Mund-Nasen-Schutz tragen.
  5. Nimm keine Pollen mit nach Hause: Zieh deine Straßenkleidung aus, wenn du nach Hause kommst. Sie könnte Pollen aufgenommen haben.
  6. Halte die Luft sauber: Lasse die Fenster nicht offen, lüfte nur nachts oder wenn die Pollenbelastung gering ist. Du kannst dir auch einen Luftreiniger kaufen, aber achte darauf, dass er einen sogenannten HEPA-Filter hat.
  7. Halte deine Wohnung sauber und staubfrei: Saug den Staub regelmäßig ab und wische mit einem feuchten Lappen. Pollen setzen sich auf Oberflächen wie dem Boden oder der Einrichtung ab.
  8. Wasche deine Haare vor dem Schlafengehen: Deine Haare sind ebenso wie deine Kleidung ein Sammelbecken für Pollen. Spüle sie deshalb vor dem Schlafengehen aus. So nimmst du keine Pollen mit ins Bett. Es reicht, wenn du deine Haare nur mit Wasser ausspülst, denn Shampoo kann deinen Haaren schaden, wenn du es täglich verwendest.
  9. Mastzellstabilisatoren: Sie müssen als Nasen- und Augentropfen mehrmals täglich angewendet werden, verhindern die Freisetzung von Histamin und helfen, Allergiesymptome zu lindern.
  10. Plane deinen Urlaub nach dem Pollenflug: Fahre in den Urlaub zu einer Zeit, wo die Pollenbelastung am höchsten ist. Verbringe deinen Urlaub dann in Küstenregionen oder im Hochgebirge, denn dort ist die Pollenbelastung in der Regel am geringsten.

5 Pollen-Apps für Allergiker

Einige führende Pharmaunternehmen bieten eigene Apps für den Pollenflug an, die darauf abzielen, dir die aktuelle Pollenflugvorhersage für deinen Standort anzuzeigen. Diese Apps liefern ebenso Informationen zur Häufigkeit verschiedener Pollenarten, was besonders hilfreich ist, wenn du weißt, gegen welche Pollen du allergisch bist. Zudem ermöglichen manche Apps die tägliche Dokumentation deiner Beschwerden, um Veränderungen in deinem Wohlbefinden festzuhalten.

  • Pollen (App der Uni Wien): kostenlos für iOS und Android
  • Radiopharm Pollen-Radar: kostenlos für iOS und Android
  • Yummly: kostenlos für iOS und Android
  • Pflotsh Super HD: 11,49 im Jahresabo für iOS und Android
  • Pollenwarndienst: kostenlos für iOS und Android

Behandlungsmöglichkeiten

Eine Pollenallergie kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, aber durch gezielte Maßnahmen lassen sich die Symptome oft gut in den Griff bekommen. Es ist jedoch sehr wichtig, sich von einem Facharzt behandeln zu lassen, um einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln, der Prävention, Medikamente und andere Therapien kombiniert. Nasensprays und auch Meersalzspülungen können sehr hilfreich sein. Auch eine spezifische Immuntherapie, die so genannte „Desensibilisierung“, bei der der Körper langsam an die Allergene gewöhnt wird, ist bei Heuschnupfen sehr wirksam. Mit den richtigen Maßnahmen und der richtigen Behandlung kann die Lebensqualität deutlich verbessert.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Emser (@emser_gesundheit)

Vorgeschlagene Artikel