Mineralisch vs. chemisch: Welcher Sonnenschutz passt zu dir?

Aleksandar Nakic / istock

Die Wahl des richtigen Sonnenschutzes

Sonnenschutz ist ein unverzichtbarer Schritt in jeder täglichen Hautpflegeroutine. Durch virale Sonnenschutztrends in den sozialen Medien und den ständigen Zuwachs innovativer Produkte kann es jedoch manchmal etwas verwirrend sein, den richtigen Sonnenschutz zu wählen. Doch zu verstehen, welcher Sonnenschutz wie wirkt, ist eine wichtigste Maßnahme, die dir dabei hilft, die richtige Wahl zu treffen. Ein häufiges Thema, das oft Verwirrung stiftet, ist der Unterschied zwischen mineralischen – auch als physikalische bezeichnet – und chemischen Sonnenschutzformeln. Obwohl beide Arten Schutz vor UV-Strahlen bieten, unterscheiden sich ihre Wirkungsmechanismen. Was also ist der Unterschied zwischen ihnen, und ist eine Formulierung effektiver als die andere?

Mehr dazu: Social Media Debatte: Sind Sonnencremes wirklich ungesund?

Mineralischer Sonnenschutz

Mineralische Sonnencremes, auch als physikalische oder mineralische Filter bekannt, bilden eine physische Barriere auf der Hautoberfläche, um schädliche UV-Strahlen von der Haut fernzuhalten. Sie enthalten in der Regel Wirkstoffe wie Titandioxid oder Zinkoxid, die auch in Pigmenten, Lebensmittelzusatzstoffen und Heilsalben verwendet werden. Im Gegensatz zu chemischen Sonnencremes, die tief in die Haut eindringen, reflektieren mineralische Sonnencremes die UV-Strahlen von der Hautoberfläche, ohne sie zu absorbieren. Obwohl mineralischer Sonnenschutz direkt nach dem Auftragen wirkt, kann er einen weißen Film auf der Haut hinterlassen und manchmal eine dicke, klebrige Textur aufweisen, die nicht immer angenehm ist – insbesondere unter Make-up. Einige Make-up-Hersteller bieten jedoch zinkhaltige Produkte an, die Sonnenschutz und Make-up kombinieren.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Garnier Deutschland (@garnierdeutschland)

Chemischer Sonnenschutz

Diese Art von Sonnenschutz verwendet chemische UV-Filter, um die Haut vor schädlichen UV-Strahlen der Sonne zu schützen. Diese UV-Filter absorbieren ultraviolette Strahlen und wandeln sie in Wärme um, wodurch die Haut vor Schäden durch Sonneneinstrahlung geschützt wird. Diese Sonnencremen können eine Vielzahl von organischen Verbindungen enthalten, wie zum Beispiel Avobenzon, Oxybenzon, Octocrylen und weitere, die jeweils unterschiedliche UV-Strahlen absorbieren können. Auf der Haut ist dieser Sonnenschutz meist durchsichtig, lässt sich leichter verteilen und hat eine angenehmere Textur. Beachte jedoch, dass die Schutzwirkung erst 20 bis 30 Minuten nach dem Auftragen eintritt. Daher solltest du dich rechtzeitig vor dem Aufenthalt in der Sonne eincremen.

Sicherheit vor UVA- und UVB- Strahlen

UVA- und UVB-Strahlen sind verschiedene Arten von ultravioletter Strahlung, die von der Sonne ausgestrahlt werden und unterschiedliche Auswirkungen auf die Haut haben. UVA-Strahlen haben eine längere Wellenlänge und können tiefer in die Haut eindringen, während UVB-Strahlen eine kürzere Wellenlänge haben und die oberen Hautschichten stärker beeinflussen. UVA-Strahlen sind das ganze Jahr über vorhanden und können sogar durch Wolken und Fensterglas dringen, während UVB-Strahlen hauptsächlich im Sommer und während der Mittagsstunden am stärksten sind. Alle mineralischen Sonnencremen bieten einen breiten Schutz vor UVA-Strahlen. Um sich auch vor UVB-Strahlen zu schützen, sollte man darauf achten, dass die Sonnencreme nicht nur Titandioxid, sondern auch Zinkoxid enthält, da Titandioxid allein nicht ausreichend vor UVB-Strahlen schützt. Die meisten chemischen Sonnenschutzmittel bieten hingegen einen breiten Spektrumschutz, der sowohl vor UVA- als auch UVB-Strahlen schützt. Bei richtiger Anwendung und regelmäßigem Nachcremen sind beide Sonnenschutzarten gleich wirksam, ergab ein amerikanischer Studie.

Mehr dazu: Trotz Sonnenschutz: Die häufigsten Ursachen für Sonnenbrand

Zu Akne neigende Haut

Der Hauttyp ist ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Sonnenschutzes. Mineralische Sonnencremes sind oft besser für empfindliche Hauttypen geeignet, da sie weniger reizende chemische Inhaltsstoffe enthalten. Sie lösen seltener allergische Reaktionen aus und führen weniger häufig zu Irritationen oder Ausbrüchen. Chemische Sonnencremes hingegen enthalten chemische UV-Filter, die tief in die Haut eindringen. Einige dieser Filter können bei Menschen mit Akne die Poren verstopfen und möglicherweise zu Hautirritationen führen. Daher ist es wichtig, bei der Auswahl einer chemischen Sonnencreme auf nicht-komedogene Formulierungen zu achten, die speziell für empfindliche oder zu Akne neigende Haut entwickelt wurden. Es kann hilfreich sein, verschiedene Produkte auszuprobieren und die individuelle Reaktion der Haut zu beobachten.

Mehr dazu: Bye-bye, ölige Haut: Wie Niacinamide die Poren verfeinern

Für dunkle Hauttöne

Da mineralische Sonnencremes eine leichte Weißfärbung an der Haut hinterlassen. Daher ist es für Menschen mit dunklerer Haut oft schwierig, einen mineralischen Sonnenschutz zu finden, der die Haut nicht blass aussehen lässt. Chemische Sonnenschutzmittel sind in dieser Hinsicht einfacher.  Es gibt jedoch auch mineralische Sonnenschutzmittel, insbesondere getönte, die auch zu dunklen hauttönen passen sollten. Die Verwendung einer chemischen Formel ist jedoch in der Regel einfacher und kostengünstiger als die Suche nach mineralischer Creme im richtigen Hautton.

Minerale besser für die Umwelt

Mineralischer Sonnenschutz wird oft als umweltfreundlicher angesehen als chemischer Sonnenschutz, und das aus mehreren Gründen. Erstens bestehen mineralische Sonnenschutzmittel hauptsächlich aus natürlichen Mineralien, die biologisch abbaubar sind und daher weniger Umweltauswirkungen haben. Darüber hinaus zeigen Studien, wie ein Bericht der Ecotoxicology, dass einige chemische UV-Filter negative Auswirkungen auf Korallenriffe und verschiedene Wassertiere haben können. Die Herstellung von mineralischem Sonnenschutz erfordert zudem viel weniger chemische Verarbeitung, was zu einer geringeren Umweltbelastung führt. Trotzdem ist es wichtig zu beachten, dass auch mineralische Sonnenschutzmittel Umweltauswirkungen haben können und daher verantwortungsbewusst verwendet werden sollten.

Vorgeschlagene Artikel