Longevity durch Schwimmen: So profitiert unser Gehirn

Der geheime Longevity-Sport

Spätestens seit den Olympischen Spielen, bei denen Schwimmen und Leichtathletik neben Fußball und Tennis wieder vermehrt Aufmerksamkeit in Österreich erlangten, rückt der Schwimmsport erneut in den Fokus. Besonders in den heißen Sommertagen denken viele darüber nach, mehr Zeit im Wasser zu verbringen und vielleicht sogar dem Schwimmen mehr Beachtung zu schenken. Doch die richtige Technik zu erlernen, erfordert oft Geduld und Ausdauer. Aber lohnt sich dieser Aufwand wirklich? Wie wertvoll ist Schwimmen tatsächlich für ein langes, gesundes Leben und den sogenannten Longevity-Effekt?

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Sanfte Bewegung für Gelenke und Muskeln

Schwimmen ist nicht nur ein beliebter Freizeitsport seit vielen Jahrhunderten, sondern auch eine der gelenkschonendsten Sportarten überhaupt. Der Auftrieb des Wassers verringert das Körpergewicht um bis zu 90 Prozent, was die Belastung auf Gelenke, Bänder und Knochen erheblich reduziert. Gerade für Menschen mit Gelenkproblemen, wie etwa Arthrose, oder nach Verletzungen ist Schwimmen eine ideale Möglichkeit, aktiv zu bleiben. Da im Wasser keine harten Stöße auf die Gelenke einwirken, können Schmerzen gemindert und die Beweglichkeit verbessert werden. Diese schonende Bewegung wirkt präventiv gegen Abnutzungserscheinungen und hilft, Gelenkprobleme bis ins hohe Alter vorzubeugen.

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Schwimmen als Allround-Training

Der Wassersport bietet also ein ganzheitliches Training für den gesamten Körper: Schwimmen beansprucht nahezu alle Muskelgruppen, fördert die Kraft, die Ausdauer und die Beweglichkeit. Dabei werden sowohl die großen Muskelgruppen in Armen, Beinen und Rücken als auch die tieferliegenden, stabilisierenden Muskeln aktiviert. Diese umfassende Beanspruchung fördert den Muskelaufbau und hilft, muskuläre Dysbalancen auszugleichen. Zudem ist der Widerstand des Wassers ideal, um die Muskeln auf sanfte Weise zu kräftigen, ohne dass es zu Überlastungen kommt. Auch die Verbesserung der Körperhaltung und die Stärkung des Rückens sind positive Effekte, die durch regelmäßiges Schwimmen erreicht werden können.

Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems

Schwimmen ist ein hervorragendes kardiovaskuläres Training, das das Herz-Kreislauf-System stärkt und die Ausdauer verbessert. Bei regelmäßiger Bewegung im Wasser wird das Herz gestärkt, der Blutdruck gesenkt und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert. Das Herz muss beim Schwimmen gegen den Widerstand des Wassers arbeiten, was zu einer effektiveren Pumpleistung und einer besseren Durchblutung des gesamten Körpers führt. Eine von vielen Studien zeigt, dass Schwimmen den Bluthochdruck reduzieren und das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte signifikant senken kann. Zudem kann es durch die gleichmäßige Belastung und den beruhigenden Effekt des Wassers auch zur Stressreduktion beitragen.

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Gehirn wächst durch Schwimmen

In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien belegt, dass regelmäßige Bewegung, insbesondere Ausdauersportarten wie Schwimmen, erhebliche Vorteile für die kognitive, also die geistige, Gesundheit bieten kann. Schwimmen unterstützt das Gehirn dabei, eine Reserve an Synapsen aufzubauen, die einspringen können, wenn andere Verbindungen ausfallen. Dieser Prozess fördert die Bildung neuer Nervenzellen im Hippocampus, einer für das Gedächtnis zentralen Hirnregion. Der Hippocampus spielt eine entscheidende Rolle beim Übergang vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis, und durch die regelmäßige Beanspruchung großer Muskelgruppen, wie sie beim Schwimmen erforderlich ist, wird dieser Prozess besonders gestärkt.

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Alzheimer-Risiko wird gesenkt

Regelmäßiges Schwimmen verbessert die Durchblutung des Gehirns, was das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz signifikant reduzieren kann. Der gleichmäßige Bewegungsrhythmus und die kontrollierte Atmung beim Schwimmsport fördern die Sauerstoffversorgung des Gehirns und unterstützen so die Erhaltung weiterer geistiger Fähigkeiten. Obwohl Schwimmen das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, nicht vollständig ausschließen kann, sind Experten der Meinung, dass es dieses Risiko erheblich verringern kann. Besonders für ältere Menschen ist  Schwimmen also ein sehr wertvoller Sport, um geistig fit zu bleiben und den Alterungsprozess des Gehirns zu verlangsamen.

Sport für jung und alt

Ein großer Vorteil des Schwimmens ist, dass es unabhängig vom Alter ausgeübt werden kann. Sowohl Kinder als auch ältere Menschen profitieren von den gesundheitlichen Vorteilen des Schwimmens. Während Kinder spielerisch das Wasser erkunden und ihre motorischen Fähigkeiten verbessern, können die älteren Generationen durch das Schwimmen ihre Flexibilität und Kraft erhalten. Gerade für die älteren Menschen, die möglicherweise zusätzlich unter chronischen Krankheiten oder Bewegungseinschränkungen leiden, bietet Schwimmen eine Möglichkeit, aktiv zu bleiben, ohne die Gelenke zu überlasten. Die Möglichkeit, bis ins hohe Alter gesund und beweglich zu bleiben, macht das Schwimmen zu einer idealen Sportart für jung und alt.

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Schwimmen hebt die Stimmung

Abgesehen von den vielen gesundheitlichen Vorteilen hat Schwimmen noch einen zusätzlichen Pluspunkt: Es hebt die Laune. Während du durch das Wasser gleitest, wird der Glücksbotenstoff Serotonin freigesetzt – ein Neurotransmitter, der entscheidend für unsere Stimmung, Schmerzwahrnehmung und den Schlaf-Wach-Rhythmus ist. Durch das konzentrierte Schwimmen steigert sich deine Stimmung und du kannst Stress effektiv abbauen. Der Fokus auf die Bewegungen im Wasser trägt zur Achtsamkeit bei und vertreibt schnell negative Gedanken. Um die vollen Vorteile des Schwimmens für dein Gehirn zu nutzen, solltest du regelmäßig trainieren, am besten drei bis vier Mal pro Woche. Es ist wichtig, sich intensiv zu bewegen, auf die Technik zu achten und sich anzustrengen. Schon 20 Minuten intensives Schwimmen reichen aus, um dein Gehirn zu stimulieren und deine Stimmung zu verbessern. Also, ab ins Wasser!

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