Longevity-Diät: Das Geheimnis der Blue Zones für ein längeres Leben

Jacob Wackerhausen/ istock

Die Geheimnisse der Blue Zones

Es gibt Orte auf dieser Welt, die als „Blue Zones“ bekannt sind – Regionen, in denen Menschen laut zahlreicher Studien ein ungewöhnlich langes und gesundes Leben führen. Zu diesen gehören Okinawa in Japan, Sardinien in Italien, Nicoya in Costa Rica, Ikaria in Griechenland und Loma Linda in den USA. Der Langlebigkeitsexperte Dan Buettner hat diese Gemeinschaften erforscht und festgestellt, dass ihr Geheimnis weniger in teuren Ernährungsplänen oder intensivem Training liegt, sondern vielmehr in einfachen Gewohnheiten und der Freude am Leben. Sie zählen keine Kalorien, nehmen keine Vitamine zu sich, wiegen kein Gramm Eiweiß und lesen auch keine Etiketten, hält ein Bericht fest.

Die "Blue Zones"
Die „Blue Zones“

Die Kunst des „Nichtstuns“

Die Bewohner der Blue Zones wissen, wie wichtig es ist, Arbeit und Ruhe in Einklang zu bringen. Sie bevorzugen es, nach getaner Arbeit Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, zu entspannen oder ein Nickerchen zu machen. In Sardinien etwa wird die „Happy Hour“ zelebriert, und in Nicoya legt man Wert auf das gemeinschaftliche Mittagsschläfchen. Diese Entschleunigung hilft dabei, Stress zu reduzieren und gleichzeitig eine hohe Lebensqualität zu erhalten. Ganz nach dem Motto: Dolce fa niente!

Tanzen und Gärtnern statt Gym

In den Blue Zones ist regelmäßige Bewegung Teil des Alltags, jedoch nicht im Sinne von anstrengenden Workouts im Fitnessstudio. Stattdessen tanzen die Menschen – beispielsweise bei traditionellen Festen wie dem panegyris in Griechenland oder bei Karnevalsfesten in Costa Rica. Tanzen verbrennt ähnlich viele Kalorien wie Joggen und hat zudem positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Auch das Gärtnern ist ein sogenanntes „Blue Zone“-Workout und schafft neben einem fitten Körper auch einen schönen Ausgleich zum Alltag.

Ernährung der Blue Zone

Die Ernährung in den Blue Zones ist überwiegend pflanzenbasiert und kohlenhydratreich, doch sehr gesund und natürlich. In Ikaria zum Beispiel wird viel Wert auf rohen, unverarbeiteten Honig gelegt, und in Okinawa sind lila Süßkartoffeln ein Schlüssel zu guter Gesundheit im Alter. Auch gehören vor allem Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Kichererbsen, die eine hervorragende Proteinquelle darstellen, zur Ernährungsform dieser Regionen. Gemüse und Obst werden in großen Mengen konsumiert, wobei saisonale und regionale Sorten bevorzugt werden. Vollkornprodukte wie Hafer, Gerste und brauner Reis sind ebenfalls wichtige Bestandteile der sogenannten Longevity-Diät. Nüsse und Samen bieten gesunde Fette und zusätzliche Nährstoffe. Fisch wird häufiger als Fleisch verzehrt, und tierische Produkte spielen generell eine untergeordnete Rolle. Milchprodukte werden in moderaten Mengen konsumiert, häufig in Form von fermentierten Produkten wie Joghurt und Käse. Zudem sind Olivenöl und Kräuter essentielle Bestandteile der Küche, die nicht nur Geschmack, sondern auch gesundheitliche Vorteile bieten. Auf Konservierungsstoffe und verarbeitete Lebensmittel wird gänzlich verzichtet.

 

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Ein Glas Wein schadet nicht

In Maßen genossen, kann Alkohol, insbesondere hochwertiger Wein, Teil eines gesunden Lebensstils sein. In Ikaria etwa genießen die Menschen regelmäßig ein Glas Wein. Traditionell hergestellter Wein ohne chemische Zusätze enthält essenzielle Mineralien und Antioxidantien. Allerdings ist Vorsicht geboten: Alkoholkonsum sollte nicht übertrieben und von Personen, die bisher keinen Alkohol trinken, nicht als gesundheitsfördernde Maßnahme aufgenommen werden.

Blue Zones: Ein Lebensstil, kein Diätplan

Die Erkenntnisse aus den Blue Zones zeigen, dass eine gesunde Lebensweise nicht auf kurzfristigen Diäten basiert, sondern auf langfristigen, nachhaltigen Gewohnheiten. Die Kombination aus einer pflanzenbasierten Ernährung, regelmäßiger Bewegung, sozialen Kontakten und der Fähigkeit, das Leben zu genießen, scheint das Rezept für ein langes und erfülltes Leben zu sein. Wer diese Prinzipien in seinen Alltag integriert, kann nicht nur seine Lebensspanne, sondern auch seine Lebensqualität verbessern. Und das ohne in den „Blue Zones“ zu leben.

 

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