Laut Studie: So viele Tage solltest du mindestens im Urlaub sein, damit du dich erholst

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Die Bedeutung der Urlaubsdauer für die Erholung

Urlaub ist mehr als nur eine Unterbrechung des Alltags. Er bietet die Chance, sich zu erholen, neue Energie zu tanken und den Akku wieder aufzuladen. Doch in den meisten Fällen braucht man erst mal ein paar Tage, um vom Alltagsstress herunterzukommen und sich wirklich entspannt zu fühlen. Der Stress lässt sich nicht einfach mit dem Verlassen des Büros abschütteln – er braucht Zeit, um langsam abzubauen. Schon vor dem Urlaub erhöht sich der Stresspegel oft spürbar. Man arbeitet noch schnell die letzten Projekte ab, plant voraus, und stellt sicher, dass während der Abwesenheit nichts Wichtiges liegen bleibt. Diese Hektik sorgt dafür, dass man sich in den ersten Urlaubstagen noch längst nicht erholt fühlt. Stattdessen schleppt man den Stress mit sich herum, während man versucht, in den Entspannungsmodus zu wechseln.

Und dann ist da noch die Anreise. Egal ob du innerhalb Europas unterwegs bist oder etwas weiter weg reist – oft bist du stundenlang unterwegs. Das bedeutet erneut Hektik, Planung und alles andere als Tiefenentspannung. Kein Wunder, dass die Frage aufkommt: Wie viele Urlaubstage braucht man wirklich, um sich richtig zu erholen? Eine Studie der Universität von Tampere in Finnland hat dazu spannende Antworten parat.

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Der „Erholungsknick“: Wann beginnt die Entspannung?

Die Dauer des Urlaubs spielt eine entscheidende Rolle für den Erholungseffekt. Die Forscher der Universität von Tampere untersuchten, wie sich die Länge der Auszeit auf das Wohlbefinden der Teilnehmer auswirkt. Laut der Studie benötigt der Körper eine gewisse Zeit, um vollständig abzuschalten und die Stressfaktoren des Arbeitsalltags hinter sich zu lassen. Zu kurze Urlaube führen oft dazu, dass die Erholung nicht nachhaltig ist und der Stresspegel nach der Rückkehr schnell wieder ansteigt. Im Rahmen der Studie. die auch in vielen Online-Publikationen veröffentlicht wurde, analysierten Forscher die Urlaubsreisen von 54 Personen und stellten fest, dass längere Aufenthalte nicht unbedingt zu einem besseren Urlaub führten. Die allgemeine Zufriedenheit erreichte ihren Höhepunkt am achten Tag des Urlaubs. Die Studie zeigt aber auch, dass sich die meisten Menschen erst nach etwa sieben Tagen im Urlaub richtig entspannen können. Diesen Zeitraum bezeichnen die Forscher als „Erholungsknick“. In den ersten Tagen des Urlaubs sind viele Menschen statistisch noch gedanklich bei der Arbeit und benötigen Zeit, um wirklich abzuschalten. Erst nach dieser Phase tritt eine spürbare Verbesserung des Wohlbefindens ein, und der Körper beginnt, sich zu regenerieren. Damit die Erholung also wirklich effektiv ist, sollte ein Urlaub mindestens sieben ganze Tage dauern.

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Optimaler Urlaub: Die ideale Anzahl an Tagen

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass ein Urlaub von mindestens 7 bis 14 Tagen am effektivsten ist, um eine tiefgehende Erholung zu erreichen. Diese Dauer ermöglicht es nicht nur, den „Erholungsknick“ zu überwinden, sondern auch, genügend Zeit für Entspannung und Genuss zu haben. Ein zu kurzer Urlaub, etwa von weniger als einer Woche, bietet oft nicht genug Zeit, um in den Erholungsmodus zu wechseln. Ein längerer Urlaub hingegen hilft, die Erholung zu festigen und sorgt für nachhaltiges Wohlbefinden, das auch nach der Rückkehr in den Arbeitsalltag anhält.

Gefahr bei langen Urlauben

Wer wochenlang in den Urlaub fährt, aber den Rest des Jahres durchgehend arbeitet, tut sich oft keinen Gefallen. Das Wissen, dass der große Urlaub nur einmal im Jahr stattfindet, kann den Erholungseffekt mindern. Ab dem 14. Tag im Urlaub vergeht die Zeit oft gefühlt schneller, was die Erholung beeinträchtigen kann. Das liegt daran, dass man sich auch am Urlaubsort in eine Art „Alltag“ einlebt und dadurch weniger Neues erlebt. Zeitforscher haben bereits untersucht, dass dies zu einer subjektiv schneller vergehenden Zeit führt.

Ein weiterer Nachteil langer Urlaubsphasen ist, dass sich vor und nach dem Urlaub die Arbeit häuft. Die längere Abwesenheit führt dazu, dass bei der Rückkehr nach mehr als 14 Tagen ein größerer Berg an Aufgaben wartet, der zusätzlichen Stress verursacht. Außerdem bleibt nach einem langen Urlaub kaum noch Resturlaub übrig, was frustrierend sein kann, da man dann bis zum nächsten Sommer ohne Pause durchhalten muss. Die Folge eines solchen Urlaubsplans kann chronischer Stress sein, der zu häufigen krankheitsbedingten Ausfällen führt – im schlimmsten Fall sogar zu einem Burnout.

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Freizeitgestaltung im Urlaub: Die richtige Balance zwischen Planung und Flexibilität

Urlaub ist nicht nur eine Frage der Dauer – auch wie man seine freien Tage gestaltet, spielt eine große Rolle für den Erholungseffekt. Die Studie der Universität von Tampere zeigt, dass abwechslungsreiche Aktivitäten, die wirklich Spaß machen, die Erholung erheblich verstärken können. Dabei ist es wichtig, einen guten Mittelweg zu finden: Zu viel Planung kann den Stresspegel unnötig in die Höhe treiben. Freiräume und spontane Entscheidungen hingegen sorgen dafür, dass sich die Erholung tiefer entfaltet und nachhaltig wirkt. Wer sich den gesamten Urlaub mit einem festen Programm zubaut, läuft Gefahr, die freien Tage eher mit Stress als mit Entspannung zu verbringen.

Ein Punkt, der oft unterschätzt wird, ist die Planung von An- und Abreise sowie Restaurantbesuchen. Um Stress und unnötigen Zeitverlust zu vermeiden, ist es sinnvoll, diese Dinge, die man wirklich planen sollte, im Vorfeld zu organisieren. Idealerweise macht man das an einem Regentag, noch bevor die Reise losgeht, statt vor Ort nach einem Restaurant zu suchen, wo man meist reservieren muss, oder die Reiseroute spontan zusammenzustellen. Wer diese Details nicht rechtzeitig klärt, riskiert, wertvolle Urlaubszeit zu verlieren, was schnell zu Frust und Streit führen kann. Niemand möchte den Urlaub damit verbringen, im fremden Land von einem Restaurant zum nächsten zu irren oder die Abreise hektisch zu planen. Dabei sollte man unbedingt Pufferzeiten für entspanntes Nichtstun einplanen. Ein Beispiel: Bei einem achttägigen Urlaub könnte man an 3 bis 4 Tagen Aktivitäten wie einen Strandbesuch, eine Bootstour oder eine Wanderung einplanen und die übrige Zeit für spontane Entscheidungen freihalten. Für den Abend empfiehlt es sich, einige Restaurants im Voraus online zu reservieren. So vermeidet man Enttäuschungen und kann sich schon vorab auf das leckere Essen am Urlaubsort freuen. An den übrigen Abenden bleibt man dann flexibler und lässt sich treiben.

Langfristige Vorteile eines ausreichenden Urlaubs

Die Forscher der Universität von Tampere betonen, dass die positiven Effekte eines ausreichend langen Urlaubs nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig spürbar sind. Eine gute Erholung kann Burnout vorbeugen, die Arbeitsleistung steigern und die allgemeine Lebenszufriedenheit erhöhen. Daher ist es ratsam, regelmäßige und ausreichend lange Urlaubsphasen in den Jahresplan einzubauen. Gleichzeitig sollte man jedoch darauf achten, dass der Urlaub nicht zu lang wird, um den Stress nach der Rückkehr zu minimieren und eine kontinuierliche Erholung über das ganze Jahr hinweg sicherzustellen. Eine gut durchdachte und entspannte Freizeitgestaltung trägt zusätzlich zu einer tiefgehenden Regeneration bei. Auch eine kluge Vorab-Organisation, etwa durch die Reservierung von Restaurants, trägt dazu bei, dass der Urlaub stressfrei verläuft. Diese ausgewogene Mischung sichert langfristig positive Effekte für Gesundheit und Wohlbefinden

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