Kopfweh nach dem Aufwachen: Ist die Schlafposition schuld?

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Die Bedeutung der richtigen Schlafposition

Bekannt ist, dass Schlafmangel meist zu Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen führt. Doch eine andere häufige Ursache für Kopfschmerzen im Zusammenhang mit dem Schlaf wird oft übersehen: Die Art und Weise, wie man schläft. Denn eine falsche Schlafposition kann zu Verspannungen führen, die Kopfschmerzen auslösen oder verstärken können. Der zervikogene Kopfschmerz, die häufigste Form von Kopfschmerzen, die durch Nackenschmerzen verursacht werden, hat seinen Namen von der Halswirbelsäule oder dem Nacken, weil der Schmerz von dort ausstrahlt. Ursachen können Fehlhaltungen, sich wiederholende Bewegungen, Verletzungen oder eine Überanstrengung der Nackenmuskulatur sein. Eine falsche Ausrichtung während dem Schlaf kann zu Muskelverspannungen führen, die Druck auf Nerven und Blutgefäße im Kopf- und Nackenbereich ausüben und zu leichten bis sogar starken Kopfschmerzen führen können. Es gibt viele Möglichkeiten, Kopf- und Nackenschmerzen zu lindern und die Häufigkeit von Kopfschmerzen zu verringern. Dazu ist es vor allem wichtig, die eigene Schlafposition zu kennen und zu verstehen.

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Die besten Schlafpositionen bei Kopfschmerzen

Studien haben gezeigt, dass die Rücken- oder Seitenlage die optimale Schlafposition bei Kopf- und Nackenschmerzen ist. Diese Positionen verringern den Druck auf die Wirbelsäule und ermöglichen es dem Nacken, sich in einer natürlichen Position zu entspannen. Obwohl die Rückenlage als eine der gesündesten Schlafpositionen gilt, kann sie dennoch Kopfschmerzen verursachen, wenn der Kopf nicht richtig gestützt wird. Ein zu hohes oder zu flaches Kissen kann den Nacken überdehnen oder abknicken, was zu Verspannungen führen kann. Außerdem kann eine zu weiche oder zu harte Matratze die natürliche Krümmung der Wirbelsäule nicht unterstützen, was ebenfalls zu Beschwerden führen kann. Um Kopfschmerzen zu vermeiden, sollten Rückenschläfer ein Kissen verwenden, das den Nacken in einer neutralen Position stützt, und eine Matratze wählen, die ausreichend Halt bietet.

Seitenschläfer sind ebenfalls anfällig für Kopfschmerzen, wenn Kopf und Nacken nicht ausreichend gestützt werden. Ein zu niedriges Kopfkissen kann dazu führen, dass der Kopf nach unten sinkt und die Wirbelsäule abknickt, was zu Verspannungen und Kopfschmerzen führen kann. Umgekehrt kann ein zu hohes Kissen den Nacken überdehnen. Um Kopfschmerzen zu vermeiden, sollten Seitenschläfer ein Kopfkissen verwenden, das Kopf und Nacken gerade hält, und eine Matratze wählen, die genügend Unterstützung bietet, um die Wirbelsäule in einer neutralen Position zu halten.

Die ungünstige Schlafposition: Bauchschlaf

Das Schlafen auf dem Bauch ist die ungeeignetste Schlafposition, wenn es um Kopfschmerzen geht. In dieser Position wird der Kopf häufig stark gedreht, was zu einer übermäßigen Belastung der Nackenmuskulatur führt. Außerdem kann das Liegen auf dem Bauch zu einer übermäßigen Krümmung der Wirbelsäule führen, was wiederum Rückenschmerzen und zusätzliche Kopfschmerzen verursachen kann. Obwohl ausreichender Schlaf von entscheidender Bedeutung ist, um Kopfschmerzen vorzubeugen, kann eine falsche Schlafposition alle Bemühungen um einen besseren Schlaf zunichte machen. Um Kopfschmerzen zu vermeiden, ist es ratsam, die Schlafposition zu wechseln. Wenn sich das Schlafen auf dem Bauch nicht vermeiden lässt, ist es wichtig, ein ergonomisch geformtes Kopfkissen mit einer Vertiefung in der Mitte zu verwenden und die Wirbelsäule so gut wie möglich auszurichten.

Das richtige Kopfkissen wählen

Bei der Wahl des richtigen Kopfkissens zur Vermeidung von Kopfschmerzen sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Das Kissen sollte den Nacken in einer neutralen Position stützen, um Muskelverspannungen zu vermeiden. Es sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein, sondern die natürliche Krümmung der Halswirbelsäule unterstützen. Spezielle Kissen, die größer und ergonomisch geformt sind, können Beschwerden lindern. Memory-Schaumkissen zum Beispiel passen sich der Kopfform an, während Daunenkissen weicher sind. Es ist wichtig, ein Kissen zu wählen, das ausreichend Unterstützung bietet, ohne zu hart oder zu weich zu sein. Außerdem sollte sich ein gutes Kissen an verschiedene Schlafpositionen anpassen können. Es sollte für Rücken-, Seiten- und Bauchschläfer geeignet sein und Kopf und Nacken in jeder Position stützen. Auch die Haltbarkeit des Kissens spielt eine Rolle. Ja, auch Kopfkissen haben eine begrenzte Lebensdauer und sollten alle ein bis zwei Jahre ersetzt werden. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte kann ein kleines Investment in das richtige Kissen dazu beitragen, Verspannungen im Nackenbereich und Kopfschmerzen zu vermeiden, was zu einem erholsamen Schlaf führt.

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Schlafposition nicht immer schuld

Kopfschmerzen nach dem Aufwachen sind nicht immer auf eine falsche Schlafposition oder ein ungeeignetes Kopfkissen zurückzuführen. Schlafstörungen können zu einer Vielzahl von Kopfschmerzen führen, von denen viele auf bekannte Schlafprobleme wie Schlafapnoe und Schnarchen zurückzuführen sind. Studien haben gezeigt, dass bis zu 29 % der Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe und über 23 % der Patienten mit starkem Schnarchen unter morgendlichen Kopfschmerzen leiden. Auch Dehydrierung kann zu Kopfschmerzen führen. Nicht genug Wasser zu trinken verursacht nicht nur Kopfschmerzen, sondern kann auch zu Müdigkeit und Kraftlosigkeit führen. Auch das Restless-Legs-Syndrom, Stimmungsschwankungen, Zähneknirschen und zu viel Schlaf können Kopfschmerzen verursachen. Ja, man kann tatsächlich Kopfschmerzen bekommen, wenn man zu viel schläft, denn zu langer Schlaf erhöht das Risiko für Spannungskopfschmerzen. Auch Koffeinentzug, Medikamente und Allergien können Kopfschmerzen verursachen oder verschlimmern. Es ist wichtig, die zugrundeliegende Ursache der Schlafstörung zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Schlafqualität zu verbessern und die Kopfschmerzen zu lindern.

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Weitere Tipps zur Vorbeugung von Kopfschmerzen

Neben der Wahl der richtigen Schlafposition gibt es weitere Maßnahmen, die helfen können, Kopfschmerzen im Schlaf zu vermeiden. Entspannungstechniken vor dem Schlafengehen können beispielsweise helfen, Verspannungen zu lösen und den Körper auf eine erholsame Nachtruhe vorzubereiten. Eine optimierte, dunkle und kühle Schlafumgebung einschließlich einer geeigneten Matratze kann dazu beitragen, dem Körper die bestmögliche Entspannung zu bieten. Vor dem Schlafengehen sollte die Bildschirmzeit eingeschränkt werden, da das blaue Licht von Bildschirmen den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflussen kann. Blaues Licht hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin, das für die Regulierung des Schlafs verantwortlich ist. Eine weitere Möglichkeit, Verspannungen und Kopfschmerzen vorzubeugen, besteht darin, regelmäßige Bewegungs- und Dehnübungen in den Alltag zu integrieren. Diese können die Flexibilität und Kraft der Nacken- und Rückenmuskeln verbessern. Achte auch darauf, vor dem Schlafengehen ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um eine Dehydrierung zu vermeiden. Wenn du diese Maßnahmen in deinen täglichen Schlafplan integrierst, kannst du die Häufigkeit von Kopfschmerzen nach dem Aufwachen reduzieren und eine erholsame Nachtruhe erreichen. Wenn die Kopfschmerzen trotz aller Maßnahmen doch nicht nachlassen, wende dich an eine:n Ärzt:in, um den auslösenden Faktor deiner Kopfschmerzen genauer untersuchen zu können.

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