Körper und Geist im Einklang: Warum Ordnung so wichtig ist

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Die Bedeutung von Ordnung für unser Wohlbefinden

In einer Welt, die oft von Chaos und Unvorhersehbarkeit geprägt ist, scheint Ordnung ein seltenes Gut zu sein. Dennoch ist es für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung: Es schafft nicht nur äußere Strukturen, sondern beeinflusst auch unsere inneren Prozesse und kann dazu beitragen, ein Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit zu fördern. Ob zu Hause, am Arbeitsplatz oder in persönlichen Beziehungen – Ordnung umgibt uns in vielerlei Hinsicht. Eine aufgeräumte Umgebung erleichtert nicht nur den physischen Zugriff auf Dinge, sondern kann auch den Geist beruhigen. Durch klare Strukturen können wir Stress abbauen und unsere Leistungsfähigkeit steigern.

Kleine Schritte, große Wirkung

In der Stille der Zen-Klöster findet sich eine Weisheit, die auch in unseren hektischen Alltag Einzug halten kann: Ordnung im Außen führt zu Ordnung im Inneren. Das Aufräumen und Saubermachen ist nicht nur eine physische Tätigkeit, sondern auch eine meditative Praxis, die uns dabei hilft, Klarheit in unseren Gedanken und Gefühlen zu schaffen. Wenn du beginnst, deine Umgebung zu ordnen, wirst du feststellen, dass sich auch dein Geist beruhigt und du dich fokussierter und ausgeglichener fühlst. Es muss jedoch nicht immer der große Frühjahrsputz sein: Schon das Aufräumen einer einzelnen Schublade kann ein Gefühl der Erleichterung hervorrufen. Nimm dir vor, jeden Tag nur eine Kleinigkeit zu ordnen – vielleicht beginnst du damit, die herumliegenden Zeitschriften zu sortieren. Die Beständigkeit dieser Routine wird nach und nach zu einer Gewohnheit. Die tägliche Praxis des Aufräumens kann so zu einem Ritual werden, das dir hilft, deinen Tag bewusster zu beginnen beziehungsweise zu beenden.

In unserem Video erklärt die Ordnungsexpertin und Gründerin von simply organized Desiree Schweiger, welche Effekte Ordnung auf den Körper sowie Geist hat und wie man seinen Sinn für Ordnung stärkt.

Weniger ist mehr

In unserer konsumorientierten Welt ist es leicht, den Überblick zu verlieren und sich mit Dingen zu umgeben, die wir eigentlich nicht benötigen. Zen-Buddhismus und die Philosophie von Marie Kondo lehren uns, dass wahrer Reichtum nicht in der Anhäufung von Besitztümern liegt, sondern in der Fähigkeit, mit weniger glücklicher zu sein. Frage dich also bei jedem Gegenstand: „Bringt er mir Freude?“. Wenn nicht, ist es vielleicht an der Zeit, ihn loszulassen. Auch Kleidungsstücke, die länger als zwei Saisonen nicht mehr getragen wurden, sollten sich auf ihren Weg in einen Vintage Store, eine Altkleiderbox oder eine andere Form der Kleiderspende befinden. Ein weiterer Benefit: Man schafft so nicht nur Platz und Übersicht, sondern kann damit auch noch Gutes für die Umwelt tun. Mögliche Plattformen wie Sellpy oder Vinted eignen sich dafür perfekt. Aber aufgepasst: Weltweit platzen die Kleiderspenden aus allen Nähten, wie erst kürzlich eine Folge der ORF-Dokumentationsreihe Dok1 gezeigt hat. Deshalb gilt: Schon beim Einkauf gut überlegen, ob man das Kleidungsstück wirklich braucht oder ob es sich um einen Belohnungskauf handelt – das spart nicht nur Platz im Kleiderschrank, sondern auch das nötige Kleingeld.

Ordnung als Selbstfürsorge

Ordnung ist auch ein Ausdruck von Selbstliebe Wenn wir uns die Zeit nehmen, unser Leben zu organisieren und Dinge an ihren Platz zu bringen, investieren wir in unser eigenes Wohlbefinden. Es geht darum, sich selbst und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen und sich einen Raum zu schaffen, der Harmonie und Ausgeglichenheit fördert. Jeder Mensch ist dabei anders, und so gibt es auch kein universelles Ordnungssystem, das für alle passt. Es ist wichtig, eine Methode zu finden, die zu dir und deinem Lebensstil und deiner Definition von Wohlbefinden passt. Ob du nun die KonMari-Methode anwendest, Dich von Feng Shui inspirieren lässt oder eigene Systeme entwickelst – das Ziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der du dich wohl und entspannt fühlst.

Ordnung als Stressbewältigung

Studien haben gezeigt, dass ein aufgeräumtes Umfeld dazu beitragen kann, Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Wenn wir uns in einer sauberen und organisierten Umgebung befinden, fühlen wir uns oft ruhiger und gelassener. Ordnung kann daher eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Stress spielen und uns helfen, mit den Herausforderungen des Alltags besser umzugehen.

Lebensphilosophie ändern

Letztendlich kann Ordnung zu einer Lebensphilosophie werden, die über die äußere Welt hinausgeht und unser gesamtes Sein durchdringt. Indem wir Ordnung in unserem Leben pflegen, praktizieren wir Achtsamkeit und Disziplin. Wir erkennen die Bedeutung von Struktur und Harmonie und streben danach, sie in allen Aspekten unseres Lebens zu kultivieren. Die richtige Ordnungsstrategie ist also nicht nur eine äußere Notwendigkeit, sondern auch eine innere Kraft, die uns dabei unterstützt, unser volles Potenzial zu entfalten und ein entspannteres Leben zu führen.

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