Achtung Keimgefahr: Wieso du den Klodeckel immer schließen solltest

Klodeckel schließen

Deckel auf oder Deckel zu?

Hand aufs Herz: Wie oft hast du schon den Klodeckel offen gelassen, nachdem du die Toilette benutzt hast? Wahrscheinlich öfter, als du zugeben willst. Viele denken gar nicht darüber nach, und mal ehrlich, es gibt sicher spannendere Themen als die Frage: „Deckel auf oder Deckel zu?“. Doch genau hier lauert die Gefahr: Ein offener Toilettendeckel kann nämlich weit mehr Probleme verursachen, als du vielleicht denkst. Was passiert also genau, wenn man mit offenem Deckel spült?

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Der „Aerosol-Effekt“: Ein unsichtbares Problem

Jedes Mal, wenn du die Toilette spülst, passiert etwas, das du nicht sehen kannst: Eine Wolke aus winzigen Wassertröpfchen, so genannten Aerosolen, wird in die Luft geschleudert. Diese Tröpfchen sind so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht zu sehen sind, aber sie können jede Menge Bakterien und Viren mit sich tragen, die sich zuvor in der Toilette befanden. Aerosole sind extrem leicht und winzig. Sie schweben unbemerkt in der Luft und können sich rasend schnell im Raum verteilen. Die Wissenschaft geht davon aus, dass diese Partikel bis zu zwei Meter weit fliegen können – zwei Meter! Das bedeutet, dass sie jedes Mal, wenn du die Toilette spülst, wie mikroskopisch kleine Raketen durch die Gegend schießen und sich auf allem ablagern, was ihnen in die Quere kommt.

Und das ist noch nicht alles: Aerosole können stundenlang in der Luft schweben, das heißt, man atmet die Keime, die beim letzten Toilettengang in die Luft katapultiert wurden, noch lange nach dem Spülen ein. Es ist ein bisschen wie eine unsichtbare, ständig präsente Keimwolke, die man weder sehen noch riechen kann, die aber ständig ihre „Arbeit“ verrichtet. Das macht den „Aerosoleffekt“ so heimtückisch. Selbst wenn du dein Badezimmer klinisch rein hältst, können diese unsichtbaren Partikel trotzdem für eine Menge Ärger sorgen – und das nur, weil der Toilettendeckel offen gelassen wurde.

Was genau lauert in der Toilette?

In der Toilette tummeln sich viele Keime, die man nicht um sich haben möchte. Zum Beispiel die berüchtigten Escherichia coli-Bakterien, besser bekannt als E. coli. Diese Fäkalbakterien können unangenehme Bauchkrämpfe, Durchfall und sogar Erbrechen verursachen. Dabei ist E. coli nur die Spitze des Eisbergs. Weitere „Mitbewohner“ der Toilette sind Salmonellen, die ebenfalls Magen-Darm-Probleme auslösen können, und sogar Viren wie Noro- oder Rotaviren, die eine fiese Magen-Darm-Grippe verursachen. Ja, sogar Coronaviren wurden in menschlichen Ausscheidungen gefunden, also lieber kein Risiko eingehen.

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Zahnbürsten und Handtücher: Versteckte Keimquellen

Okay, mal ehrlich: Dein Badezimmer ist nicht gerade der erste Ort, der dir in den Sinn kommt, wenn du an Keimgefahr denkst. Aber genau hier lagern sich die meisten dieser fiesen Aerosole ab – und zwar genau auf den Dingen, die du täglich benutzt. Handtücher, Seifen, Rasierer – alles kann betroffen sein. Aber das Schlimmste ist wahrscheinlich die Zahnbürste. Stell dir vor, du putzt dir die Zähne mit Bakterien aus der Toilette – ein Alptraum! Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass Zahnbürsten, die in der Nähe einer offenen Toilette aufbewahrt werden, häufig mit Fäkalbakterien verunreinigt sind. Und das, obwohl man sie vielleicht nur wenige Zentimeter vom Spülkasten entfernt ablegt.

Was du tun kannst, um die Keime in Schach zu halten

Aber das ist kein Grund zur Panik. Mit ein paar einfachen Schritten kannst du dein Badezimmer von einem potenziellen Nährboden für Keime in einen sauberen und sicheren Raum verwandeln.

  1. Deckel zu, bevor du spülst: Das ist die wichtigste und zugleich einfachste Regel: Immer den Klodeckel schließen, bevor du die Spülung betätigst. Damit verhinderst du, dass die fiesen Aerosole im ganzen Raum herumschwirren. Es dauert nur eine Sekunde, macht aber einen riesigen Unterschied.
  2. Zahnbürste sicher aufbewahren: Bewahre deine Zahnbürste nicht einfach auf dem Waschbeckenrand auf, sondern steck sie in einen Schrank oder benutze einen Bürstenschutz. So gibst du den Keimen keine Chance, sich darauf niederzulassen.
  3. Regelmäßige Reinigung: Das Badezimmer sollte regelmäßig gereinigt werden – und zwar nicht nur der Fußboden! Toilette, Waschbecken und vor allem häufig berührte Flächen wie Spültasten und Lichtschalter sind die Hotspots für Keime. Ein gutes Desinfektionsmittel wirkt Wunder.
  4. Lüfte das Badezimmer: Sorge dafür, dass dein Badezimmer gut belüftet ist. Öffne das Fenster oder benutze eine Abluftanlage, um die Luftzirkulation zu fördern. So können sich Keime nicht so lange in der Luft halten.

Klodeckel zu – und das Problem ist fast gelöst

Die Sache ist ganz einfach: Es gibt keinen Grund, den Klodeckel offen zu lassen, aber viele gute Gründe, ihn zu schließen. Den Toilettendeckel vor dem Spülen zu schließen, mag eine Kleinigkeit sein, kann aber große Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Du verhinderst damit nicht nur, dass sich Keime im Badezimmer ausbreiten, sondern schützt auch die Menschen, die mit dir zusammenleben. Besonders in Haushalten mit mehreren Personen ist dies eine einfache Möglichkeit, die Verbreitung von Krankheiten zu minimieren. Es ist nicht schwer und kostet dich keine zusätzliche Zeit, aber es schützt dich vor einer Vielzahl von Bakterien und Viren, die du wirklich nicht in deinem Badezimmer haben möchtest. Also gewöhn dich daran: Deckel zu – bevor die Keime loslegen!

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