HPV-Impfung nun bis zum 30. Lebensjahr gratis
Aus einem Meer von Initiativen im Gesundheitsbereich sticht eine Nachricht der letzten Tage besonders heraus: Die österreichische Bundesregierung hat beschlossen, die HPV-Impfung für Frauen bis zum Alter von 30 Jahren gratis anzubieten. Bereits seit Februar 2023 können sich Frauen unter 21 Jahren kostenlos impfen lassen, doch die Diskussion um eine Ausweitung und wohl auch der Ansturm der Österreicherinnen haben nun dazu geführt, dass die Impfung nun für noch mehrere Frauen zur Verfügung steht. Die Schutzimpfung ist nicht nur eine wirksame Präventionsmaßnahme gegen HPV-bedingte Erkrankungen, sondern trägt auch zur Herdenimmunität bei. Die Krebshilfe Österreich bedankt sich in diesem Zusammenhang bei den Bundesländern, der Sozialversicherung und bei Bundesminister Johannes Rauch. Für den Gesundheitsminister ist die Einigung ein „wichtiger Schritt zur Umsetzung der dringend nötigen Reformen“.
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Infektion oft unbemerkt und symptomfrei
Die Anhebung der Altersgrenze für die kostenlose HPV-Impfung bis zum 30. Lebensjahr stellt einen bedeutenden Fortschritt im öffentlichen Gesundheitswesen dar. Humane Papillomaviren (HPV) werden in der Regel durch sexuelle Kontakte übertragen und sind maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs sowie anderen Krebsarten beteiligt. Heute zählt HPV zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Meistens verläuft die Infektion asymptomatisch und bleibt daher unbemerkt, was die Erkrankung so tückisch macht. Einige HPV-Stämme können jedoch bei beiden Geschlechtern zu langfristigen gesundheitlichen Schäden führen, ohne dass Symptome auftreten. Laut dem Bundesministerium erkranken in Österreich jährlich etwa 400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), was 2 % aller diagnostizierten Krebserkrankungen ausmacht. Die Zahl der Todesfälle liegt zwischen 130 und 180 pro Jahr. Die neue Maßnahme könnte die Häufigkeit von HPV-bedingten Erkrankungen erheblich reduzieren und stellt einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen Krebs dar.
Meilenstein für Frauen gegen Gebärmutterhalskrebs
Ein zentraler Aspekt in der Diskussion über die Anhebung der Altersgrenze war die Kostenfrage: Die Impfung, die dreimal verabreicht werden muss, kann je nach Institut einen vierstelligen Betrag kosten. Diese hohen Kosten können insbesondere für junge Erwachsene eine erhebliche Hürde darstellen. Die kostenlose Bereitstellung der Impfung bis zum 30. Lebensjahr verbessert die Zugänglichkeit nun erheblich. Das könnte dazu führen, dass mehr Menschen die Impfung in Anspruch nehmen, wodurch die Verbreitung des Virus weiter eingedämmt wird. Langfristig könnten die Gesundheitssysteme entlastet werden, da weniger Fälle von HPV-bedingten Krankheiten behandelt werden müssen.
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Zeitfenster für die Nachholaktion der HPV-Impfung
Vom 1. Juli 2024 bis zum 31. Dezember 2025 besteht nun die Möglichkeit, die HPV-Impfung zwischen dem 21. und 30. Geburtstag kostenlos nachzuholen. Dieses anderthalbjährige Zeitfenster eröffnet allen Anspruchsberechtigten die Chance, ihren Impfschutz zu gewährleisten und somit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge zu leisten. Insbesondere für Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren ist diese Ausweitung der Impfmaßnahme von großer Bedeutung: Da Gebärmutterhalskrebs in dieser Altersgruppe häufig auftritt, ist die kostenfreie Verfügbarkeit der HPV-Impfung ein entscheidender Schritt zur Risikominderung.
Auf der Website des Gesundheitsministeriums und bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen findest du weitere Informationen.
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