Heißhunger: Warum wir ihn trotz Hitze im Sommer bekommen

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Heißhungerattacken trotz Hitze

In den heißen Sommermonaten sind Heißhungerattacken häufiger als man denkt. Obwohl man an heißen Tagen eigentlich weniger Appetit verspürt, ist dieses Verhalten häufig zu beobachten. Der Grund ist folgendes: Die Kombination von großer Hitze und Appetitlosigkeit tagsüber führt umso häufiger zu plötzlichem Hunger am Abend. Da man tagsüber weniger Kalorien zu sich genommen hat als sonst, isst man dann unverhältnismäßig viel. Viele Menschen neigen auch dazu, während Hitzeperioden von zwei bis drei Tagen sehr wenig zu essen, um dann später am Tag, wenn es kühler wird, große Mengen zu sich zu nehmen. Diese Essgewohnheiten können zu ungesunden Ernährungsmustern führen und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen. Bauchschmerzen, Blähungen, ungewollte Gewichtszunahme und Stress sind nur einige der Folgen. Doch warum essen wir bei Hitze tagsüber so wenig, was macht das mit unserem Körper und wie können wir Heißhungerattacken vorbeugen?

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Warum die Hitze unseren Appetit beeinflusst

Während heißer Tage sinkt oft der Appetit, weil der Körper seine Energie hauptsächlich darauf verwendet, die Körpertemperatur zu regulieren. Der Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen führt dazu, dass sich der Magen leer anfühlt, was das Hungergefühl unterdrückt. Am Abend, wenn die Temperaturen fallen, setzt dann der starke Hunger ein. Dieser natürliche Rhythmus ist eine der Hauptursachen für Heißhungerattacken im Sommer. Durch das lange Fasten über den Tag hinweg signalisiert der Körper plötzlich, dass er dringend Nährstoffe benötigt, was zu übermäßigem Essen führt. Zusätzlich sorgt der Wasserverlust für ein Verlangen nach salzigen Snacks wie Chips oder Popcorn, um die verlorenen Elektrolyte wieder auszugleichen.

Die richtige Ernährung bei Hitze

Um Heißhungerattacken zu vermeiden, ist es wichtig, während der heißen Stunden regelmäßig kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Diese sollten leicht und gut verdaulich sein, wie zum Beispiel Salate, Früchte oder kalte Suppen. Diese Lebensmittel belasten den Magen nicht zu sehr und liefern dennoch die nötigen Nährstoffe. Eine ausgewogene Ernährung mit einer Mischung aus Proteinen, gesunden Fetten und Kohlenhydraten hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und plötzlichen Hungerattacken vorzubeugen. Regelmäßiges Essen in kleinen Portionen verhindert, dass der Körper in den „Hunger-Modus“ übergeht und am Abend überkompensiert.

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Lebensmittel, die hydrieren und erfrischen

n den heißen Sommermonaten ist es besonders wichtig, den Körper gut hydriert zu halten. Bestimmte Lebensmittel sind hierfür besonders geeignet, da sie nicht nur den Flüssigkeitshaushalt unterstützen, sondern auch wertvolle Nährstoffe liefern. Diese Lebensmittel helfen, den Körper kühl zu halten, den Durst zu stillen und Heißhungerattacken zu reduzieren. Hier sind zehn Lebensmittel, auf die man im Sommer setzen sollte:

  • Wassermelone: Mit ihrem hohen Wassergehalt von über 90 % ist Wassermelone perfekt, um den Körper zu hydrieren. Sie ist zudem reich an Vitaminen A und C.
  • Gurken: Auch sie bestehen zu einem Großteil aus Wasser und sind daher ideal für heiße Tage. Sie enthalten wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium.
  • Tomaten: Sie sind nicht nur erfrischend, sondern auch eine gute Quelle für Vitamin C, Kalium und Antioxidantien wie Lycopin.
  • Zucchini: Diese vielseitige Gemüseart ist leicht, erfrischend und hydratisierend. Zucchini enthalten außerdem wertvolle Nährstoffe wie Vitamin A und Kalium.
  • Erdbeeren: Diese süßen Beeren sind nicht nur lecker, sondern auch hydratisierend und reich an Vitamin C, Mangan und Ballaststoffen.
  • Orangen: Zitrusfrüchte wie Orangen sind ausgezeichnete Quellen für Vitamin C und enthalten viel Wasser, was sie zu einer perfekten Erfrischung macht.
  • Pfirsiche: Mit ihrem hohen Wassergehalt und ihrem Gehalt an Vitaminen A und C sowie Ballaststoffen sind Pfirsiche eine ausgezeichnete Wahl für den Sommer.
  • Ananas: Diese tropische Frucht ist nicht nur erfrischend, sondern liefert auch Enzyme, die die Verdauung unterstützen, sowie Vitamin C und Mangan.
  • Sellerie: Er hat einen sehr hohen Wassergehalt und liefert gleichzeitig wichtige Vitamine und Mineralstoffe, darunter Vitamin K, Kalium und Folat.
  • Kokoswasser: Dieses Wunderwasser ist ein natürlicher Isodrink und ideal zur Rehydrierung. Es enthält Elektrolyte wie Kalium, Natrium und Magnesium, die bei hohen Temperaturen verloren gehen.

Indem man diese erfrischenden und hydratisierenden Lebensmittel in die Sommerernährung integriert, kann man sicherstellen, dass der Körper ausreichend mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt ist. Dies hilft nicht nur, Heißhungerattacken vorzubeugen, sondern unterstützt auch bei der Vorbeugung von Hitzewallungen und einem sogenannten Hitzeschlag, der bei zu wenig Flüssigkeit im Körper vorkommen kann.

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Lebensmittel, die vermieden werden sollten

Im Gegensatz dazu gibt es Lebensmittel, die bei Hitze vermieden werden sollten, da sie den Körper belasten und dehydrieren können. Schwere, fettige Speisen und zuckerreiche Nahrungsmittel können das Verdauungssystem strapazieren und das Durstgefühl verstärken. Auch koffeinhaltige Getränke und Alkohol sollten reduziert werden, da sie den Flüssigkeitshaushalt negativ beeinflussen. Hier sind fünf Lebensmittel, die man bei Hitze möglichst meiden sollte:

  • Fast Food: Schwere, fettige Speisen wie Burger, Pommes und Pizza sind schwer verdaulich und belasten den Magen. Sie können das Durstgefühl erhöhen und tragen nicht zur Hydration bei.
  • Fettige Fleischgerichte: Gerichte wie Braten, fette Steaks oder Schweinefleisch sind bei Hitze nicht ideal, da sie viel Energie für die Verdauung benötigen und den Körper zusätzlich erhitzen können.
  • Zuckerreiche Lebensmittel: Süßigkeiten, Gebäck und gesüßte Getränke enthalten viel Zucker, was den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lässt und anschließend einen schnellen Abfall verursacht. Dies kann zu weiteren Heißhungerattacken führen.
  • Koffeinhaltige Getränke: leider auch Kaffee sowie Cola und Energy-Drinks sind nicht ideal. Sie wirken harntreibend und können den Körper dehydrieren. Es ist besser, auf Wasser, ungesüßte Tees oder natürliche Fruchtsäfte zurückzugreifen.
  • Alkohol: So schade es ist, aber der geliebte Aperol im Sommer ist auch keine gute Idee. Alkoholische Getränke entziehen dem Körper Flüssigkeit und können zu Dehydration führen. Gerade bei hohen Temperaturen sollte der Alkoholkonsum stark eingeschränkt werden.

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Fazit: Mahlzeiten nicht auslassen

Heißhungerattacken im Sommer sind ein häufiges Problem, das durch die richtige Ernährung und Essgewohnheiten gemildert werden kann. Regelmäßige, leichte Mahlzeiten und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind der Schlüssel, um den Körper gesund und hydriert zu halten. Indem man sich auf wasserreiche und nährstoffreiche Lebensmittel konzentriert und ungesunde Optionen meidet, kann man die Sommermonate genießen, ohne unter plötzlichem Heißhunger zu leiden. Diese Maßnahmen helfen auch, das Risiko eines Hitzeschlags zu verringern, da wasserhaltige Lebensmittel den Körper stabil halten. Achtsamkeit und Planung beim Essen sind besonders bei hohen Temperaturen wichtig, um das allgemeine Wohlbefinden.  Es ist auch wichtig, regelmäßige Essenszeiten einzuhalten, um Heißhungerattacken am Abend zu vermeiden. Wichtig ist dabei, dass der Körper kontinuierlich mit Nährstoffen und Flüssigkeit versorgt wird, um optimal zu funktionieren und den Sommer in vollen Zügen genießen zu können. Und keine Sorge, das bedeutet nicht, dass man nur die empfohlenen Lebensmittel essen sollte: Ein Teller Pasta, ein leckeres Eis oder auch eine Portion Popcorn ist in Maßen nämlich auch gesund – und zwar für die Seele.

Triggerwarnung:

Dieser Artikel behandelt Themen wie Fettreduzierung und Gewichtsverlust, die potenziell für manche Menschen belastend sein können. Bitte denke daran, dass eine ausgewogene und vor allem ausreichende Ernährung wichtig ist, um gesund zu bleiben. Wenn du dich in einer schwierigen Phase hinsichtlich deiner Essgewohnheiten befindest, empfehlen wir, dich mit jemandem auszutauschen oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

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