Hast du das Gefühl, dass die Haare an deinen Beinen immer weniger werden, obwohl du weder rasiert, noch eine Waxing- oder Laserbehandlung gemacht hast? Für viele mag das wie eine willkommene Veränderung wirken, denn wer will schon ständiges Rasieren oder Waxing? Doch so erfreulich die glatte Haut auch erscheinen mag, sie könnte ein Hinweis auf ernsthafte gesundheitliche Probleme sein und ein Grund, einen Arzt aufzusuchen.
Durchblutungsstörungen als Warnsignal
Eines der ernsthaften Alarmsignale für Haarausfall an den Beinen ist eine Durchblutungsstörung. Wenn die Arterien, die das Blut zu deinen Beinen transportieren, verengt sind, wird die Blutzufuhr zu den Haarfollikeln stark reduziert. Das bedeutet, dass weniger Sauerstoff und Nährstoffe an die Haarwurzeln gelangen und der Haarwuchs zum Erliegen kommt.
Diese Krankheit betrifft nicht nur das Haarwachstum, sondern kann auch andere schwere Symptome verursachen, wie Schmerzen in den Beinen, besonders beim Gehen, und eine Kälteempfindlichkeit der Haut.
Wenn du solche Symptome in Verbindung mit Haarausfall bemerkst, solltest du sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um mögliche Kreislauferkrankungen zu diagnostizieren und zu behandeln.
Schilddrüsenerkrankungen
Ein weiteres ernstzunehmendes Signal für Haarausfall an den Beinen können Schilddrüsenerkrankungen sein. Sowohl eine Unterfunktion (Hypothyreose) als auch eine Überfunktion (Hyperthyreose) der Schilddrüse können dazu führen, dass der Haarwachstumszyklus gestört wird.
Besonders bei einer Unterfunktion, bei der die Schilddrüse nicht genug Hormone produziert, kann der Körper seine Ressourcen für lebensnotwendige Funktionen sparen und das Haarwachstum verlangsamen.
Diabetes und andere chronische Krankheiten
Haarausfall an den Beinen kann auch ein Symptom für Diabetes sein, insbesondere wenn die Krankheit schlecht kontrolliert wird. Hohe Blutzuckerwerte über längere Zeit können zu Schäden an den Blutgefäßen führen, was wiederum den Haarwuchs beeinträchtigt.
Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder Vaskulitis können ebenfalls Haarausfall verursachen, da sie Entzündungen und Schäden an den Blutgefäßen und Organen im gesamten Körper auslösen.
Wenn du an Diabetes leidest oder eine chronische Erkrankung hast, die deine Durchblutung oder dein Immunsystem beeinflusst, könnte Haarausfall ein frühes Anzeichen für eine Verschlechterung deines Zustands sein.
Hormone im Ungleichgewicht – Eine stille Gefahr
Hormonelle Veränderungen können bei Frauen zu Haarausfall führen – und das klingt zunächst harmlos. Doch hinter diesem scheinbar unauffälligen Symptom kann sich ein ernstes Problem verstecken. Ein hormonelles Ungleichgewicht, verursacht durch die Wechseljahre, Schilddrüsenerkrankungen oder das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), kann deinen Haarausfall an den Beinen massiv verstärken.
Stehst du vor den Wechseljahren oder kämpfst mit einem hormonellen Ungleichgewicht? Dein Hormonspiegel verändert sich, und das kann den Haarwachstumszyklus ordentlich durcheinanderbringen.
Auch wenn hormonbedingter Haarausfall meist nicht lebensbedrohlich ist, solltest du ihn nicht einfach hinnehmen. Achte darauf, diesen Zustand zu überwachen, um späteren, unerwünschten Folgen vorzubeugen.
Wenn Medikamente zum Haarausfall führen
Medikamente können ebenfalls eine häufige, aber unterschätzte Ursache für Haarausfall sein. Blutverdünner, Chemotherapie oder Steroide gehören zu den gängigsten Medikamenten, die Haarausfall verursachen können. Besonders nach einer Chemotherapie ist Haarausfall an allen Körperstellen, einschließlich der Beine, weit verbreitet.
Auch einige Medikamente, die du gegen andere gesundheitliche Beschwerden einnehmen musst, können den Haarwuchs negativ beeinflussen. Wenn du kürzlich mit einer neuen Medikation begonnen hast und Haarausfall bemerkst, solltest du es mit deine:r Ärzt:in besprechen, um zu prüfen, ob der Haarausfall durch das Medikament verursacht wird und ob Alternativen möglich sind.
Diese Ursachen sind ungefährlich
Nicht jeder Fall von Haarausfall an den Beinen ist besorgniserregend. Der Haarausfall kann auch durch den natürlichen Alterungsprozess, vorübergehende hormonelle Veränderungen (wie während der Schwangerschaft) oder Stress ausgelöst werden.
Auch bei intensivem Reiben der Haut oder durch enge Kleidung können die Haare an den Beinen dünner werden. Diese Ursachen sind in der Regel vorübergehend und müssen meist nicht behandelt werden.
Sollte der Haarausfall jedoch über längere Zeit bestehen bleiben oder mit anderen gesundheitlichen Symptomen einhergehen, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam.
Wann ist es Zeit, zum Arzt zu gehen?
Wenn du plötzlich merkst, dass die Haare an deinen Beinen in großen Mengen ausfallen, solltest du nicht zögern, einen Arzt oder Ärztin aufzusuchen. Besonders, wenn du gleichzeitig Schmerzen, Schwellungen, Rötungen oder sogar Fieber bemerkst, könnte etwas Ernsteres dahinterstecken.
Und wenn du zusätzlich kalte Füße oder schmerzende Beine hast, ist das ein weiteres Alarmzeichen, das du nicht ignorieren solltest. Ein möglicher Kreislaufstörung könnte die Ursache sein, die dringend behandelt werden muss.
Dein:e Ärzt:inwird deine medizinische Geschichte genau durchleuchten, Bluttests machen und die Ursache des Haarausfalls schnell auf den Grund gehen.
Mehr dazu: Haarausfall stoppen: Tipps zum Schutz und was die Forschung verrät