Fenster putzen, Teppiche ausschlagen, Schrankfächer auswischen – der Frühling ist endlich da, und es wird höchste Zeit, das Zuhause auf Hochglanz zu bringen. Doch was viele nicht wissen: Tausende Menschen landen jedes Jahr nach Unfällen beim Putzen im Krankenhaus.
2024 mussten in Österreich laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit rund 26.700 Menschen nach Haushaltsunfällen medizinisch behandelt werden, 4.000 davon allein beim Frühjahrsputz. Aber warum passiert das eigentlich so oft? Und noch viel wichtiger: Wie kannst du diese Putz-Pannen vermeiden?
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Das sind die typischen Unfallursachen beim Frühjahrsputz
Putzen klingt harmlos, fast meditativ – aber wer schon einmal kopfüber unter einem Schrank festgesteckt oder sich mit einem Fenstergriff die Stirn gestoßen hat, weiß: Das Saubermachen hat seine Tücken. Besonders beim Frühjahrsputz, wenn der gesamte Haushalt auf den Kopf gestellt wird, lauern die Gefahren überall. Ablenkung, Hektik und der unerschütterliche Wille, alles an einem einzigen Tag zu erledigen, sind die größten Unfallverursacher.
Und die Folgen? Die Klassiker unter den Putz-Unfällen sind Stürze von wackeligen Leitern, ungewollte Kollisionen mit Möbelkanten und schmerzhafte Begegnungen mit zerbrochenem Glas. Knochenbrüche, Schnittwunden und gezerrte Muskeln sind die unschöne Erinnerung daran, dass Sauberkeit manchmal ihren Preis hat.
Gefahren beim Arbeiten in der Höhe
Der absolute Klassiker unter den Putzunfällen: der Sturz von der Leiter. Wer Fenster putzt oder Gardinen abhängt, muss oft in die Höhe. Eine instabile Leiter oder gar ein wackeliger Stuhl wird dann schnell zur Gefahrenquelle. Ein unbedachter Schritt, ein Moment der Unachtsamkeit – und schon geht es schneller als gewünscht Richtung Boden.
Damit das nicht passiert, sollte eine stabile, rutschfeste Leiter mit breiten Stufen verwendet werden. Vor dem Aufsteigen unbedingt prüfen, ob sie sicher steht. Und ganz wichtig: Nicht akrobatisch zur Seite lehnen, sondern lieber die Leiter umstellen. Denn nichts ruiniert den Frühjahrsputz so sehr wie ein unfreiwilliger Ausflug ins Krankenhaus.
Rutschgefahr durch nasse Böden
Auch Rutschgefahr ist eine ernstzunehmende Bedrohung. Nasse Böden sind besonders gefährlich, vor allem auf Fliesen oder Laminat, wo schon ein kleiner Wasserfleck zu einer gefährlichen Rutschbahn werden kann. Ein falscher Schritt und der Frühjahrsputz endet unerwartet auf dem Boden.
Die Lösung? Rutschfeste Schuhe anziehen, Mitbewohner:innen vor der tückischen Feuchtigkeit warnen und clever wischen: lieber in kleinen Abschnitten arbeiten und den Boden zwischendurch trocknen lassen, bevor man hektisch durch den Raum eilt.
Schnittverletzungen durch zerbrochenes Glas
Beim Fensterputzen oder Aufräumen kann schnell etwas zu Bruch gehen – und schon liegen Scherben auf dem Boden. Glasbruch gehört zu den häufigsten Ursachen für schmerzhafte Schnittverletzungen, und wer einmal mit blutendem Finger über den Fliesen hockte, weiß: Das will man vermeiden.
Deshalb gilt die goldene Regel: Handschuhe anziehen. Statt mit bloßen Händen in die Scherben zu greifen, lieber zu Besen und Kehrblech greifen. Wer besonders vorsichtig ist, kann die letzten kleinen Splitter mit einem feuchten Papiertuch aufnehmen – sicher ist sicher!
Gefährliche Reinigungsmittel
Der Duft von Zitronenfrische und Lavendel klingt verlockend – doch nicht alle Reinigungsmittel sind harmlos. Starke Chemikalien können die Haut angreifen und die Atemwege reizen. Wer dann noch auf die „clevere“ Idee kommt, verschiedene Mittel zu mischen, riskiert giftige Dämpfe, die buchstäblich die Luft zum Atmen nehmen.
Deshalb gilt: Immer Handschuhe tragen, für gute Belüftung sorgen und niemals starke Reiniger kombinieren. Besonders gefährlich ist die Mischung aus Chlor mit Essig oder Ammoniak – dabei entsteht der stark reizende und giftige Chlorgas.
Vierbeinige Unfallverursacher
Unsere tierischen Mitbewohner lieben es, sich in den Putztrubel einzumischen – mit oft unbeabsichtigten, aber spektakulären Folgen. Viele Katzen und Hunde sind während des Frühjahrsputzes besonders neugierig. Sie laufen zwischen den Beinen herum, springen auf frisch gewischte Tische oder stoßen Putzeimer um. Das kann schnell zu Stürzen und anderen Unfällen führen.
Die beste Strategie um dem vorzubeugen? Während intensiver Putzaktionen die Tiere in einem anderen Raum unterbringen. So bleiben sowohl Vierbeiner als auch Zweibeiner unversehrt – und die Wohnung tatsächlich sauber.
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Darum solltest du den Frühjahrsputz aufteilen
Ein Frühjahrsputz-Marathon ist keine gute Idee, denn je müder du wirst, desto eher passieren Missgeschicke. Statt dich in einen einzigen, endlosen Putzmarathon zu stürzen, solltest du lieber klug vorgehen: Regelmäßige Pausen einlegen, den Putzplan auf mehrere Tage aufteilen und dich nicht unnötig unter Druck setzen.
Auch die richtige Ausrüstung macht einen großen Unterschied. Rutschfeste Schuhe, bequeme Kleidung und gegebenenfalls Schutzbrillen oder Handschuhe sind keine unnötigen Extras, sondern wichtige Sicherheitshelfer. Und noch ein Tipp: Räum Hindernisse wie herumstehende Putzeimer oder Kabel rechtzeitig aus dem Weg – sonst ist der nächste Stolperunfall nur eine Frage der Zeit.
Wenn du die richtigen Vorsichtsmaßnahmen triffst, bleibt das Putzen sicher – und du kannst das Frühlingserwachen in vollen Zügen auskosten.