Face Yoga: Das sind die typischen Fehler

Welche Fehler sollte man bei Face Yoga unbedingt vermeiden?

Boom durch Social Media

Seit der Pandemie hat Face Yoga einen regelrechten Boom erlebt, der auch heute nicht abebbt. Während der Lockdowns, als Beauty-Salons geschlossen waren, suchten viele Frauen nach Wegen, ihrem Gesicht auch ohne ihre Lieblings-Dermatologen Frische und Spannkraft zu verleihen.

Obwohl Face Yoga schon länger existiert, hat es in den letzten Jahren dank Social Media einen echten Aufschwung erlebt. Auf Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok explodierten die Inhalte zu diesem Thema förmlich: Influencer:innen teilen ihre Face-Yoga-Routinen, posten Anleitungen und zeigen spezielle Techniken, die jeder einfach zu Hause nachmachen kann.

Doch was genau steckt hinter diesem Trend? Face Yoga ist im Grunde ein Workout für die Gesichtsmuskeln. Ähnlich wie beim klassischen Yoga geht es darum, durch gezielte Bewegungen bestimmte Muskelgruppen zu aktivieren, zu dehnen und zu entspannen – nur eben im Gesicht.

Die Idee dahinter: Wenn wir unseren Körper durch Training in Form bringen können, warum dann nicht auch unser Gesicht? Die regelmäßige Anwendung von Face Yoga soll Falten vorbeugen, die Haut straffen und für einen strahlenderen Teint sorgen.

Viele, die es regelmäßig praktizieren, schwören auf die Methode als natürliche und sanfte Alternative zu Botox oder anderen invasiven Anti-Aging-Behandlungen. Doch kann es wirklich invasive Methoden ersetzen und vor allem, kann man dabei auch Fehler machen und übertreiben?

Mehr dazu: Face Yoga: Mehr als nur eine Anti-Aging-Methode

Vorteile von Face Yoga und der „Botox-Vergleich“

Auf Social Media ist Face Yoga mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Beauty-Routine vieler Influencer:innen geworden. Einige von ihnen haben durch ihre Face-Yoga-Tutorials eine enorme Reichweite aufgebaut und sich eine treue Community geschaffen.

Millionen von Views auf TikTok und Instagram beweisen, dass der Trend viele begeistert. Ob einfache Dehnübungen für zwischendurch oder detaillierte 10-Minuten-Sessions: Die regelmäßigen Übungen fördern gezielt die Durchblutung der Gesichtshaut, was sie frischer und strahlender wirken lässt.

Zudem hilft es dabei, die Gesichtsmuskeln zu kräftigen und so schlaffe Haut zu straffen. Viele Nutzer:innen berichten online auch von einem mehr konturierten Gesicht und einem allgemein gesünderen Hautbild. Aber nicht nur optisch hat Face Yoga Vorteile: Es kann auch helfen, Verspannungen im Gesicht und im Kieferbereich zu lösen, die oft durch Stress oder eine angespannte Mimik verursacht werden.

So ist ist für viele nicht nur ein Mittel für gesündere Haut, sondern auch eine tägliche Auszeit vom Stress – und das ganz bequem von zu Hause aus. Durch diese Kombination aus ästhetischen und gesundheitlichen Effekten gewinnt die Methode immer mehr an Beliebtheit.

Trotzdem muss man realistisch bleiben: Face Yoga ist nicht mit Botox-Injektionen vergleichbar, und es wäre falsch, die Massagetechniken des Face Yoga als gleichwertige Alternative zu betrachten. Während Face Yoga darauf abzielt, die Gesichtsmuskulatur durch gezielte Übungen zu aktivieren und zu stärken, verfolgt Botox einen völlig anderen Ansatz.

Bei einer Botox-Injektion wird das Neurotoxin direkt in den Muskel gespritzt, um diesen vorübergehend zu lähmen. Das führt dazu, dass bestimmte Muskelbewegungen – und somit auch Mimikfalten – für eine gewisse Zeit reduziert oder ganz unterdrückt werden.

Der entscheidende Unterschied liegt also in der Wirkweise: Face Yoga stärkt und fördert die Beweglichkeit der Gesichtsmuskeln, während Botox die Muskelaktivität blockiert. Während regelmäßiges Gesichts Yoga mit der Zeit zu einer Verbesserung des Hautbilds und einer gewissen Straffung führen kann, sind die Ergebnisse von Botox deutlich schneller und drastischer. Es kann innerhalb weniger Tage tiefe Falten glätten, was durch reines Muskeltraining nicht erreicht werden kann.

In unserem Video erklärt die internationale Face Yoga-Lehrerin Olivia Szmidt, worauf man beim Gesichts-Yoga achten sollte, welche Vorteile man erwarten kann und vor allem, ob Face Yoga ein Ersatz für Botox sein kann.

Kann zu viel Face Yoga schaden?

Auch wenn Face Yoga viele positive Effekte hat, kann man es, wie bei jeder Form von Training, übertreiben. Zu häufige oder falsch ausgeführte Übungen können das Gegenteil bewirken. Zum Beispiel kann das übermäßige Dehnen der Gesichtsmuskeln die Haut überbeanspruchen, was langfristig zu einer Erschlaffung führen kann.

Anstatt die Haut zu straffen, könnten so sogar neue Falten entstehen. Zudem brauchen die Gesichtsmuskeln, genauso wie die Körpermuskeln, ausreichend Zeit zur Erholung. Wer Face Yoga übertreibt, riskiert, dass die Muskeln dauerhaft angespannt bleiben, was Verspannungen oder sogar Schmerzen auslösen kann. Hier gilt also: Weniger ist manchmal mehr.

Expert:innen empfehlen, Face Yoga etwa 3-5 Mal pro Woche für jeweils 10-20 Minuten zu praktizieren. So kann die Muskulatur effektiv trainiert werden, ohne sie zu überlasten. Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, die Übungen korrekt und bewusst auszuführen. Ein übermäßiges oder tägliches Training, insbesondere mit zu viel Druck oder falscher Technik, kann die Haut unnötig strapazieren.

Zu viel Face Yoga kann zudem zu einem „puffy“ Gesicht führen. Das geschieht, wenn die Übungen die Durchblutung so stark anregen, dass die Lymphflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen kann. Das führt zu Schwellungen und lässt das Gesicht aufgedunsen wirken, statt straffer und definierter. Um dies zu vermeiden, sollten die Übungen immer in Maßen durchgeführt und ausreichend Pausen zur Regeneration eingelegt werden.

Mehr dazu: Lympfdrainage und Face Yoga: Deshalb boomt die Anti-Aging Methode

Typische Fehler: Was man beim Face Yoga vermeiden sollte

Viele, die mit Face Yoga anfangen, machen typische Fehler, die die Effektivität der Übungen beeinträchtigen können. Einer der häufigsten Fehler ist, zu viel Druck auf die Haut auszuüben, was anstelle von Straffung zu Falten führen kann. Ebenso konzentrieren sich manche zu sehr auf einzelne Gesichtspartien, wie die Stirn oder den Augenbereich, und vernachlässigen andere wichtige Zonen. Das führt zu einem unausgewogenen Training, das dem Gesicht eine unnatürliche Balance verleihen kann.

Ein weiterer häufiger Fehler betrifft die Vorbereitung der Haut. Viele verwenden das falsche Serum oder gar keines, was dazu führt, dass die Haut während der Übungen unnötig strapaziert wird. Für Face Yoga sollte idealerweise ein leichtes, hydratisierendes Serum verwendet werden, um die Haut elastisch zu halten und Reibung zu reduzieren.

Auch das Durchführen der Übungen mit ungewaschenen Händen oder nicht gereinigten Fingernägeln kann problematisch sein, da Bakterien so auf die Gesichtshaut gelangen und Irritationen oder Unreinheiten verursachen können.

Schließlich spielt auch Ungeduld eine große Rolle: Wer zu schnell sichtbare Ergebnisse erwartet, tendiert dazu, die Übungen zu oft oder zu intensiv zu machen, was letztlich kontraproduktiv ist. Geduld und die richtige Technik sind entscheidend – Tutorials oder professionelle Kurse helfen, die Übungen korrekt zu erlernen und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.

Balance is the key

Face Yoga kann eine tolle Methode sein, um die Haut zu straffen und frischer aussehen zu lassen – vorausgesetzt, es wird richtig und in Maßen praktiziert. Es bietet viele Vorteile, von einem strahlenderen Hautbild bis hin zu mehr Entspannung im Alltag. Aber wie bei allem gilt: Übertreibung schadet mehr, als sie nützt.

Wer zu intensiv oder falsch trainiert, riskiert Falten, Schwellungen oder Verspannungen. Der Schlüssel liegt darin, die Übungen mit der richtigen Technik und einem bewussten, entspannten Ansatz in den Alltag zu integrieren. So wird Face Yoga zur perfekten Ergänzung deiner Beauty-Routine – nicht nur, um die Haut zu straffen, sondern auch, um dir regelmäßig etwas wertvolle Me-Time zu gönnen.

Es schenkt dir einen Moment der Entspannung, in dem du dich ganz auf dich selbst konzentrieren kannst, ohne den Druck, sofortige Ergebnisse zu erwarten. Face Yoga ist somit nicht nur ein Beauty-Boost, sondern auch eine kleine Selbstfürsorge für Körper und Geist.

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