Expertin erklärt: Wie schädlich ist UV-Nagellack für zu Hause?

Boom durch Social Media

UV-Nagellack erlebt derzeit einen regelrechten Boom, besonders in Drogeriemärkten. Viele wollen sich die regelmäßigen Besuche im Nagelstudio sparen und setzen stattdessen auf DIY-Maniküren zu Hause. Die praktischen Sets, bestehend aus UV-Lampen und Lacken, sind mittlerweile günstig erhältlich und einfach in der Anwendung. Durch Social Media und unzählige DIY-Tutorials, die Schritt-für-Schritt-Anleitungen bieten, hat sich der Trend noch weiter verstärkt. So wird es für immer mehr Menschen attraktiv, professionelle Ergebnisse ohne hohe Kosten selbst zu erzielen. Doch wie gelingt es und worauf sollte man achten? Wir haben bei der Nagelexpertin Loeonie Löscher von Neonail nachgefragt.

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UV-Lack vs klassischer Nagellack

Der Unterschied zwischen UV-Lack und klassischem Nagellack liegt vor allem in der Haltbarkeit und dem Aushärtungsprozess. Während herkömmlicher Nagellack an der Luft trocknet und in der Regel nur wenige Tage hält, wird UV-Lack unter einer speziellen UV-Lampe ausgehärtet und bleibt bis zu zwei Wochen makellos. Dadurch splittert UV-Lack weniger schnell ab und behält länger seinen Glanz. Klassischer Nagellack hingegen ist flexibler in der Anwendung, da er sich schnell auftragen und entfernen lässt. Allerdings müssen hier oft regelmäßige Nachbesserungen erfolgen und die schnellere Absplitterung kann für viele ein absolutes No-Go sein. Für diejenigen, die also auf Langlebigkeit setzen, ist UV-Lack eine beliebte Alternative, während klassischer Nagellack für spontane Farbwechsel noch immer beliebt ist.

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Die Anwendung von UV-Nagellack

Wer beim UV-Nagellack das perfekte Ergebnis möchte, muss bei der Anwendung einige Schritte beachten. Leonie Löscher, Expertin von Neonail, erklärt: „Zuerst werden die Naturnägel in Form gefeilt, die Nagelhaut sanft zurückgeschoben, dann der Nagel leicht mattiert und abgereinigt.“ Wichtig ist dabei, die Nägel nach der Reinigung nicht mehr zu berühren. „Kratzen oder mit dem entfetteten Nagel an die Haut kommen sollte unbedingt vermieden werden, da der Lack sonst nicht richtig haftet,“ betont Löscher. Danach wird der UV-Lack in Schichten aufgetragen und unter der UV-Lampe ausgehärtet – für einen langanhaltenden, makellosen Look.

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Anti-Aging-Hack

Was man bei der UV-Maniküre auch machen kann: Spezielle UV-Schutz-Handschuhe tragen. Der Grund? Das UV-Licht, das beim Aushärten des Nagellacks verwendet wird, kann die Haut langfristig schädigen und frühzeitige Anzeichen von Hautalterung fördern. Diese speziellen Handschuhe, die oft nur die Fingerspitzen freilassen, sind darauf ausgelegt, schädliche UV-Strahlen abzuwehren und schützen so deine Hände effektiv vor übermäßiger UV-Belastung. Der Anti-Aging-Effekt ist ein zusätzlicher Vorteil, denn er sorgt dafür, dass deine Hände nicht nur schön aussehen, sondern auch länger „jung“ und weich bleiben. Wenn du regelmäßig UV-Lack verwendest, ist es definitiv eine Überlegung wert, solche Handschuhe zu tragen. So kannst du mit einem guten Gefühl deine Nägel verschönern, ohne dabei die Gesundheit deiner Haut zu vernachlässigen.

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Typische Fehler bei der Entfernung von UV-Nagellack

Ist der Nagel nachgewachsen, spätestens dann bemerkt man: Der UV-Lack muss gewechselt werden und entfernt. Doch auch das Entfernen von UV-Lack erfordert etwas Know-how, damit der Naturnagel nicht leidet. Häufige Fehler, so Leonie Löscher, passieren beim „falschen Anrauen des Lacks, zu kurzer Einwirkzeit des Acetonremovers oder zu hektischem Entfernen mit dem Rosenholzstäbchen.“ Diese Fehler können nicht nur den Nagel unnötig strapazieren, sondern auch zu brüchigen und geschwächten Nägeln führen, was langfristige Folgen für ihre Gesundheit haben kann. Ein typischer Fehler ist das Anrauen des Lacks mit zu grobem Material, was den Naturnagel verletzen kann. Es ist wichtig, ein feines Buffer- oder Feilmaterial zu verwenden, um die oberste Schicht des UV-Lacks behutsam zu bearbeiten, ohne den Nagel selbst zu schädigen. Außerdem ist es entscheidend, den Acetonremover ausreichend einwirken zu lassen – mindestens 10 bis 15 Minuten sind ideal. Denn das ermöglicht es dem Produkt, in den Lack einzudringen und ihn aufzulösen, was den Prozess deutlich erleichtert und ein schonenderes Entfernen ermöglicht. Eine häufige Ungeduld führt dazu, dass viele die Entfernung zu schnell und mit zu viel Druck durchführen. Die Verwendung eines Rosenholzstäbchens kann eine effektive Methode sein, um den Lack abzunehmen, jedoch sollte das sanft geschehen. Zu schnelles oder kräftiges Drücken kann den Naturnagel schädigen oder sogar Risse verursachen.

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UV-Nagel-Sets für zu Hause boomen

Dünne Nägel? Das solltest du beachten

Wer von Natur aus dünne oder empfindliche Nägel hat, sollte besonders vorsichtig mit UV-Nagellack umgehen. Diese Nägel sind oft anfälliger für Brüche und Schäden, weshalb eine sanfte und durchdachte Vorgehensweise noch wichtiger ist. Leonie Löscher empfiehlt: „Bei dünnen Nägeln sollte eine kräftigere Base verwendet werden, wie zum Beispiel eine Fiberglas-Base, die den Nagel durch feine Fiberglaspartikel zusätzlich stärkt.“ Diese speziellen Basen sind so formuliert, dass sie nicht nur Halt geben, sondern auch dazu beitragen, die Nagelstruktur zu schützen und zu stabilisieren. Zudem ist es wichtig, den Naturnagel nicht zu stark anzubuffern, um die sensible Nagelstruktur nicht weiter zu schwächen. Ein sanftes Anrauen der Nageloberfläche ist zwar notwendig, um eine optimale Haftung des UV-Lacks zu sichern, jedoch sollte man darauf achten, es mit einem feinen Buffer oder einer sanften Feile zu tun. Übermäßiges Buffern kann die Nageloberfläche schädigen und zu einer erhöhten Brüchigkeit führen.

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Extra Must-Haves für gesunde und starke Nägel

Für gepflegte Nägel reicht es nicht, nur den UV-Lack richtig aufzutragen und zu entfernen. Eine gute Nagelpflegeroutine ist das A und O. „Für mich sind Handpeeling, Nagelöl und Handcreme absolute Must-Haves,“ so Löscher. Besonders Nagelöl sollte regelmäßig verwendet werden, um die Nägel vor dem Austrocknen zu schützen. Handpeelings entfernen abgestorbene Hautzellen, und eine gute Handcreme spendet Feuchtigkeit, damit die Nägel eine gesunde Umgebung haben.

Darüber hinaus kann eine ausgewogene Ernährung ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Nägel haben. Nährstoffe wie Biotin, Kollagen, Zink und Proteine sind entscheidend für die Nagelgesundheit und können helfen, die Festigkeit und Dicke der Nägel zu verbessern. Die Integration dieser Nährstoffe in die tägliche Ernährung unterstützt nicht nur die Nägel, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Wer diese Tipps beachtet, kann auch mit dünnen Nägeln eine UV-Lackierung genießen, ohne das Risiko von langfristigen Schäden einzugehen. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit wird es möglich, schöne, gesunde Nägel zu erhalten, die alle Blicke auf sich ziehen.

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