Der Hype um Protein
Protein-Shakes sind für viele Fitnessbegeisterte ein unverzichtbarer Bestandteil ihrer Ernährung, um Muskelmasse aufzubauen und diese zu erhalten. Zahlreiche Studien bestätigen, dass eine Nahrungsergänzung mit Eiweiß die Regeneration zu beschleunigen und so den Trainingserfolg und auch die Gewichtsabnahme unterstützen kann. Die Beliebtheit von Shakes und anderen proteinreichen Nahrungsmitteln hat daher in den letzten Jahren nicht nur bei Sportlern, sondern auch in der breiten Masse zugenommen. Die Regale der Supermärkte sind voll von High-Protein Produkten, und der obligatorische Eiweiß-Shake nach dem Training gehört für viele zum fixen Ritual. Die Auswahl an Geschmacksrichtungen ist dabei endlos – von Marshmallow über Snickers bis hin zu Apfelkuchen ist alles dabei. Doch neben den Vorteilen lauert ein potenzielles Problem: Einige klagen über Hautunreinheiten wie Pickel und Unebenheiten nach dem regelmäßigen Konsum von Proteinprodukten über einen längeren Zeitraum. Aber sind Hautprobleme tatsächlich auf Protein-Shakes zurückzuführen?
Whey Protein in Kritik
Protein-Shake ist nicht gleich Protein-Shake. Es gibt verschiedene Sorten und Inhaltsstoffe, die je nach Markt und Herstellung variieren. Der klassische Protein-Shake ist meistens mit Milcheiweiß angereichert. Eine aktuelle Studie vom April 2024 untersuchte den Einfluss von Milcheiweiß auf Akne. Dabei wurde ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Shakes mit angereichertem Milcheiweiß, so genannten Whey Protein-Shakes, und dem Auftreten von Hautunreinheiten festgestellt. Die Studie zeigte, dass die Reaktion je nach Geschlecht unterschiedlich ausfiel: Bei den weiblichen Probanden waren der Gesamtkonsum von Milch und der Konsum von Magermilcheiweiß mit Akne assoziiert, während bei den männlichen Probanden nur der Konsum von Magermilcheiweiß mit Akne in Zusammenhang stand. Dabei wurde auch auf andere Studien verwiesen, die zeigten, dass ein hoher Milcheiweißkonsum mit einem erhöhten Risiko für Hautunreinheiten verbunden sein kann. Das angereicherte Milcheiweiß, das in vielen Protein-Shakes enthalten ist, kann also demnach auch zu unebener und unreiner Haut führen. Doch dabei ist wichtig zu betonen, dass es individuell verschieden sein kann und vor allem von der Menge der täglich konsumierten Protein-Shakes abhängt. Denn Proteinpulver allein muss nicht zwangsläufig zu Hautproblemen führen. Es ist wichtig zu wissen, dass individuelle Empfindlichkeiten gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen zu Hautreaktionen führen können und dass die Dosis wie bei allem eine zentrale Rolle spielt.
Qualitätskontrolle
Neben der richtigen Dosierung spielt die Qualität des Proteins eine entscheidende Rolle, um Unreinheiten der Haut zu vermeiden. Besonders bei minderwertigen Eiweiß-Shakes können Hautreaktionen wie Pickel und Akne ausgelöst werden. Nicht jedes Produkt wird von jedem Körper gleich gut vertragen. Zudem stehen bestimmte Vitamine wie B12 und B6 im Verdacht, Hautunreinheiten zu begünstigen oder bestehende Hautprobleme zu verschlimmern. Allerdings nur, wenn sie im Übermaß im Shake enthalten sind. Auch auf den Zuckergehalt sollte man achten, denn manche Protein-Shakes oder andere eiweißhaltige Lebensmittel enthalten viel Zucker, der wiederum die Zellerneuerung hemmt und die Haut uneben werden lässt.
Mehr dazu: Achtung Zuckerfalle: Vermeide diese High-Protein Produkte
Andere Whey-Formen
Zwei beliebte Formen von Whey Protein-Shakes werden oft als Alternative zum herkömmlichen Konzentrat angeboten: Auf der einen Seite steht das Whey Protein-Isolate, das durch einen zusätzlichen Filtrationsprozess einen höheren Proteingehalt pro Portion aufweist und gleichzeitig weniger Fett und Kohlenhydrate enthält. Zum anderen gibt es Whey Protein-Hydrolate, das durch einen zusätzlichen enzymatischen Hydrolyseschritt hergestellt wird. Dabei werden die Proteinketten in kleinere Peptide und Aminosäuren aufgespalten, was zu einer schnelleren und effizienteren Aufnahme im Körper führen kann. Diese schnelle Aufnahme macht Whey Protein-Hydrolate besonders beliebt für die Einnahme direkt nach dem Training. Beide Formen bieten eine hohe Eiweißversorgung und sind für die meisten Menschen gut verträglich. Die Expertin von Optimum Nutriton, Ana Bocia, verrät uns, immer mehr auf Isolate und Hydrolate setzen. „Viele Menschen mit Laktoseintoleranz vertragen Isolate und Hydrolate zum Beispiel viel besser als das klassische Whey Protein.“
Weitere Shake-Alternativen
Für Personen, die nach dem Konsum von allen Formen von Whey Protein-Shakes zu Hautproblemen neigen, gibt es eine weitere Form der Alternative: Pflanzliche Protein-Shakes. Diese werden zunehmend angeboten und können eine verträglichere Möglichkeit darstellen. Die Auswahl reicht von Soja, Hanf und anderen pflanzlichen Eiweißquellen wie Erbsen, Reis, Leinsamen und Chia in Form von Proteinpulvern. Diese Optionen bieten nicht nur eine hochwertige und sichere Eiweißversorgung, sondern sind je nach Hersteller meist auch reicher an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen.
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