Cortisol-Face: Wie gefährlich ist die Trendbewegung?

Cortisol-Face einer Frau

Was genau ist ein Cortisol-Face?

In unserer stressigen, schnelllebigen Welt ist Stress ein ständiger Begleiter. Cortisol, das oft als „Stresshormon“ bezeichnet wird, spielt dabei eine Schlüsselrolle. Es wird von der Nebennierenrinde ausgeschüttet und hilft, unseren Stoffwechsel, das Immunsystem und den Blutdruck in Schach zu halten. Wenn wir gestresst sind, produziert der Körper mehr Cortisol, um uns die Energie zu geben, die wir brauchen. Aber wie so oft kann zu viel des Guten auch negative Folgen haben – und das betrifft nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unser Aussehen.

Hier kommt der Begriff „Cortisol-Face“ ins Spiel. Er beschreibt Veränderungen im Gesicht, die durch dauerhaft erhöhte Cortisolspiegel entstehen. Zu den typischen Merkmalen gehören ein rundes, aufgequollenes Gesicht, dunkle Augenringe und eine blasse, fahl wirkende Haut. Diese Symptome entstehen, weil der Körper bei chronischem Stress in einen „Notfallmodus“ schaltet, was zu Wassereinlagerungen und Fettansammlungen im Gesicht führt. Das Resultat? Ein müdes, ungesundes Aussehen. Auf Social Media kursieren zahlreiche Posts und Videos zu diesem Thema, die oft Fragen aufwerfen. Wann spricht man tatsächlich von einem Cortisol-Face, wie kann man es behandeln und warum kann der Begriff Cortisol Face sogar negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Psyche haben?

@flewdstresscare LOWER YOUR CORTISOL LEVELS BABE! these are three of some of the things you can do to help fight your stress! 🫶 #stresscare #magnesiumbath #cortisolmanagement #cortisolface ♬ original sound – Flewd Stresscare

Die Verbindung zwischen Stress und Aussehen

Stress ist nicht nur eine psychische Belastung, sondern hat auch körperliche Auswirkungen. Chronischer Stress führt zu einer konstant erhöhten Produktion von Cortisol, was wiederum zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen kann, darunter Schlafstörungen, Gewichtszunahme und ein geschwächtes Immunsystem. Die Auswirkungen auf das Gesicht sind dabei ein sichtbares Symptom, das Betroffene oft als erstes bemerken. Dunkle Augenringe entstehen beispielsweise, weil das Cortisol den Blutdruck erhöht und die feinen Blutgefäße unter den Augen stärker durchblutet werden. Gleichzeitig kann es zu einem beschleunigten Abbau von Kollagen kommen, wodurch die Haut schlaffer und älter wirkt.

 

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Welche Ursachen hat ein erhöhtes Cortisollevel?

Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann verschiedene Ursachen haben. Neben akuten Stresssituationen, wie beruflichem Druck oder emotionalen Belastungen, können auch Schlafmangel, ungesunde Ernährung und fehlende körperliche Aktivität zu einer langfristigen Erhöhung des Cortisols führen. Aber auch gesundheitliche Probleme, wie das Cushing-Syndrom, können eine übermäßige Cortisolproduktion verursachen. Beim Cushing-Syndrom wird zu viel Cortisol von den Nebennieren freigesetzt, was nicht nur zum Cortisol-Face, sondern auch zu Gewichtszunahme am Bauch, Muskelschwäche und Hautveränderungen führen kann.

Mehr dazu: Anti-Stress: Cortisolspiegel auf natürliche Art und Weise senken

Wie kann man ein Cortisol-Face behandeln?

Glücklicherweise ist das Cortisol-Face nicht irreversibel, und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, es zu behandeln. Zunächst einmal ist es wichtig, den Stress zu reduzieren. Stressmanagement-Techniken wie Meditation, Yoga und Atemübungen können dabei helfen, den Cortisolspiegel zu senken und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Es gibt jedoch auch andere Ursachen, die ein Cortisol-Face auslösen können. Ernährungsfaktoren, wie ein hoher Salzkonsum oder Alkohol, führen oft zu Wassereinlagerungen und Schwellungen. Allergische Reaktionen können ebenfalls Schwellungen im Gesicht verursachen. Darüber hinaus können bestimmte Medikamente, wie Steroide, Wassereinlagerungen und Aufblähungen hervorrufen. Auch medizinische Erkrankungen, etwa Hypothyreose oder Nierenerkrankungen, können zu Schwellungen im Gesicht führen. Schlafmangel ist ein weiterer Faktor, der ein aufgeblähtes Erscheinungsbild begünstigen kann. Eine ausgewogene Ernährung, genügend Schlaf und regelmäßige Bewegung sind also entscheidend, um ein aufgedunsenes Gesicht loszuwerden und dabei den Hormonhaushalt zu stabilisieren. In schwerwiegenderen Fällen, wie beim Cushing-Syndrom, ist jedoch eine ärztliche Behandlung erforderlich, um das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen. Zusätzlich können kosmetische Maßnahmen wie Feuchtigkeitscremes oder die Einnahme von Kollagenpräparaten helfen, die äußeren Anzeichen zu mildern und ein frisches, straffes Hautbild zu fördern.

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Face-Yoga als Gamechanger

Ein Cortisol-Face kann ebenfalls durch Face Yoga verbessert werden: Durch den Einsatz von Gua-Sha-Steinen und speziellen Massagetechniken wird der Lymphfluss angeregt, was Schwellungen und „Puffyness“ reduziert. Zudem helfen gezielte Atemtechniken dabei, die innere Anspannung abzubauen und das Cortisollevel zu senken. Diese Kombination von Entspannung und Lymphdrainage fördert nicht nur ein frisches, straffes Hautbild, sondern wirkt auch als natürlicher Anti-Stress-Booster. Face Yoga ist somit eine sanfte und sehr effektive Methode, Körper und Geist in Einklang zu bringen.

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Das Gesicht als Spiegel des Stresses

Das Cortisol-Face ist ein spannendes Beispiel dafür, wie stark innere Belastungen unser äußeres Erscheinungsbild beeinflussen können. Ein dauerhaft hoher Cortisolspiegel kann nicht nur gesundheitliche, sondern auch ästhetische Probleme mit sich bringen, die unser Selbstbewusstsein und Wohlbefinden beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig auf die Signale unseres Körpers zu reagieren und aktiv gegensteuern. Stressmanagement und ein gesunder Lebensstil sind entscheidend, um nicht nur das Cortisol-Face zu verhindern, sondern auch unser allgemeines Wohlbefinden zu steigern. Doch auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff Cortisol Face spielt eine wesentliche Rolle.

Rundes Gesicht muss nicht immer ein Cortisol-Face sein

Es ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig zu betonen, dass ein volleres Gesicht nicht zwangsläufig auf einen erhöhten Cortisolspiegel oder das sogenannte Cortisol-Face hinweist. Menschen haben von Natur aus unterschiedliche Gesichtsformen, und genetische Faktoren spielen dabei eine große Rolle. Ein rundes Gesicht kann auch einfach eine individuelle Schönheit sein, die sich je nach Lebensphase und Alter verändert. Zudem können Gewichtszunahme und hormonelle Veränderungen, wie sie beispielsweise in der Pubertät oder während der Schwangerschaft vorkommen, ebenfalls zu einem runderen Gesicht führen, ohne dass dies mit erhöhtem Cortisol zusammenhängt.

Gerade auf Social Media Plattformen wie TikTok wird der Trend zum Cortisol-Face stark betont, wobei oft übersehen wird, dass besonders auf dieser Plattform viele Nutzer:innen noch im Wachstum sind und möglicherweise einfach „Babyspeck“ haben. Daher sollten wir kritisch hinterfragen, ob alle Gesichtszüge, die wir beobachten, wirklich durch Stress und Hormone bedingt sind. Es ist entscheidend, das individuelle Erscheinungsbild und die verschiedenen Ursachen zu berücksichtigen, anstatt sich von verallgemeinernden Trends mitreißen zu lassen.

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Warum der Begriff sogar gefährlich werden kann

Die Trendbewegung, bei der viele junge Menschen online über ihr sogenanntes „Cortisol-Face“ sprechen und versuchen, es loszuwerden, kann insbesondere für Teenager gefährlich sein. Zum einen ist der Begriff „Cortisol-Face“ nicht immer zutreffend, da nicht jede Hautveränderung auf erhöhten Stress zurückzuführen ist. Zum anderen befinden sich Jugendliche in einer entscheidenden Phase ihrer Entwicklung, in der sie ein gesundes Körperbild und Selbstwertgefühl aufbauen sollten. Solche Trends können zu unnötigem Druck führen und das Selbstbewusstsein der Betroffenen beeinträchtigen. Die ständige Konfrontation mit den vermeintlich perfekten Gesichtern, die eine starke Jawline haben und kein Gramm Fett im Gesicht, kann bei vielen Unsicherheiten auslösen und dazu führen, dass sie ihr eigenes Aussehen kritisch hinterfragen.

Um diesem bestimmten Schönheitsideal eines schlanken und definierten Gesichts zu entsprechen, ziehen einige Jugendliche sogar in Erwägung, kosmetische Eingriffe wie „Buccal Fat Removal“ durchführen zu lassen, obwohl das oft gar nicht nötig ist. Dieser Eingriff, von dem gesagt wird, dass auch Bella Hadid ihn gemacht hat, kann im Alter unangenehme Folgen haben. Ein schmaleres Gesicht kann später dünner und weniger straff wirken, was zu Fältchen führt, die sich nur schwer wieder zurückbilden. Der Druck, schlank und straff im Gesicht auszusehen, kann auch dazu führen, dass junge Menschen ungesunde Diäten ausprobieren oder sogar extrem abnehmen, nur um einem idealisierten Bild zu entsprechen. Deshalb ist es wichtig, diesen Trend kritisch zu betrachten und den Jugendlichen zu zeigen, wann es sich wirklich um ein Coritsol-Face handelt und nicht um ein normales Gesicht in diesem Alter.

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