Buchinger Heilfasten: Was du über diese Methode wissen solltest

Wie funktioniert Buchingers Heilfasten?

Heilfasten: Eine lange Tradition

Intervallfasten ist in den letzten Jahren das absolute Nonplusultra für viele Menschen geworden, die auf Instagram und Co. vor allem mit Vorher-Nachher-Fotos und Videos von ihren Fortschritten beim Abnehmen und Gesunden Fasten glänzen. Doch Fasten an sich ist kein neuer Food Trend -beziehungsweise „NoFood-Trend“-, sondern eine uralte Tradition, die von verschiedenen Kulturen über Jahrtausende hinweg gepflegt wurde.

Es gibt zahlreiche Fastenpraktiken, die sich teils über Jahrhunderte entwickelt haben, und jede dieser Methoden verfolgt ihre eigene Philosophie und Herangehensweise. Eine der bekanntesten und etabliertesten Fastenmethoden ist auch das Buchinger Heilfasten, das von Dr. Otto Buchinger zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Doch was genau steckt hinter dieser Methode, welche gesundheitlichen Vorteile verspricht sie und wie unterscheidet sie sich von anderen Fastentechniken?

Was ist das Buchinger Heilfasten?

Heilfasten nach Buchinger war eigentlich für Menschen in Krankenhäusern, die an chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselproblemen litten. Heute ist es jedoch eine etablierte Methode, die eine klare Philosophie verfolgt: Der Körper wird durch eine vollständige Reduktion der Nahrungsaufnahme gereinigt und regeneriert.

Diese Methode basiert also darauf, dass der Körper bei fehlender Nahrungsaufnahme die eigenen Reserven nutzt und sich von Abfallstoffen und Toxinen befreit. Das bedeutet also: Während des Fastens verzichtet man auf feste Nahrungsmittel und konsumiert ausschließlich Flüssigkeiten wie Wasser, Kräutertees, frisch gepresste Säfte oder Gemüsebrühen.

Besonders wichtig beim Buchinger Heilfasten ist, dass die Fastenkur nicht alleine durchgeführt wird. Eine ärztliche Begleitung und professionelle Betreuung spielen eine zentrale Rolle. Fasten soll nicht als Selbstversuch verstanden werden, sondern als ein ganzheitlicher Prozess, bei dem der Körper von innen heraus gestärkt wird. Bewegung, Entspannung und Achtsamkeit sind dabei genauso wichtig wie der Verzicht auf Nahrung.

Buchinger Heilfasten vs. andere Fastenmethoden

Das Buchinger Heilfasten ist nicht die einzige Methode, die Entgiftung und Heilung verspricht. Eine weitere beliebte Methode ist die F.X. Mayr-Kur, die auf dem österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr basiert. Während das Buchinger Heilfasten vor allem auf vollständige Nahrungsreduktion setzt, verfolgt die Mayr-Methode einen sanfteren Ansatz. Hier werden leicht verdauliche Nahrungsmittel wie Zwieback, Milchprodukte und Gemüse zu sich genommen, während gleichzeitig die Verdauung durch spezielle Anwendungen wie Massagen und Leberwickel unterstützt wird. Ziel dieser Methode ist es, den Körper zu entlasten und die Verdauungsfunktionen zu optimieren.

Fasten nach F.X Mayr
Wenig Kalorien und Entlastung für den Darm ist bei den meisten Fastenspeisen das Ziel

Das bekannteste Fasten ist jedoch vermutlich das Intervallfasten, auch intermittierendes Fasten genannt. Anders als beim Buchinger Heilfasten, bei dem über mehrere Tage oder Wochen vollständig auf feste Nahrung verzichtet wird, setzt das Intervallfasten auf regelmäßige Essenspausen innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens. Dabei gibt es verschiedene Varianten wie 16:8 (16 Stunden Fasten, 8 Stunden Essenszeit) oder 5:2 (5 Tage normal essen, 2 Tage stark reduzierte Kalorienaufnahme).

Im Gegensatz zum Buchinger Heilfasten, das oft unter medizinischer Aufsicht durchgeführt wird und auf eine umfassende Entgiftung des Körpers abzielt, lässt sich Intervallfasten leichter in den Alltag integrieren. Der Vorteil: Man muss keine langen Fastenperioden durchstehen und kann trotzdem von positiven Effekten wie verbesserter Fettverbrennung, besserer Insulinempfindlichkeit und einer gesteigerten Zellregeneration profitieren.

Die gesundheitlichen Vorteile des Fastens: Was sagen die Studien?

Fasten ist längst nicht nur eine spirituelle oder religiöse Praxis, sondern hat auch wissenschaftlich nachweisbare gesundheitliche Vorteile. Zahlreiche Studien belegen, dass Fasten in verschiedenen Formen positive Auswirkungen auf den Körper hat. So zeigt beispielsweise eine neue Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift „Cell Metabolism“ veröffentlicht wurde, dass Intervallfasten die Insulinempfindlichkeit verbessert und das Risiko von Stoffwechselerkrankungen senken kann.

Aber auch die kardiovaskuläre Gesundheit profitiert vom Fasten. Forscher haben in einer Untersuchung aus dem Jahr 2024 im „JAMA Internal Medicine“ festgestellt, dass längere Fastenperioden das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können. Fasten kann den Blutdruck und die Blutfettwerte senken, was die allgemeine Herzgesundheit unterstützt.

Ein weiteres spannendes Ergebnis kam aus dem „Science Direct“, das zeigte, dass Fasten die Produktion von Gehirn-Botenstoffen wie dem Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF) anregt, der für die Gesundheit und das Wachstum von Nervenzellen wichtig ist. Diese Erkenntnisse bestätigen, dass Fasten nicht nur den Körper reinigt, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit steigern kann.

Welche Risiken gibt es beim Fasten?

Obwohl Fasten viele gesundheitliche Vorteile bietet, ist es nicht für jeden geeignet. Besonders Menschen mit bestehenden Erkrankungen wie Diabetes, Gastritis,  Herzerkrankungen oder Essstörungen sollten vor Beginn eines Fastenprogramms unbedingt einen Arzt befragen sowie die Vor- und Nachteile abwägen.

Beim Buchinger Heilfasten kann es zu anfänglichen Nebenwirkungen kommen, wie etwa Kopfschmerzen, Schwindel oder Müdigkeit. Diese Reaktionen sind oft die Folge des Nahrungsentzugs und der Umstellung des Körpers auf den Fastenzustand.

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Fasten als Lebensstil: Mehr Achtsamkeit und Balance

Fasten ist nicht nur eine Methode zur Gewichtsreduktion oder Heilung, sondern kann auch als Gelegenheit genutzt werden, den eigenen Lebensstil nachhaltig zu verändern. Es ist eine Einladung, sich bewusst mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen und Achtsamkeit zu entwickeln. Fasten nach Buchinger bietet eine tiefgehende Gelegenheit zur Selbstreflexion und zur Entwicklung neuer, gesünderer Gewohnheiten.

Viele berichten von einer besseren emotionalen Balance und einer positiven Veränderung ihrer Beziehung zu Essen. Fasten kann dabei helfen, alte, ungesunde Gewohnheiten hinter sich zu lassen und langfristig eine neue Perspektive auf Ernährung und Lebensführung zu gewinnen.

 

 

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