Auch zuhause vor keimen nicht sicher
Dein Zuhause ist ein Ort der Geborgenheit, ein Rückzugsort, der dir Sicherheit bieten soll. Doch was viele nicht wissen: Hinter sauberen Oberflächen und vertrauten Gegenständen lauern unsichtbare Gefahren. Keime, Bakterien und Schimmelpilze gehören in jeder Wohnung zum Alltag.
Während die meisten Mikroorganismen harmlos sind, können einige von ihnen ernsthafte Gesundheitsrisiken darstellen. Durchfallerkrankungen, Entzündungen oder gar Blutvergiftungen können auf Keime zurückzuführen sein, die sich in deinem Haushalt befinden. Doch wo genau verstecken sich diese gefährlichen Mikroben in deinem Zuhause, und welche Hygienemaßnahmen kannst du ergreifen, um dich vor ihnen zu schützen?
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Die unsichtbare Bedrohung in der Küche
Die Küche ist nicht nur der zentrale Ort für die Zubereitung von Speisen, sondern leider auch ein bevorzugter Lebensraum für Keime. Der Spülschwamm, das Geschirrtuch und der Putzlappen gehören zu den schmutzigsten Gegenständen in deinem Haushalt.
Diese Helferlein sind fast immer feucht und nehmen Speisereste auf, die ein ideales Nährmedium für Bakterien wie E. coli und Salmonellen darstellen. Wenn du mit diesen Utensilien Oberflächen reinigst, verteilst du die Keime oft unbemerkt weiter – selbst auf deine sauberen Teller oder die Arbeitsfläche.
Damit deine Küche nicht zur Keimschleuder wird, solltest du Schwämme und Lappen regelmäßig bei mindestens 60 °C in der Waschmaschine waschen und wöchentlich austauschen. Noch hygienischer ist es, den Spülschwamm durch eine Spülbürste zu ersetzen, die du nach jedem Gebrauch in der Spülmaschine reinigen kannst. Auch das Geschirrtuch sollte nicht länger als ein paar Tage in Gebrauch bleiben, da es ebenfalls Keime aufnimmt, wenn du damit deine Hände oder Oberflächen abtrocknest.
Der Kühlschrank ist ein weiterer Hotspot für Keime. Besonders das Gemüsefach ist ein Sammelpunkt für Mikroorganismen, die sich durch die hohe Feuchtigkeit und mögliche Verunreinigungen von Obst und Gemüse ansiedeln.
Studien haben gezeigt, dass sich in vielen Kühlschränken mehr Keime befinden als auf einer durchschnittlichen Toilette. Um das zu verhindern, reinige deinen Kühlschrank mindestens viermal im Jahr gründlich mit einer Lösung aus Wasser und Essig. Diese wirkt antibakteriell und ist gleichzeitig umweltfreundlich. Lebensmittel solltest du in gut verschlossenen Behältern lagern, um eine gegenseitige Kontamination zu vermeiden.
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Bakterienfalle Badezimmer
Das Badezimmer ist ein weiterer Ort, an dem sich Bakterien und Schimmelpilze besonders wohlfühlen. Nasse Zahnbürstenhalter, feuchte Handtücher und die warme Umgebung machen es Keimen leicht, sich zu vermehren. Selbst wenn du deine Zahnbürste gründlich ausspülst, tropft oft Wasser in den Zahnbürstenhalter, wo sich mit der Zeit Staphylokokken oder E. coli ansiedeln können.
Auch die Duschabflüsse sind ein Ort, an dem sich Krankheitserreger aus Hautschuppen und Seifenresten ansammeln. Sie bilden mit der Zeit einen schleimigen Biofilm, der schwer zu entfernen ist.
Eine regelmäßige Reinigung der Zahnbürstenhalter und Abflüsse ist daher essenziell. Spüle den Zahnbürstenhalter einmal pro Woche mit heißem Wasser aus oder reinige ihn in der Spülmaschine. Den Abfluss kannst du mit einem Teelöffel Bleichmittel und heißem Wasser desinfizieren, um den Biofilm zu beseitigen. Darüber hinaus sollten Handtücher nicht länger als drei Tage benutzt werden, bevor sie bei mindestens 60 °C gewaschen werden.
Mehr dazu: Achtung Keimgefahr: Wieso du den Klodeckel immer schließen solltest
Die versteckten Gefahren in der Waschmaschine
Die Waschmaschine gilt oft als Garant für Sauberkeit, doch sie selbst kann ein Keimherd sein. Vor allem bei niedrigen Waschtemperaturen (30 oder 40 °C) überleben viele Mikroorganismen und setzen sich in der Maschine ab.
Besonders Gummidichtungen und das Flusensieb sind ein Sammelplatz für Keime, die bei der nächsten Wäsche wieder auf die Kleidung übertragen werden können. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie ältere Personen oder Menschen nach einer Chemotherapie, kann das gesundheitliche Risiken bergen.
Um das zu verhindern, solltest du regelmäßig einen Waschgang bei 60 °C durchführen, insbesondere für Unterwäsche, Handtücher und Putzlappen. Auch bleichmittelhaltige Waschmittel können helfen, Keime abzutöten.
Die Gummidichtungen und das Flusensieb solltest du einmal im Monat gründlich reinigen. Lass außerdem die Tür der Waschmaschine nach jedem Waschgang offen, damit die Maschine vollständig trocknen kann und keine Feuchtigkeit für Keime übrig bleibt.
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Elektronik: Keime auf Tastaturen und Fernbedienungen
Fernbedienungen, Smartphones und Computertastaturen gehören zu den am häufigsten genutzten Gegenständen im Haushalt – und gleichzeitig zu den am seltensten gereinigten. Auf diesen Oberflächen sammeln sich Keime wie Staphylokokken und Enterokokken, die über die Hände weiter verbreitet werden können. Gerade wenn mehrere Personen dieselben Geräte nutzen, steigt das Risiko, Krankheitserreger zu übertragen.
Es lohnt sich, diese Oberflächen regelmäßig zu desinfizieren. Ein weiches Tuch und ein alkoholhaltiges Reinigungsmittel reichen aus, um die meisten Keime zu beseitigen. Achte darauf, dass keine Flüssigkeit in die Geräte eindringt, besonders bei Fernbedienungen oder Tastaturen.
Schimmelpilze oft unterschätzt
Schimmelpilze sind ein stiller, aber gefährlicher Begleiter im Haushalt. Sie wachsen nicht nur in offensichtlichen Bereichen wie feuchten Badezimmerfugen, sondern auch an versteckten Orten wie hinter Möbeln oder unter Teppichen. Ihre Sporen können in die Atemluft gelangen und Allergien, Atemwegsprobleme oder sogar ernsthafte Lungenerkrankungen verursachen. Besonders gefährlich wird es, wenn toxische Schimmelarten wie Aspergillus oder Candida wachsen.
Die beste Vorbeugung gegen Schimmel ist eine gute Belüftung. Öffne die Fenster regelmäßig, besonders nach dem Duschen oder Kochen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Im Winter hilft Stoßlüften, während im Sommer Luftentfeuchter eine sinnvolle Ergänzung sein können. Solltest du bereits Schimmel entdeckt haben, entferne ihn schnellstmöglich mit speziellen Schimmelentfernern oder lass einen Fachmann kommen, wenn der Befall großflächig ist.
Die gefährlichsten Keime im Haushalt
Neben den Schimmelpilzen gibt es auch andere Keime im Haushalt, die sogar noch gefährlicher sein können. Dazu gehört Campylobacter, ein Bakterium, das häufig durch rohes Fleisch oder unzureichend gereinigte Küchenoberflächen übertragen wird. Es kann Magen-Darm-Infektionen und in seltenen Fällen Nervenschäden verursachen.
Auch multiresistente Keime wie MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) sind ein ernsthaftes Problem. Diese Keime sind gegen viele Antibiotika resistent und können durch Wunden oder unzureichende Hygiene in den Körper gelangen.
Es ist wichtig, solche Keime ernst zu nehmen und auf eine sorgfältige Hygiene zu achten. Regelmäßiges Händewaschen, gründliches Reinigen von Oberflächen und die richtige Lagerung von Lebensmitteln tragen dazu bei, die Verbreitung dieser gefährlichen Erreger zu minimieren.
Mehr dazu: Schutz vor resistenten Bakterien: So gehen wir richtig mit Antibiotika um
Wer sollte besonders aufpassen?
Besonders Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie etwa während einer Chemotherapie oder bei schweren chronischen Erkrankungen, sind anfälliger für Infektionen durch Keime im Haushalt. Auch ältere Menschen oder kleine Kinder können gefährdet sein, da ihr Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist bzw. mit den Jahren seine Abwehrkräfte abbauen kann.
Für diese Risikogruppen ist es besonders wichtig, auf eine strenge Hygiene zu achten. Bereiche, die häufig mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen, wie Spülschwämme, Handtücher oder Kühlschränke, sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, um die Keimbelastung zu minimieren. Hier empfiehlt es sich, einen besonders hohen Fokus auf die Sauberkeit zu legen und gegebenenfalls desinfizierende Reinigungsmittel zu verwenden.
Sauberkeit schützt deine Gesundheit
Keime sind ein natürlicher Bestandteil unseres Lebens, doch mit einfachen Hygienemaßnahmen kannst du die gefährlichsten Erreger in deinem Haushalt minimieren. Regelmäßiges Reinigen, Desinfizieren und Lüften sind der Schlüssel, um deine vier Wände zu einem sicheren Ort zu machen.
So schützt du nicht nur dich selbst, sondern auch deine Familie vor den unsichtbaren Gefahren, die sich in deinem Zuhause verstecken. Achte besonders in Haushalten mit Risikogruppen auf eine besonders gründliche Hygiene, um Infektionen zu vermeiden und ein gesundes Zuhause zu gewährleisten.
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