Wenn der Frühling in Wien Einzug hält, gibt es nicht nur mildere Temperaturen und längere Tage zu genießen. Ein ganz besonderes Highlight für Feinschmecker:innen und Naturfreunde beginnt: die Bärlauchzeit! Ob als Pesto, Suppe oder im Strudel – frischer Bärlauch bringt den Frühling direkt auf den Teller.
Während das grüne Kraut in Supermärkten und auf Wochenmärkten erhältlich ist, bleibt das Sammeln der frischen Pflanzen ein ganz besonderes Erlebnis. Denn das Pflücken des Bärlauchs macht nicht nur den Teller zu einem Genuss, sondern verwandelt den Ausflug in die Natur in ein kleines Abenteuer. Doch wo kann man in Wien und Umgebung am besten Bärlauch sammeln? Wir haben die Top-Spots für dich zusammengestellt – inklusive Tipps, wie du ihn sicher erkennst und was du beachten solltest.
1. Wilhelminenberg (16. Bezirk)
Der Wilhelminenberg bietet eine der besten Adressen für Bärlauchsammler in Wien. Besonders um das Schloss Wilhelminenberg herum wächst der Bärlauch in großen Mengen. Wer mit dem Bus 46A oder 46B hinauffährt, kann direkt an den Waldrändern nach dem aromatischen Kraut suchen und sich den Korb füllen. Die Aussicht auf Wien sorgt zusätzlich für eine entspannte Pause.
2. Prater (2. Bezirk)
Der Wiener Prater ist nicht nur für seine berühmte Hauptallee bekannt, sondern auch für seine Bärlauchvorkommen. Abseits der belebten Wege und in den waldigen Gebieten, etwa entlang des Oberen Heustadlwassers, kann man zahlreiche Bärlauchfelder entdecken. Hier lässt sich das Frühlingskraut sogar mitten in der Stadt finden.
3. Augarten (2. Bezirk)
Der Augarten, ein wahres Bärlauch-Paradies im Herzen Wiens, bietet mit seinen schattigen, feuchten Ecken ideale Bedingungen für das wilde Kraut. Besonders in den frühen Morgenstunden lässt sich hier eine reiche Ernte einholen. Doch da der Park bei Vierbeinern äußerst beliebt ist, solltest du darauf achten, dass der Bärlauch nicht mit Hundekot oder anderen Verunreinigungen in Kontakt gekommen ist, bevor du ihn pflückst.
4. Pötzleinsdorfer Schlosspark (18. Bezirk)
Dieser idyllische Park in Währing ist bekannt für seine weiten Grünflächen und schattigen Wege – ideale Bedingungen für Bärlauch. Besonders im Frühling verwandelt sich der Pötzleinsdorfer Schlosspark in ein grünes Meer aus Bärlauch. Wenn du dem “Frauenpfad” folgst, wirst du schnell fündig.
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5. Jubiläumswarte (19. Bezirk)
Die Jubiläumswarte bietet nicht nur eine großartige Aussicht auf Wien, sondern auch reichlich Bärlauch entlang des Stadtwanderwegs 4. Eine Wanderung zum Aussichtspunkt ist die perfekte Gelegenheit, um Bärlauch zu sammeln und gleichzeitig die Natur zu genießen.
6. Lainzer Tiergarten (13. Bezirk)
Im Lainzer Tiergarten wächst Bärlauch in Hülle und Fülle, besonders in den Waldgebieten abseits der Hauptwege. Der Tiergarten ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber, und wer auf den schattigen Wegen nach Bärlauch sucht, wird sicher fündig. Denke daran, nur abseits der Hauptwege zu pflücken, um die Natur zu schonen.
7. Wienerwald (südwestlich von Wien)
Der Wienerwald erstreckt sich über weite Teile rund um Mödling, Klosterneuburg und Baden und ist ein wahres Paradies für Bärlauchsammler:innen. Besonders in den feuchten und schattigen Wäldern findest du hier in den Frühlingsmonaten zahlreiche Bärlauchfelder. Ideal für eine Wanderung oder einen Spaziergang.
8. Lobau (22. Bezirk)
Die Lobau ist ein einzigartiges Naturschutzgebiet, in dem Bärlauch an vielen Stellen wächst. Allerdings ist das Sammeln hier aufgrund des Naturschutzes eingeschränkt. Daher solltest du dich vorher informieren und sicherstellen, dass du in erlaubten Bereichen sammelst. Die Gegend ist trotzdem ein schöner Ort für einen Ausflug.
9. Bisamberg (nördlich von Wien)
Der Bisamberg, nördlich von Wien gelegen, bietet eine herrliche Naturkulisse mit zahlreichen Wanderwegen. In den schattigen Waldgebieten des Bisambergs findest du reichlich Bärlauch, vor allem in den feuchteren, geschützten Ecken. Ein toller Ort für Naturfreunde, die sich auch etwas Bewegung wünschen.
10. Leopoldsberg und Kahlenberg (19. Bezirk)
Die beiden bekannten Wiener Hausberge, der Leopoldsberg und der Kahlenberg, bieten nicht nur grandiose Ausblicke auf Wien, sondern auch ideale Bedingungen für Bärlauch. Besonders entlang der Wanderwege kannst du in den schattigen Wäldern Bärlauch finden, der die Natur in ein grünes Paradies verwandelt.
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Achtung: Diese giftigen Pflanzen sehen Bärlauch ähnlich
Bärlauch sammeln ist ein wunderbares Abenteuer, doch es birgt auch Gefahren. Denn in den grünen Wäldern lauern giftige Doppelgänger, die auf den ersten Blick kaum von Bärlauch zu unterscheiden sind. Besonders tückisch sind Maiglöckchen und Herbstzeitlose, die beide hochgiftige Stoffe enthalten und zu gefährlichen Vergiftungen führen können. Wie du sicherstellen kannst, dass du wirklich Bärlauch in deinem Korb hast, verrate ich dir hier:
- Blätter: Bärlauchblätter sind lang und matt, wachsen einzeln aus dem Boden. Maiglöckchen haben glänzende Blätter und oft zwei pro Stiel.
- Geruchstest: Zerreibe ein Blatt – Bärlauch riecht nach Knoblauch, Maiglöckchen sind geruchlos.
- Blüten: Bärlauch blüht mit sternförmigen weißen Blüten in Dolden, Maiglöckchen haben glockenförmige, hängende Blüten.
Wenn du unsicher bist, hol dir einen erfahrenen Sammler zur Hilfe und achte darauf, nur in unverschmutzten Gebieten zu sammeln.
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So machst du frischen Bärlauch länger haltbar
Um das frische Grün der Bärlauchpflanze länger zu genießen, kannst du ihn in Pesto, Öl oder Salz verarbeiten. Pesto ist besonders einfach herzustellen: Einfach Bärlauch mit Nüssen, Öl, Parmesan und etwas Salz pürieren und in Gläser füllen. Das Pesto hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen.
Eine andere Möglichkeit ist, Bärlauch mit Öl zu vermengen und in Flaschen abzufüllen – so hast du ein aromatisches Bärlauchöl, das sich bestens zum Kochen oder für Salate eignet. Ebenso kannst du Bärlauch in Salz einlegen, was ihn nicht nur haltbar macht, sondern auch ein wunderbares Gewürz ergibt.
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Im Notfall: So reagierst du bei einer Vergiftung
Im Falle einer Vergiftung durch den Verzehr von giftigen Pflanzen wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlose, die mit Bärlauch verwechselt werden können, ist schnelles Handeln gefragt. Rufe umgehend ein:e Ärzt:in oder die Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) unter der Nummer +43 1 406 43 43 an, die rund um die Uhr erreichbar ist. Sie können dir genaue Anweisungen geben, wie du weiter verfahren sollst.
Es ist wichtig, den Verdacht auf eine Vergiftung so schnell wie möglich zu klären, um schlimme gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Halte, wenn möglich, ein Foto der Pflanze oder die Reste des verzehrten Teils bereit, um die Identifikation zu erleichtern.