„Alter Trend“ wieder aufgelebt
Das Eisbaden ist gerade auf den Social Media Plattformen wie Instagram und TikTok in voller Munde. Überall sieht man Videos von Menschen, die sich bei Nullgraden ins kühle Nass begeben. Doch eigentlich gibt es die eisige Praxis schon seit Jahrhunderten. Ins kalte Wasser einzutauchen, oft in natürlichen Gewässern oder speziell dafür gebauten Einrichtungen, wird seit jeher als heilsam für Körper und Geist betrachtet. Doch aufgepasst: Eisbaden kann ganz schön gefährlich werden. Bevor du dich also dem eisigen Trend widmest, solltest du dich gut einlesen.
Sicherheitsmaßnahmen als A&O
Die neue Trendsportart birgt viele unterschätzte Risiken mit sich – besonders wenn man ohne Vorbereitung in eisige Gewässer springt. Das Risiko von Unterkühlung, Erfrierungen und sogar Ertrinken, beispielsweise bei einer unvorhergesehenen Strömung, ist gegeben. Gerade unerfahrene Personen sollten den Trend mit Vorsicht genießen. „Halten Sie das Eisbad unter drei Minuten, um Unterkühlungen zu vermeiden.“ , warnt der Primar Priv.-Doz. Dr. Martin Martinek, der Leiter der Kardiologischen Abteilung am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, in einem kürzlich veröffentlichten Artikel.
Die gesundheitlichen Vorteile des Eisbadens
Besonders in Skandinavien gilt das Eisbaden als Immun-Booster. Kaltes Wasser stimuliert den Körper und verbessert die Immunfunktion. Entzündungen werden reduziert und die Stimmung angehoben. Regelmäßiges Eisbaden fördert zudem die Durchblutung des ganzen Körpers. Laut einer Lensa-Studie aus 2022 verbesserten kälteangepasste Winterschwimmer kardiovaskuläre Risikofaktoren. Die Ergebnisse legen somit einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System nahe. Der Pionier des Eisbadens ist der niederländische Extremsportler Wim Hof. Der 64-Jährige zeigt auf Instagram immer wieder, dass ihm der Sport nicht nur körperlich geholfen hat. Der Sprung ins kalte Wasser habe ihm auch mit mentalen Problemen geholfen. Auf seinem Account klärt er seine 3,5 Millionen Follower über die Risiken auf und zeigt die wichtigsten Schritte zum Eisbaden.
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Kein Trend für alle
Das plötzliche Reinspringen ist bei der Trend-Sportart nicht zu empfehlen, da dabei die Gefahr eines lebensbedrohlichen Kälteschocks besteht. Die Kälteschockreaktion führt laut der oben genannten Lensa-Studie auch zu einer Zunahme der Atemfrequenz, der Herzfrequenz, des Blutdrucks und zu einer Abnahme der zerebralen Blutperfusion. Stattdessen sollte man sich langsam auf das Eisbaden vorbereiten, besonders wenn man Anfänger ist. Vulnerable Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen oder einer Herzschwäche rät Primar Martin Martinek vom Eisbaden ab.