Auf den Zahn gefühlt: So beeinflusst die Mundgesundheit deinen Körper

Zahngesundheit

Mundgesundheit als vernachlässigte Zone

Die Mundgesundheit wird oft lange vernachlässigt, bis wir am Zahnarztstuhl sitzen und uns fragen, warum wir es so weit kommen lassen konnten. Doch Mundgesundheit ist weit mehr als nur das Vorhandensein von weißen Zähnen und frischem Atem. Sie ist ein wichtiger Bestandteil unseres allgemeinen Wohlbefindens. Ein gesunder Mund ermöglicht es uns, Nahrung richtig zu kauen und zu verdauen, was die Nährstoffaufnahme verbessert und unsere Energie sowie Lebensqualität steigert. Wenn wir unsere Mundgesundheit ignorieren, kann das ernsthafte Konsequenzen haben, die von Karies bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen reichen. Doch wie kann man seine Mundgesundheit auch wirklich aufrecht erhalten und was bewirkt diese?

Verteidigungslinie gegen Bakterien und Viren

Eine gute Mundgesundheit kann sogar dazu beitragen, dein Immunsystem zu stärken. Der Mund ist die erste Verteidigungslinie des Körpers gegen Bakterien und Viren, die über die Nahrung, die Luft oder unsere Hände in den Körper gelangen. Eine gesunde Mundflora, also das Gleichgewicht der Bakterien im Mund, hilft, schädliche Erreger in Schach zu halten. Doch bei schlechter Mundhygiene vermehren sich diese schädlichen Bakterien und dringen tiefer in das Zahnfleisch ein. Das kann nicht nur Karies und Zahnverlust verursachen, sondern auch das Immunsystem schwächen und die allgemeine Gesundheit gefährden.

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Stille Entzündungen im ganzen Körper

Eine der gefährlichsten Folgen schlechter Mundgesundheit sind stille Entzündungen. Diese entzündlichen Prozesse sind schleichend und verursachen oft keine sofortigen Symptome, können jedoch das Risiko für schwerwiegende Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Zahlreiche Studien zeigen, das orale Infektionen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenhängen können. Eine Untersuchung in der National Library of Medicine hat aufgezeigt, dass Zahnfleischentzündungen direkt mit systemischen Entzündungen im Körper zusammenhängen. Bakterien aus der Mundhöhle gelangen in den Blutkreislauf und fördern Entzündungsreaktionen in den Gefäßen. Das kann zu Atherosklerose, auch Arterienverkalkung genannt, führen.

Bei dieser chronischen Erkrankung der Arterien lagern sich Fett, Cholesterin und andere Substanzen, sogenannte Plaques, an den Innenwänden der Arterien ab. Diese Ablagerungen führen dazu, dass die Arterienwände verhärten und verengen, wodurch der Blutfluss eingeschränkt wird. Im Laufe der Zeit können die Plaques größer werden und die Arterie noch weiter verengen, was den Blutfluss zu Organen und Geweben behindert. Diese Verengungen erhöhen das Risiko für schwerwiegende Gesundheitsprobleme wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und periphere arterielle Verschlusskrankheiten. In fortgeschrittenen Stadien kann eine Atherosklerose dazu führen, dass Plaques reißen, was die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) auslöst, die die Arterie blockieren und akute, lebensbedrohliche Ereignisse auslösen.

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Mundgesundheit und Atemwege – Eine enge Verbindung

Wusstest du, dass die Gesundheit deines Mundes sogar deine Atemwege beeinflusst? Die Mundgesundheit und die Gesundheit der Atemwege sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Bakterien und Entzündungen im Mund können in die Atemwege gelangen und dort Infektionen wie Bronchitis oder Pneumonie auslösen, besonders bei unzureichender Mundhygiene oder bestehenden Zahnfleischerkrankungen. Umgekehrt können Atemwegserkrankungen wie Asthma negative Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben, da sie oft einen trockenen Mund verursachen, was das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen erhöht. Ein trockener Mund führt zu weniger Speichelfluss, der normalerweise Bakterien abtötet und die Zähne remineralisiert. Diese Wechselwirkungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, sowohl die Mundhygiene zu pflegen als auch Atemwegserkrankungen ernst zu nehmen, um das Risiko von Komplikationen in beiden Bereichen zu minimieren und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

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Mundgesundheit und Magenprobleme

Die Gesundheit des Mundes hat einen entscheidenden Einfluss auf die Funktion des Verdauungssystems und kann erhebliche Magenprobleme verursachen. Eine unzureichende Mundhygiene führt zur Ansammlung schädlicher Bakterien im Mund, die beim Essen oder Trinken in den Magen gelangen und dort Entzündungen oder Infektionen hervorrufen können. Das äußert sich häufig in Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit und Magenentzündungen (Gastritis). Zudem kann eine veränderte Mundflora, die durch schädliche Bakterien geprägt ist, die gesamte Verdauung beeinträchtigen und das Risiko für Erkrankungen wie gastroösophagealen Reflux (GERD) und Gastritis erhöhen, da der Speichel nicht nur die Nahrung zersetzt, sondern auch antibakterielle Eigenschaften besitzt. Magenprobleme wie eine verlangsamte Magenentleerung können nun umgekehrt die Mundgesundheit beeinträchtigen, da sie den Speichelfluss verringern und das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen erhöhen. Eine gute Mundhygiene, regelmäßiges Zähneputzen, Zahnseide und Zahnarztbesuche sind daher unerlässlich, um schädliche Bakterien zu minimieren und die Gesundheit sowohl des Mundes als auch des Magen-Darm-Trakts zu fördern.

@dr.mehss Drink more water! This is caused by excessive pathogenic fluid, which indicates poor digestion and dehydration. Thick mucus, dry mouth, lips, and skin, halitosis, early wrinkles, acne and inflammation of the skin are signs of it shown here. #dehydrated #oilyskin #wrinckles #digestion #guthealth #acnetreatment #dryskin #skintok #skincareroutine #skincartips #skinhealth #skincare #fyp #foryou #fy ♬ Zoldyck x Glock in my Lap – Complex

Ernährung für eine gesunde Mundflora

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit deiner Mundflora und hilft dir, Zahnproblemen vorzubeugen. Um eine gesunde Mundflora zu fördern, solltest du reichlich frisches Obst und Gemüse in deine Ernährung integrieren, da diese Lebensmittel Ballaststoffe und Vitamine liefern, die das Wachstum gesunder Bakterien unterstützen und die Speichelproduktion anregen. Besonders Äpfel, Karotten und Sellerie wirken reinigend auf deine Zähne. Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir und Käse sind ebenfalls wichtig, da sie Probiotika enthalten, die deine Mundflora ins Gleichgewicht bringen und das Risiko von Karies und Zahnfleischerkrankungen reduzieren. Grüner Tee ist eine ausgezeichnete Wahl, denn seine Polyphenole haben antimikrobielle Eigenschaften und können das Wachstum schädlicher Bakterien hemmen.

Umgekehrt solltest du zuckerhaltige und verarbeitete Lebensmittel, die das Wachstum schädlicher Bakterien begünstigen, sowie stark säurehaltige Nahrungsmittel, die deinen Zahnschmelz angreifen können, meiden. Achte außerdem darauf, ausreichend Wasser zu trinken, um deinen Speichelfluss zu fördern und deine Mundgesundheit zu unterstützen. Eine Mundspülung oder ein Kaugummi nach dem Essen können ebenfalls helfen.

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Praktische Tipps für gesunde Zähne und Zahnfleisch

Hier sind einige einfache, aber effektive Tipps, um deine Mundgesundheit zu verbessern:

  • Regelmäßige Zahnarztbesuche: Ein Besuch beim Zahnarzt mag nicht der aufregendste Teil deines Monats sein, aber er ist entscheidend, um Karies und Zahnfleischerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Und ja, eine Zahnreinigung gleich mit einzuplanen, lohnt sich! Du wirst den Unterschied sofort spüren.
  • Richtiges Zähneputzen: Putze dir mindestens zweimal täglich die Zähne, idealerweise morgens und vor dem Schlafengehen, jeweils zwei bis vier Minuten lang. Beginne mit der Zahnbürste in einem 45-Grad-Winkel in einer fegenden Bewegung. Putze deine oberen Zähne mit einer fegenden Abwärtsbewegung und deine unteren Zähne mit einer fegenden Aufwärtsbewegung.
  • Desinfiziere deine Zahnbürste: Du willst nicht wissen, wie viele Bakterien auf deiner Zahnbürste leben. Um sicherzustellen, dass deine Zahnbürste hygienisch bleibt, desinfiziere sie regelmäßig mit einer Lösung aus Wasser und Wasserstoffperoxid. Lass die Zahnbürste für etwa 10 Minuten in der Lösung einweichen und spüle sie danach gründlich aus.
  • Verwende jeden Abend Zahnseide: Das Benutzen von Zahnseide jeden Abend, bevor du deine Zähne putzt, hilft nicht nur, Ablagerungen zu entfernen und das Risiko von Karies zu minimieren, sondern hält auch dein Zahnfleisch gesund.
  • Putze oder schabe deine Zunge täglich: Nach dem Zähneputzen können Bakterien auf der Zunge verbleiben. Das Putzen oder Schaben deiner Zunge als Teil deiner täglichen Routine kann helfen, diese Bakterien zu beseitigen und gleichzeitig deinen Atem zu erfrischen.

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  • Rauchen und Alkohol im Griff: Wenn du rauchst, weißt du wahrscheinlich, dass es deiner Gesundheit schadet. Es erhöht das Risiko von Zahnfleischerkrankungen und sogar Mundkrebs. Auch übermäßiger Alkoholkonsum kann den Mund austrocknen und das Risiko für Karies erhöhen. Also genieße in Maßen!
  • Mundspülungen: Antibakterielle Mundspülungen können eine großartige Ergänzung zu deiner Mundpflegeroutine sein. Sie helfen, schädliche Bakterien abzutöten und die Mundflora zu verbessern. Achte darauf, eine Mundspülung mit Fluorid zu wählen, um den Zahnschmelz zu stärken.
  • Ölziehen – Alte Tradition, moderne Wirkung: Eine bewährte Methode zur Unterstützung deiner Mundgesundheit ist das Ölziehen. Diese traditionelle Praxis aus der Ayurveda-Tradition bedeutet, dass du deinen Mund mit pflanzlichem Öl, wie Kokos- oder Sesamöl, für etwa 15 bis 20 Minuten spülst. Das Öl zieht Bakterien und Giftstoffe aus deinem Mund und kann Entzündungen reduzieren sowie dein Zahnfleisch stärken. Viele Menschen berichten von einer merklichen Verbesserung ihres Atems und einem frischeren Gefühl im Mund, wenn sie das Ölziehen regelmäßig praktizieren. Es ist eine einfache, natürliche Ergänzung zu deiner Mundpflegeroutine.

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