Wozu dient Aluminium in Deos?
Deodorants sollen uns den ganzen Tag über frisch halten und unangenehme Gerüche bekämpfen. Doch in den letzten Jahren ist ein Inhaltsstoff zunehmend in die Kritik geraten: Aluminium. Dieses weit verbreitete Metall existiert in verschiedenen Formen und Verbindungen, jedoch ist es in großen Mengen für den Körper giftig und kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. In vielen Deodorants wird Aluminium in Form von Aluminiumchlorid oder Aluminiumhydroxychlorid verwendet. Diese Verbindungen dienen als Antitranspirantien, indem sie vorübergehend die Schweißdrüsen verschließen und so die Schweißproduktion reduzieren. Auf diese Weise helfen sie, unangenehmen Körpergeruch zu verhindern. Die Aluminiumsalze sind auch bekannt dafür, die Poren zu verstopfen und zu Hautirritationen und Pickelchen zu führen. Doch birgt das tägliche Auftragen von Aluminiumsalz auf die Haut auch Risiken?
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Gesundheitliche Bedenken und kontroverse Studien
Obwohl Aluminium in Deodorants als Antitranspirant wirksam ist, gibt es Bedenken bezüglich potenzieller gesundheitlicher Risiken. Eine besonders alarmierende Behauptung besagt, dass ein Zusammenhang zwischen Deodorants und Brustkrebs besteht. Es wird befürchtet, dass Aluminium durch die Haut aufgenommen werden und sich in den Lymphknoten ansammeln könnte, was gesunde Zellen dazu bringen könnte, sich in Krebszellen zu verwandeln. Einige Studien, wie die des Lancet oder Pub Med Central, legen nahe, dass eine Aluminiumexposition mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs, Alzheimer-Krankheit und Nierenerkrankungen verbunden sein könnte. Jedoch haben sowohl die American Cancer Society als auch die National Kidney Foundation festgestellt, dass es keine wissenschaftlich fundierten Beweise dafür gibt, dass Deodorants Brustkrebs verursachen oder das Risiko für Nierenerkrankungen erhöhen.
Ist die Menge besorgniserregend?
Die Frage, wie viel Aluminiumsalz tatsächlich aus Antitranspirantien in den Körper gelangt, ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor, der noch intensiv untersucht wird. Die Menge an Aluminiumsalzen in kommerziellen Antitranspirantien variiert erheblich und es ist unklar, wie viel davon tatsächlich über die Haut aufgenommen wird. Forschergruppen, darunter eine Gruppe im Auftrag der EU-Kommission, haben festgestellt, dass nur eine sehr geringe Menge Aluminium aus Antitranspirantien vom Körper aufgenommen wird. Diese Menge beträgt weniger als 0,002 % und liegt damit deutlich unter den bisher angenommenen Werten. Aufgrund dieser Ergebnisse sind sowohl Forscher der Kosmetikindustrie als auch die Europäische Kommission zu dem Schluss gekommen, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Aufnahme von Aluminium über die Haut sehr unwahrscheinlich sind.
Aluminium im Essen und Make-Up meiden
Obwohl neue Studien darauf hindeuten, dass die in Deodorants enthaltene Aluminiummenge unbedenklich ist, sind wir diesem Metall ständig ausgesetzt. Als dritthäufigstes Element der Erdkruste ist Aluminium weit verbreitet und kommt daher auch in Pflanzen vor. Einige Lebensmittel wie Tee oder Schokolade enthalten Aluminium. Es findet sich auch in Make-up, vielen Sonnencremes, Körperlotionen, Lebensmittelverpackungen, bestimmten Impfstoffen und sogar in einigen Tabletten gegen Sodbrennen. Selbst in der Luft ist Aluminium als Bestandteil von Feinstaub nachweisbar. Durch diese Allgegenwärtigkeit erreichen wir relativ schnell den Grenzwert, den das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) errechnet hat. Aluminium kann auch über die Haut in den Körper gelangen. Das ist zunächst unproblematisch, da zwischen dem Grenzwert und tatsächlich toxischen Dosen ein großer Sicherheitsabstand besteht. Selbst wenn der Wert überschritten wird, muss das nicht zu gesundheitlichen Schäden führen, da nur ein sehr geringer Teil letztendlich in den Kreislauf aufgenommen wird.
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Alternative Lösungen und Aluminium-freie Deos
Die neuen Studien werden die Bedenken vieler Verbraucher bezüglich Aluminium nicht sofort auflösen. Viele Menschen haben bereits begonnen, nach alternativen Deodorant-Optionen Ausschau zu halten. Zum Glück bietet der Markt eine Vielzahl von aluminiumfreien Deodorants an, die auf natürlichen Inhaltsstoffen wie Natron, ätherischen Ölen und pflanzlichen Extrakten basieren. Diese Produkte stellen eine wirksame Alternative für diejenigen dar, die Aluminium vermeiden möchten, ohne dabei auf die Frische und den Geruchsschutz eines Deodorants verzichten zu müssen.