Allergien bei Kindern: So kann man helfen

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Atemerkrankungen vorbeugen

Von Niesattacken über juckende Augen bis hin zu Atembeschwerden – die Symptome der Pollenallergie sind vielfältig und können zu einer echten Herausforderung werden. Diese lästige Krankheit plagt nicht nur Erwachsene, sondern zählt auch zu den häufigen Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen. Während die eigenen Symptome einer Pollenallergie leicht zu erkennen sind, kann es selbst für erfahrene Pflegekräfte schwierig sein, Heuschnupfen von einer Erkältung oder anderen Infektionen zu unterscheiden. Dennoch ist es wichtig, die Anzeichen allergischer Reaktionen bei Kindern zu erkennen und sie entsprechend zu behandeln. Denn wenn Allergien nicht unter Kontrolle gebracht werden, können sie Asthmaanfälle mit Husten, Keuchen und Atemnot auslösen, zeigt eine Studie des Fachjournals BMJ. Außerdem können Allergieanfälle es Kindern erschweren, sich in der Schule zu konzentrieren. Wenn dein Kind unter saisonalem Heuschnupfen leidet, ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen und sicherzustellen, dass die verwendeten Medikamente für sein Alter geeignet und sicher sind.

Erkennen der Symptome

Kinder haben oft ähnliche Symptome wie Erwachsene: Niesen, Jucken in Nase oder Augen, Halsschmerzen oder Kratzen im Hals, wässriger, klarer Nasenausfluss, Mundatmung, Husten und Atemnot oder Kurzatmigkeit. Oft fällt es Kindern jedoch schwer, ihre Beschwerden genau zu beschreiben, was völlig normal ist. Manche Allergiesymptome lassen sich auch ohne sprachliche Erklärung erkennen. Ein Hinweis auf eine Allergie ist, wenn sich ein Kind häufig das Gesicht reibt, vor allem die Augen und die Nase. Manche Kinder haben eine kleine Falte direkt auf der Nase, weil sie den fleischigen Teil der Nase so oft nach oben drücken. Diese kleine Falte entsteht durch das häufige Reiben der Nase und kann ein Anzeichen für Heuschnupfen sein.

Präventive Maßnahmen

Bevor man zu Medikamenten greift, können einige vorbeugende Maßnahmen helfen, die Allergenbelastung der Kinder zu minimieren. Während der Pollensaison sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben. Dies gilt insbesondere für die Morgenstunden, wenn die Pollenkonzentration am höchsten ist. Ein HEPA-Luftfilter kann helfen, Pollen und andere Allergene aus der Luft zu entfernen. Regelmäßiges Händewaschen verhindert, dass Pollen von den Händen ins Gesicht gelangen, und auch das Wechseln der Kleidung, wenn das Kind von draußen nach Hause kommt, sowie regelmäßiges Waschen der Kleidung sind sinnvoll. Eine abendliche Dusche entfernt die Pollen von Haut und Haaren und verhindert, dass sie ins Bett gelangen.

Mehr dazu: Pollenzeit überstehen: 10 Tipps für Allergiker

Medikamente: Sicher und altersgerecht

Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten zur Behandlung von saisonalen Allergien bei Kindern. Hier sind einige gängige Optionen und Altersangaben für deren sicheren Gebrauch:

1. Antihistaminika: Antihistaminika sind oft die erste Wahl bei der Behandlung von Allergien. Sie blockieren die Wirkung von Histamin, einem Stoff, der bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird. Diese Medikamente sind in der Regel gut verträglich und machen weniger schläfrig als ältere Antihistaminika wie Diphenhydramin (Benadryl), das nur unter ärztlicher Aufsicht und bei Kindern ab 6 Jahren verwendet werden sollte.

  • Cetirizin (Zyrtec): Sicher für Kinder ab 6 Monaten.
  • Loratadin (Claritin): Sicher für Kinder ab 2 Jahren.
  • Fexofenadin (Allegra): Sicher für Kinder ab 2 Jahren.

2. Nasensprays: Nasensprays können besonders effektiv sein, da sie direkt an der Quelle der Symptome wirken. Diese Steroid-Nasensprays verringern Entzündungen in den Nasengängen und sind oft sehr effektiv bei der Linderung von Nasensymptomen:

  • Fluticason (Flonase): Sicher für Kinder ab 4 Jahren.
  • Mometason (Nasonex): Sicher für Kinder ab 2 Jahren.
  • Cromoglicinsäure (NasalCrom): Sicher für Kinder ab 2 Jahren.

3. Augentropfen: Bei Kindern mit juckenden oder tränenden Augen können antiallergische Augentropfen hilfreich sein. Diese Augentropfen wirken, indem sie die Freisetzung von Histamin verhindern und die Augen beruhigen.

  • Ketotifen (Zaditor): Sicher für Kinder ab 3 Jahren.
  • Olopatadin (Patanol, Pataday): Sicher für Kinder ab 3 Jahren.

4. Leukotrienrezeptor-Antagonisten: Montelukast (Singulair) ist ein weiteres Medikament, das zur Behandlung von Allergien und Asthma eingesetzt wird. Es blockiert Leukotriene, Stoffe, die bei allergischen Reaktionen freigesetzt werden. Montelukast kann besonders nützlich sein für Kinder, die neben Allergien auch Asthma haben.

  • Montelukast (Singulair): Sicher für Kinder ab 6 Monaten.

Natürliche und ergänzende Therapien

Neben den üblichen Medikamenten gibt es auch natürliche und ergänzende Ansätze, die helfen können. Einige Studien wie Frontiers Pharmacology oder Annals of Saudi Medicine bestätigen, dass der Verzehr von lokalem Honig Allergiesymptome lindert. Das könnte auf eine schrittweise Desensibilisierung gegenüber den lokalen Pollen zurückzuführen sein. Eine Nasendusche oder eine Neti-Kanne mit einer Salzlösung kann helfen, die Pollen aus der Nase zu spülen und die Symptome zu lindern. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Probiotika das Immunsystem unterstützen und Allergiesymptome lindern können.

Mehr dazu: Natürliche Hilfe bei Pollenallergien: Diese Lebensmittel lindern Symptome

 

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Wann zum Arzt?

Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Allergiesymptome sehr stark sind und den Alltag des Kindes erheblich beeinträchtigen. Wenn dein Kind auch an Asthma leidet, können die Allergien die Asthmasymptome erheblich verschlimmern. Auch wenn du dir unsicher bist, welche Medikamente sicher und effektiv sind, solltest du am besten mit eine:r Kinderärzt:in sprechen. Allergiefachärzte können spezifische Tests durchführen und eine maßgeschneiderte Behandlung empfehlen, die oft eine Kombination aus Medikamenten und präventiven Maßnahmen umfasst.

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