Alarmstufe Rot: Giftige Metalle in Tampons

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Unsichtbare Risiken: Tampons unter der Lupe

Binden, Menstruationstassen, Menstruationsunterwäsche, Schwämme, Tampons – es gibt verschiedene Alternativen für die Menstruationshygiene. Viele Frauen entscheiden sich für letztere, die als Einwegprodukte wenig umweltfreundlich sind. Doch das könnte sich ändern: Neue Studien der UC Berkeley weisen darauf hin, dass Tampons giftige Metalle enthalten. Die kürzlich veröffentlichte Studie wirft Fragen über die Sicherheit dieser alltäglichen Produkte auf. Doch was sollte man jetzt als menstruierende Frau machen – ganz darauf verzichten? Und welche Alternativen gibt es?

Schwermetalle kommen direkt in den Blutkreislauf

Die von einem amerikanischen Forschungsteam durchgeführte Studie zeigt, dass Tampons 16 Metalle und Halbmetalle enthalten. Darunter können sogar giftige Stoffe wie Blei, Arsen und Kadmium sein – wenn auch in geringen und unterschiedlichen Konzentrationen. Diese Schwermetalle sind als gesundheitsschädlich bekannt und ihr Vorkommen in Produkten, die direkt mit dem Körper in Berührung kommen, ist besonders bedenklich. Die analytische Chemikerin Kathrin Schilling von der Columbia University, eine der Mitautorinnen der Studie, betont die Gefahr, da die Schadstoffe durch die vaginale Aufnahme direkt in den Blutkreislauf gelangen und nicht erst von der Leber gefiltert werden.

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Bioprodukte nicht immer sicherer

Interessanterweise zeigte die Untersuchung, dass nicht nur konventionelle, sondern auch biologische Tampons betroffen sind. Während konventionelle Produkte höhere Bleiwerte aufwiesen, enthielten die Bioprodukte mehr Arsen. Diese Ergebnisse zeigen, dass unabhängig von der Herkunft der Baumwolle oder den Produktionsmethoden, die Gefahr einer Kontamination mit Schwermetallen besteht. Die genauen Ursachen, wie diese Metalle in die Tampons gelangen, sind noch nicht abschließend geklärt.

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Gesundheitliche Auswirkungen der Tampson unklar

Obwohl die Studie nicht direkt die gesundheitlichen Auswirkungen der Metalle in Tampons untersuchte, sind die potenziellen Risiken nicht zu unterschätzen. Großangelegte Studien haben bereits Zusammenhänge zwischen Metallbelastungen und verschiedenen Gesundheitsproblemen aufgezeigt, darunter erhöhte Sterblichkeit und das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Forschenden planen, in Folgestudien zu ergründen, inwieweit und in welchen Mengen die Schwermetalle tatsächlich vom Körper aufgenommen werden.

Forderung nach Transparenz

Die Ergebnisse der Studie haben eine wichtige Diskussion über die Inhaltsstoffe von Menstruationsprodukten angestoßen. Es wird gefordert, dass Hersteller die Inhaltsstoffe ihrer Produkte transparent ausweisen und die Herkunft des Materials dokumentieren. Eine verbesserte Kontrolle der Produkte scheint geboten, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Millionen von Frauen regelmäßig Tampons verwenden.

Was sollte man nun als Frau tun?

Diese neue Studie deutet darauf hin, dass Tampons potenzielle Risiken für die vaginale Gesundheit und die Umwelt darstellen könnten. Dennoch muss man nicht sofort vollständig auf Tampons verzichten. Es ist ratsam, sich über die verschiedenen Alternativen zu informieren und auszuprobieren, was am besten zu einem passt. Viele Alternativen sind mittlerweile am Markt wie beispielsweise Menstruationstassen, spezielle Unterwäsche oder Schwämme. Diese sind oft komfortabler, kostengünstiger und auch noch für die Umwelt besser. Die Wahl verschiedener Menstruationsprodukte kann also dazu beitragen, eine Besserung zwischen Komfort, Gesundheit und Nachhaltigkeit zu finden. Die Menstruationstassen, wiederverwendbare Stoffbinden und Menstruationsunterwäsche gewinnen deshalb auch immer mehr an Beliebtheit. Übrigens: Es gibt mittlerweile auch schon Perioden-Bikinis.

Bewusstsein schaffen

Die Gesundheit der Frauen ist oft unterrepräsentiert: Angefangen bei der Antibabypille bis hin zu Tampons. Während die Pille und ihre negativen Auswirkungen auf den Körper bereits vor einigen Jahren in den Medien und sozialen Netzwerken stark thematisiert wurden, ist diese Studie nun ein Weckruf. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für mögliche Risiken von Alltagsprodukten zu schärfen. Da die Menstruation ein wichtiger Bestandteil des Lebens vieler Frauen ist, ist es wichtig, dass die Produkte, die sie verwenden, auch sicher sind. Die Forschungsergebnisse sind ein Warnsignal für die Industrie und die Gesundheitsbehörden.

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